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Das Ende eines Dämons

Das Ende eines Dämons

Titel: Das Ende eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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verschwunden. Lella fiel es zuerst auf. Sie sagte zu Nottr:
    »Mein Bruder hat sich wieder verändert.«
    »Urgat?« fragte Nottr.
    »Ja«, sagte Urgat nur. Sein Gesicht war verschlossen.
    »Weißt du, was geschehen ist?«
    »Das meiste«, brummte Urgat.
    »Du weißt, wer er war…?«
    »Mon’Kavaer.«
    Als sie das Ufer erreichten und auf das Floß stiegen, sagte Urgat: »Er ist einer wie Magh’Ullan. Erinnerst du dich? Magh’Ullan nannte seinen Namen.«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Wenn er einer wie Magh’Ullan ist, weiß er eine Menge über Dämonen und Schwarze Magie. Du wirst ihn an deiner Seite brauchen.«
    »Mag sein, Urgat.«
    »Wenn du ihn brauchst, mag Calutt ihn rufen. Ich bin einverstanden.« Er grinste unsicher. »Aber er wird - selber die nächstbeste Gelegenheit nutzen. Dieses Vlies hat ihn verdammt neugierig gemacht. Du wirst einige Fragen beantworten müssen, wenn er wieder da ist.«
    Das dritte, das das Ende des Zaubers enthüllte, war das seltsamste: Maer O’Braenn hatten die Schatten gezeichnet. Die rechte Hälfte seines Gesichts war dunkel von ihrer Berührung. Er war verschlossen und brütete über düsteren Gedanken, und Nottr fragte sich besorgt, ob auch sein Geist von dieser Dunkelheit erfaßt worden war.

4.
    Einen Tag später bewegte sich erneut ein Floß über den See.
    Nottr war mit seinen Kriegern abgezogen, um mit der Großen Horde durch Dandamar nordwestwärts zu ziehen und die Silda jenseits des Anburischen Waldes zu überqueren.
    Mit Maer O’Braenn, der seit dem Kampf gegen den Xandor wie Daelin auf Nottrs Seite stand, hatte er andere Pläne - Pläne, die die Eroberung Darains gewaltig erleichtern würden. Aber es waren auch Pläne, die selbst für einen Feldherrn der Caer nicht leicht zu verwirklichen waren - um so mehr, als ihm die Nachricht von der verlorenen Schlacht am Broudan-See vorauseilte.
    Maer O’Braenn und Daelin befanden sich auf dem Floß. Auch ihr Ziel war Darain. Doch sie würden die Stadt viele Tage früher erreichen, denn der Weg durch die ugalienische Grafschaft Anbur war nicht einmal halb so weit.
    Sie hatten Caer-Pferde dabei, die die Lorvaner in der Schlacht am Broudan-See erbeutet hatten. Daelin trug noch sein Rüstzeug, das ihm die Barbaren dank Nottr nicht abgenommen hatten, als er ihnen im Tal der verlorenen Seelen in die Hände fiel.
    Aber O’Braenn, der von Ottan, dem Führer der Kirguisi-Barbaren, bis auf das Leibhemd ausgeplündert worden war, trug Fellmantel und Schuhwerk der Wildländer und war erpicht darauf, sich in Ugalien neu auszustaffieren. Er konnte nicht in diesen Lumpen vor die Caer-Krieger treten und sie auffordern, für ihn zu reiten.
    Mehr noch als sein Rüstzeug und seine kostbare Klinge vermißte er Cyr, seinen Rappen, und Corwyn, seinen vertrauten Gefährten.
    Cyr war nicht bei den erbeuteten Pferden gewesen, sonst hätte Nottr ihm den Rappen wiedergegeben. Er hatte ihn auch nicht bei Ottan gesehen. Aber in der Schlacht mochte das Pferd getötet worden sein.
    Corwyns Tod wurde ihm jetzt, da er wieder auf sich allein gestellt war, nur noch schmerzlicher bewußt. Mit ihm war eine hohe Zeit Caers und Tainnias für O’Braenn endgültig untergegangen. Der letzte Gefährte aus großen Tagen war tot - wie Keery und Aira und Cord, sein Sohn.
    Er war nun frei von der Vergangenheit. Es gab keine Rücksichten mehr, nur noch die Loyalität seinem Volk gegenüber. Die Götter hatten es trotz allem gut mit ihm gemeint, als sie ihn am Leben ließen.
    Er konnte nun rächen, was ihm und seinem Volk angetan worden war. Nottr und die Barbarenhorde waren ein göttergesandtes Werkzeug dieser Rache. Sie würden Darain nehmen und Amorat töten und vielleicht selbst Duldamuur vernichten.
    Wenn einer die Waffen dazu besaß, dann Nottr.
    Und wenn die Götter auf seiner Seite waren, würde dabei nicht ein einziger Tropfen Caer-Blut fließen.
    Er erwog kurz, Graf Corians Burg aufzusuchen, um sich dort mit standesgemäßem Rüstzeug zu versehen. Doch dann verwarf er den Gedanken.
    Es blieb keine Zeit für Umwege. Zudem würden sich, wie überall auf den ugalienischen Herrensitzen, Priester eingenistet haben, und ein Konflikt, zu dem es in seiner gegenwärtigen Stimmung sicher kommen mußte, würde seine wichtige Mission gefährden.
    Daelin lernte er in den folgenden Tagen immer mehr schätzen. Auch Daelin hatte den Tod Corwyns und der anderen gefangenen Caer mit angesehen und Ottan und seine Krieger dafür gehaßt. Nun bemühte er sich, O’Braenn ein

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