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Das Ende

Das Ende

Titel: Das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Folge davon steckten in jedem Abwasserschacht mehrere Leichen fest, wobei aus jeder Öffnung die Beine des jeweils letzten Toten in die Höhe ragten.
    Auf dem Kopf stehende Körper, deren Füße aus der Erde in die Höhe ragen … Der Scythe -Impfstoff angelte nach einer lange verloren geglaubten Erinnerung wie nach einem Fisch, der aus einem Abgrund im Meer gezerrt und auf ein Boot geschleudert wird.
    Graue Nebelschwaden zogen über die Mott Street …
    … und die schlammige Landschaft, die zwischen den einzelnen Nebelstreifen hindurch sichtbar wird, erstreckt sich Tausende von Kilometern in jede Richtung. Überall sind Tote – fleckige, verwesende Leichen. Die meisten liegen wie aufeinandergeschichtet im Dreck, doch einige sind mit dem Kopf voran bis zu den Hüften in der sumpfigen Erde verschwunden. An den Körperteilen, die schon lange im Wasser liegen, haben sich die Kleider vom Fleisch abgeschält. Und manchmal auch das Fleisch von den Knochen.
    Es ist ein Tal der Toten, ein gärender Friedhof von mehreren Zehntausend Menschen, die Folge einer kaum vorstellbaren Naturkatastrophe … oder eines göttlichen Akts.

    Mit einem Ruck kam Shep wieder zu sich. Er zitterte am ganzen Körper, und noch immer sah er die entsetzlichen Bilder vor sich. Instinktiv fiel er auf die Knie und umarmte Dawn mit seinem gesunden Arm. Irgendwie wirkte ihre Aura tröstlich auf ihn.
    »Patrick, was ist? Was hast du gesehen?«
    »Den Tod. In einem Ausmaß, das ich mir niemals hätte vorstellen können. Und irgendwie … war das alles meine Schuld.«
    »Du musst gehen.«
    »Ja, wir müssen von hier weg.«
    »Nicht wir. Nur du.«
    Er schob sich von ihr weg – und das war der Augenblick, in dem er den Geist sah. Die schimmernde blaue Erscheinung schien über Dawn zu schweben und ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Anscheinend gab sie dem Kind Anweisungen. »Du musst uns verlassen und dich um andere Schutzbefohlene kümmern.«
    »Welche Schutzbefohlenen? Dawn, hat dir das deine spirituelle Gefährtin gesagt?«
    »Zehn Ebenen unter uns ist malebolge, ein Ort des Bösen, wo Unschuldige bedrängt werden. Geh zu ihnen, Patrick. Befreie sie aus ihrer Knechtschaft. Wir werden uns außerhalb dieses Todeskreises wiedertreffen, wenn du deine Aufgabe vollbracht hast.«
    Patrick stand auf. Seine Augen waren noch immer auf das Licht fixiert, als er rückwärts stolperte und fast über Virgil fiel.
    »Mein Sohn, was stimmt hier nicht? Hattest du etwa noch eine Vision?«
    »Das war etwas anderes. Etwas viel Schlimmeres. Völkermord. Totale Vernichtung. Das Ende der Tage. Irgendwie war ich dort – und zugleich war nicht ich es, der
dort war. Aber ich war dafür verantwortlich. Ich war unmittelbar daran beteiligt.«
    Die anderen umringten ihn.
    »Du musst versuchen, ruhig zu bleiben. Wir klären das.«
    »Ich muss los.«
    »Wohin?«, fragte Paolo. »Ich dachte, du musst deine Familie finden.«
    »Das stimmt.« Er sah von Virgil zu dem Mädchen, während das Licht des Geistes langsam hinter dem Kind erlosch. »Aber zuerst muss ich noch eine andere Aufgabe erledigen.«

    MALEBOLGE
6:53 Uhr

    Immer wieder wurde sie zwischen dem Schmerz des Bewusstseins und der letzten Dunkelheit hin und her gerissen, doch die entsetzliche Gegenwart der drei Raubtiere in Menschengestalt verhinderte, dass sie in Ohnmacht fiel.
    Ihr Oberkörper war über den Tisch gebeugt. Ihre Jeans hingen um ihre Knöchel. Sie zitterte, und ihr ganzer Körper hatte eine Gänsehaut, als die drei Angreifer ihrer Beute immer näher kamen.
    Sie kniff ihre Augen mit aller Kraft zu, doch sie konnte nicht verhindern, dass ihr das abstoßende Aftershave des Mannes, den sie Ali Chino nannten, in die Nase drang. Der schlaksige Mexikaner stand direkt vor ihr, doch sie weigerte sich, ihn anzusehen. Sie musste würgen, als er ihren Hals ableckte, und schaudernd spürte sie, wie die Klinge seines Messers ihre Kehle hinab und über ihre Bluse glitt. Mit einer Bewegung nur aus dem Handgelenk
heraus schnippte er einen Knopf nach dem anderen weg. Unwillkürlich zuckte sie zurück – und entdeckte Farfarello.
    Der Sizilianer war zwanzig Jahre alt. Er riss ihr den BH herunter und betatschte von hinten ihre Brüste. Seine Hände waren so schwielig und kalt wie seine Seele. In Gedanken schob sie den Sizilianer und den Mexikaner beiseite, denn die beiden waren nur die Helfer, die sich mit den Überresten des Festmahls würden begnügen müssen. Es war das Alphamännchen, das sie schaudern ließ, der Dämon, der ihr

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