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Das Engelsgrab

Das Engelsgrab

Titel: Das Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwärze war so unergründlich, wie Toby sie noch nie gesehen hatte. Er wurde von ihr angezogen und glaubte, sogar in sie hineinzutauchen. Der Boden schien sich unter seinen Füßen zu lösen. Er kam sich vor wie im luftleeren Raum schwebend, aber er glitt nicht davon, sondern blieb auf der Stelle stehen.
    Nur der Bann des Belial kam über ihn. Durch das Auflegen der Hand auf den Kopf und durch die geistige Kraft des Lügenengels drangen die Befehle in das Bewußtsein des Jungen und ließ sich nicht mehr löschen.
    »Ja!« sagte Toby. »Ja, ich werde es tun - ja…«
    Belial zog sich zurück. Auf den schmalen und breiten Lippen lag plötzlich ein Lächeln, mehr fiktiv als wahr. Er ging noch einen Schritt nach hinten. An seinem Rücken bewegten sich dabei die Schatten, die keine waren, sondern Flügel.
    Toby konnte staunen, als er mitbekam, wie sich die Gestalt vom Boden abhob. Sie schwebte in die Höhe, sie flog wie ein Engel mit schwarzen Flügeln.
    Belial schaute auf ihn nieder. Er hatte für einen Moment gestoppt.
    Sofort danach hörte Toby ein Brausen, und einen Lidschlag später war von Belial nichts mehr zu sehen. Wie von Lichtgeschwindigkeit getrieben, war er in den dichten Wolkenhimmel hineingetaucht…
    ***
    Wir hatten unseren Wagen tatsächlich wieder an der gleichen Stelle abstellen können, aber diesmal war niemand erschienen, der ein Protokoll aufnehmen wollte.
    Manchmal ist das Glück den Menschen hold. So erging es auch uns.
    Das heißt, man konnte es auch als Zufall ansehen, denn vor der Haustür trafen wir mit Lilian Cramer zusammen.
    »Sie hier?« fragte ich.
    »Ja, Sie doch auch.« Lilian lächelte verlegen.
    »Haben Sie Ihren Sohn allein in der Wohnung gelassen?« wollte Suko wissen.
    »Nur für kurze Zeit.« Als sie unsere bedenklichen Gesichter sah, sprach sie schnell weiten »Es war wirklich nicht anders zu machen. Ich musste diesen Arzttermin wahrnehmen. Noch einmal verschieben konnte ich ihn beim besten Willen nicht.«
    Ich hob die Schultern. »Toby ist kein Baby mehr, und Nacht haben wir auch noch nicht, obwohl es beinahe so aussieht.«
    »Das ist richtig, meine Herren, kommen Sie rein. Ich koche uns einen guten Kaffee oder Tee, wenn Sie wollen.« Lilian wirkte erleichtert. Den Grund teilte sie uns wenig später im Hausflur mit. »Es ist alles Ordnung. Aber eine Frau über Dreißig sollte hin und wieder eine Vorsorgeuntersuchung machen lassen.«
    »Da haben Sie recht.«
    Wir stiegen die Treppen hoch. Trotz der Fenster war es im Hausflur so dunkel, dass wir das Licht eingeschaltet hatten. Auf den Treppenstufen hinterließ es einen goldenen Glanz, aber weiter oben wurde es schwächen Lilian Cramer hatte schon den Schlüssel hervorgeholt. Sie schloss auf, war nicht so glatt verlief, und ich spürte Sukos Hand an meinem Arm. Als ich ihn anschaute, schüttelte er den Kopf.
    »Was hast du?«
    Er gab keine Antwort, denn Lilian hatte die Wohnung bereits betreten.
    Wahrscheinlich hatte sie damit gerechnet, dass uns Toby entgegenkommen würde, doch das passierte nicht.
    »Es könnte etwas passiert sein«, wisperte Suko.
    »Toby?« Lilian hatte nach ihrem Sohn gerufen und gleichzeitig das Licht eingeschaltet.
    Der Junge meldete sich nicht. Sie drehte sich zu uns um. Hilflos hob sie die Schultern. »Das verstehe ich nicht.«
    »Er kann in seinem Zimmer sein«, sagte Suko. »Wir wollen nicht hoffen, dass er eingeschlafen ist.«
    »O Gott, nur das nicht.« Bevor wir reagieren konnten, eilte Lilian bereits auf das Zimmer zu. Die Tür war nicht geschlossen, und sie blieb dicht hinter der Schwelle stehen. Wir hörten, dass sie den Namen ihres Sohnes flüsterte, wobei mir etwas anderes aufgefallen war.
    Ich stand im Flur nahe der Garderobe und sah den Zettel auf dem kleinen Tisch liegen. In großen Buchstaben war darauf eine Nachricht geschrieben, die ich halblaut vorlas. »Bin mit Ricky auf dem Spielplatz.«
    »Mist«, flüsterte Suko.
    Lilian Cramer hatte uns sprechen hören und kehrte zurück. »Was ist denn?« fragte sie.
    Ich zeigte ihr den Zettel. Sie las ihn, wurde blass, und ihre Hände zitterten. »Himmel!« hauchte sie, wobei sie Halt an der Wand suchte.
    »Das darf doch nicht wahr sein! Das ist ja unmöglich. Er hat doch nicht weglaufen sollen. Er hat es mir versprochen. Verflixt noch mal, warum hat er denn nicht auf mich gehört.« Sie senkte den Kopf und schüttelte ihn heftig. »Eigentlich bin ich schuld. Ja, verdammt, ich. Aber ich habe nicht gedacht, dass er…« Lilian sprach nicht mehr

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