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Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)

Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition)

Titel: Das Ende des Zufalls - Wie Big Data uns und unser Leben vorhersagbar macht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudi Klausnitzer
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auf soziales Verhalten ermöglichen. Überwachungskameras, Mautstellen, Skiliftsysteme, Navis, alle Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, wie Fitnessgeräte, WLAN-Waagen, aber auch durch „Smart Meter“ verbundene Haushaltsgeräte. Immer stärkere Bedeutung erlangen die Überwachungskameras. Ein Mensch, der in London lebt, muss damit rechnen, bis zu 300 Mal am Tag von irgendeiner dieser Kameras aufgezeichnet zu werden. 76
    Business-Daten
Daten, die von Unternehmen und Behörden gespeichert werden: der Kaufvorgang per Kreditkarte, die Flugbuchung oder die Krankenhausanmeldung, jeder Online-Kontakt, jede Be-schwerde oder Anfrage. Dazu gehören auch die Amazon-, eBay- oder ITunes-Einkaufsdaten. Kundenkartenprogramme wie Miles & More, Gewinnspiele oder Online-Umfragen zählen dazu, ebenso Energieversorger, Telefongesellschaften, Versicherungen – die Liste lässt sich endlos fortsetzen.
    Social-Media-Daten
Daten, die als sogenannte unstrukturierte Daten bisher besonders schwierig einzuordnen und zu analysieren waren: Facebook, Twitter, Apps und alle anderen Social-Media-Kanäle. Sie werden zum wichtigen Bestandteil der neuen Analysemethoden. Diese Daten werden zumeist bereitwilligst öffentlich zur Verfügung gestellt.
    Mobile Daten
Alles, was Smartphones an Daten produzieren – inklusive jener Daten, die von Hunderttausenden von unterschiedlichsten Applikationen und Sensoren in diesen Mobiltelefonen geliefert werden. Die Kombination von Bewegungs- und Verortungsdaten auf einer Zeitachse schafft die Basis für jede Form von verhaltensbasierten Marketing- und Dienstleistungsangeboten, wie auch für die meisten Prognosemodelle, die wir hier diskutieren.
    Suchmaschinen-Daten und externe Internetdaten
Suchmaschinen-Daten sind eine wichtige Quelle für Big-Data-Analysen. Google-Trends und Vorhersagemodelle wie Google Flu Trends, das erfolgreiche globale Prognosemodell für Grippevorhersagen, haben bereits das Potenzial bewiesen, das in diesen Daten liegt. Auch Daten über die Nutzung von Websites, wie sie zum Beispiel von Google Analytics oder „Alexa.com“ ermittelt werden, können zum besseren Verständnis von Trends und für die Vorhersage von kommenden Themen verwendet werden.
     
    Dieser Datenpanorama-Blick ist nicht nur eine gute Basis, mit der Unternehmen und Organisationen arbeiten können, er ist auch die Basis, so der VINT Research Report, auf der die großen kommerziellen Analyse- und Datenaggregationsanbieter wie Alteryx, comScore, DataSift, Infochimps, aber auch IBM oder Salesforce.com arbeiten. 77
    Ich kann nur jedem empfehlen, auch wenn er mit dem Thema direkt nichts zu tun hat, sich einmal auf „Alteryx.com“ oder „Cloudera.com“ ein Bild darüber zu machen, in welchem Ausmaß heute Analyse-Tools bereits laptopfähig zur Verfügung stehen. 78
     

Die Macht der Algorithmen
    6. Mai 2010, New York. Ein relativ normaler Nachrichtentag. Die „New York Times“ berichtet auf ihrer Wissenschaftsseite, dass – wie ein Team von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts in Leipzig feststellte – wir Menschen einen, wenn auch kleinen, Anteil unserer Gene von den Neandertalern geerbt haben.
    Die Kommentare der Moderatoren der TV-Nachrichten-Stationen, allen voran CNBC, sind auf die Unruhen in Athen rund um die Euro-Krise konzentriert. Als am frühen Nachmittag der Dow-Jones-Index um 200 Punkte gesunken war, scheint auch das die Aufmerksamkeit nicht sonderlich auf sich zu ziehen. Man spricht weiter über Athen und die Probleme der Europäer.
     
    „Ich habe keine Ahnung, was hier zum Teufel vorgeht. Hier herrscht Angst. Das ist Kapitulation. Das ist klassische Kapitulation. Es herrscht Angst hier …“
    CNBC-Reporter am Nachmittag des 6. Mai 2010
     
    Dann geht es plötzlich Schlag auf Schlag. Aus dem Studioteam von CNBC wird ein Haufen durcheinanderredender, ratloser Menschen. Der Dow Jones fällt Minute für Minute. Innerhalb kürzester Zeit ist der wichtigste Index der Wall Street, einer der Pulsmesser der Weltwirtschaft, um 800 Punkte gesunken. Aus den Worten des inzwischen live aus der Börse zugeschalteten CNBC-Reporters klingt blankes Entsetzen: „Jetzt sind wir um 875 Punkte gesunken.“
    Im Studio versucht man – während der Dow Jones weiter fällt – noch immer, die Schuldigen auszumachen: die europäischen Banken. Was vor zwei Jahren Lehman Brothers auslöste, war jetzt, so meinte man, den europäischen Banken zuzuschreiben. Dann, als auch die Aktie von Procter & Gamble, ein

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