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Das Ende

Das Ende

Titel: Das Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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in Richtung Süden zum Columbus Park.« Er holte sich einen Mülleimer, stieg hinauf und griff nach der ersten Sprosse. Dann zog er den untersten Teil der Stahlleiter herab.
    Minuten später kletterten sämtliche Mitglieder der kleinen Gruppe an der Seite des Gebäudes nach oben. Die rostigen Stufen knirschten unter ihrem Gewicht.

    Sekretariatsgebäude der Vereinten Nationen
United Nations Plaza, Manhattan, New York
6:32 Uhr

    Der Notstromgenerator war in Betrieb, und die zur Verfügung stehende Elektrizität war so verteilt worden, dass damit ausschließlich die Funktion der sechs Aufzüge des Gebäudes gesichert war. In der Lobby hatte die Verteilung der Racal-Schutzanzüge begonnen. Die schwere Sicherheitskleidung wurde auf Karren geladen und von Soldaten in die Suiten gebracht, in denen es noch Überlebende gab.

    In der dreiunddreißigsten Etage hatten Präsident Kogelo und sein Stab ihre Schutzanzüge bereits erhalten. Der Führer der freien Welt war nun schon fast dreißig Stunden wach und stand unter enormem Druck. Während der ganzen langen Nacht hatten ihm die Ärzte des CDC immer wieder versichert, dass seine Müdigkeit und sein leichtes Fieber seiner Erschöpfung und nicht etwa Scythe zuzuschreiben waren. Kogelo hatte vorgegeben, diese Einschätzung zu teilen, sich jedoch gleichzeitig »als reine Vorsichtsmaßnahme« in sein Privatbüro zurückgezogen.
    Dass sich die Beulen in seiner Leistengegend und nicht an seinem Hals gebildet hatten, half ihm, die Wahrheit vor seinen Mitarbeitern zu verbergen. Nur John Zwawa in Fort Detrick wusste, dass der Präsident infiziert war, und der Colonel setzte alles daran, den Impfstoff zur Verfügung zu haben, sobald Kogelo auf Governor’s Island eintreffen würde.
    »Mr. President, der Impfstoff befindet sich in Manhattan, und unsere Männer sind in diesem Augenblick dabei, ihn sicherzustellen. Wenn die Beulen erst vor sechs Stunden aufgetaucht sind, dann haben wir immer noch Zeit. Ich weiß, dass es schwierig ist, Sir, aber versuchen Sie, ruhig zu bleiben.«
    Eine Zeit lang war es Kogelo tatsächlich gelungen, ruhig zu bleiben. Er hatte sich damit beschäftigt, Videobotschaften an seine Frau und seine Kinder, den Vizepräsidenten, den Kongress und das amerikanische Volk aufzunehmen. Doch innere Blutungen hatten ihn schließlich gezwungen, die Arbeit daran einzustellen. Jedes Mal, wenn er Blut husten musste, schien der Schmerz seine Lunge fast zu zerreißen.
    Jetzt lag der Präsident in seinem Schutzanzug auf der Couch und betete, dass ihm sein Schöpfer noch etwas
mehr Zeit gewähren würde. Dann nämlich könnte er seine Kinder noch einmal wiedersehen und seine Frau noch einmal in den Armen halten. Und den Krieg abwenden, der allen Kriegen für immer ein Ende machen würde.

    Chinatown, Manhattan, New York
6:37 Uhr

    Stockwerk für Stockwerk setzten sie ihren Aufstieg über die wacklige Feuerleiter nach oben fort. Manisha hatte ein wachsames Auge auf Dawn, Pankaj half Virgil. Paolo stützte Francesca auf den schmalen Gitterstufen. Alle acht bis neun Minuten musste die Frau des Italieners aufgrund ihrer weit fortgeschrittenen Schwangerschaft eine Pause einlegen, sodass sie eine Wehe »reiten« konnte.
    Patrick war der Letzte, der von der Feuerleiter auf das Dach des achtstöckigen Gebäudes trat. Breite Abschnitte aus Teerpappe und Kies bildeten die Bruchstücke eines Labyrinths aus Dächern, die als dunkle Silhouetten erkennbar waren. Einige der Dächer waren flach, andere schräg, und nur selten hatten zwei die gleiche Höhe, sodass ein Irrgarten aus Schatten entstand, der Backsteinschluchten und Verbindungsbrücken, Wasser-und Lüftungsrohre, Klimaanlagen und Schornsteine, Antennen und Satellitenschüsseln fast verbarg; sie alle ragten verschieden weit in die Dunkelheit.
    »Hier entlang«, sagte Pankaj. Er war sich sicher, was die Richtung betraf, auch wenn er die genaue Route noch nicht kannte. Er drängte die kleine Gruppe nach Westen und übernahm selbst die Führung – als der Asphalt vor ihm sich plötzlich in Wellen erhob und aus den Schatten Menschen wurden. Unter Decken zusammengekauert
erwachten Hunderte asiatischer Männer, Frauen und Kinder, die die Eindringlinge absolut stumm anstarrten, während das ersterbende Licht aus ihren Laternen die Begegnung in eine zutiefst fremdartige Aura hüllte.
    Eine Grenze war verletzt worden. Waffen wurden gezogen.
    Bevor Pankaj reagieren und Manisha die Schwingungen ihres Kristalls spüren konnte, bevor die

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