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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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recht, mein Junge.«
    »Ich sehe da unten nicht sehr viele Wächter oder Zäune«, stellte Remi fest. »Seltsam – für jemanden, der so viel Wert auf seine Privatsphäre legt.«
    »Der Ruf, der ihm vorauseilt, reicht aus, so dass er kaum noch Schutz braucht. Er verfolgt Störenfriede ohne Gnade. Gerüchte besagen, dass einige sogar spurlos verschwunden sind, nachdem sie es haben darauf ankommen lassen.«
    »Glauben Sie das?«, fragte Sam.
    »Eigentlich schon. Okafor war General in der tansanischen Armee, ehe er sich zur Ruhe gesetzt hat. Ein harter, furchteinflößender Bursche. Haben Sie genug gesehen?«
    »Ja«, antwortete Sam.

    Der restliche Flug verlief ruhig und wurde lediglich durch Eds gelegentliche Bemerkungen über ihre Headsets unterbrochen, wenn er auf Naturdenkmäler aufmerksam machte und Informationen zur afrikanischen Geschichte lieferte. Kurz vor halb acht setzten sie auf der Schotterlandpiste auf Mafia Island auf und rollten zum Terminal, einem weiß getünchten Gebäude mit dunkelblauen Verzierungen und einem ziegelroten Wellblechdach. Neben dem Gebäude saßen zwei uniformierte Zollbeamte im Schatten eines Baobab-Baums.
    Während die Motoren zur Ruhe kamen, stieg Ed aus und holte ihr Gepäck aus dem Frachtabteil. Er reichte ihnen seine Visitenkarte und sagte: »Gute Reise, Fargos. Rufen Sie mich, wenn Sie in Schwierigkeiten geraten.« Dann spendierte er ihnen ein Grinsen, das sie nur als verschwörerisch beschreiben konnten. Sam erwiderte es. »Wissen Sie etwas, das wir nicht wissen?«
    »Nein, aber ich erkenne Abenteurer auf Anhieb. Ich würde sagen, dass Sie beide besser mit Problemen zurechtkommen als die meisten anderen Leute, aber Afrika ist ein Ort, der keinen Fehler verzeiht. Die Nummer auf der Karte gehört zu meinem Satellitentelefon. Ich lasse es eingeschaltet.«
    »Danke, Ed.«
    Sie wechselten einen Händedruck, dann wandte sich Ed um und ging zu einer Blechbaracke hinüber, in deren Fenster in roter Neonschrift das Wort BEER flackerte.
    Sie hoben ihre Rucksäcke hoch und gingen in Richtung Terminal, wurden auf dem Gehsteig jedoch von den beiden Beamten unter dem Baobab-Baum abgefangen. Nach einem flüchtigen Blick auf ihre Reisepässe stocherten die Beamten in ihren persönlichen Sachen herum, dann setzten sie ihre Stempel in die Pässe und wünschten ihnen in holperigem Englisch ein »Willkommen auf Mafia Island«.
    »Brauchen Sie Taxi?«, fragte einer der Beamten. Ohne auf eine Antwort zu warten, hob er eine Hand und stieß einen Pfiff aus. Auf dem Wendekreisel vor dem Eingang zum Flughafengebäude sprang rumpelnd der Motor eines mit Rostflecken übersäten grauen Peugeot an.
    Sam sagte: »Danke, aber nein. Wir suchen uns selbst eine Transportmöglichkeit.«
    Die Hand immer noch erhoben, sah der Beamte Sam fragend an. »Eh?«
    Sam deutete auf den Peugeot und schüttelte den Kopf. »La Asante. « Nein danke.
    Der Beamte zuckte die Achseln, dann winkte er dem Taxifahrer ab und meinte: »Sawa. « Okay. Er und sein Partner kehrten in den Schatten des Baobab-Baums zurück.
    »Was hatte das zu bedeuten?«, fragte Remi.
    »Sie stecken unter einer Decke. Bestenfalls wäre man kreuz und quer mit uns herumgefahren und hätte uns eine gepfefferte Rechnung präsentiert, und schlimmstenfalls hätte man uns in eine enge Gasse gelockt und ausgeraubt.«
    Remi lächelte. »Sam Fargo, wo ist dein Vertrauen in die Menschheit?«
    »Im Augenblick am gleichen Ort wie meine Brieftasche – gut versteckt.« Während Mafia Island ein beliebter Zielort für Extremtaucher war, galt die Insel außerdem als Zentrum des tansanischen Schwarzmarkts. Sam informierte Remi darüber.
    Sie sagte: »Du bist ein unerschöpflicher Quell nutzlosen Wissens. Wo hast du denn diese Geschichte erfahren?«
    »Ich habe das World Factbook der CIA auf mein iPhone geladen. Sehr praktisch. Komm, wir gehen ein Stück. Es ist nicht sehr weit.«
    »Wer soll uns davor beschützen, auf der Straße ausgeraubt zu werden?«
    Sam hob seinen Hemdsaum ein wenig und entblößte den Griff der H&K.
    Remi lächelte kopfschüttelnd. »Lass es gemütlich angehen, Tex. Bitte keine O. K.-Corral-Nummer.«

    Laut ihrer Landkarten teilte die Rollbahn von Mafia Island die größte Stadt der Insel, Kilindoni, in einen nördlichen und einen südlichen Teil, wobei ersterer weiter landeinwärts lag und der andere sich an der Küste entlangzog. Dort, so hatte Selma ihnen erklärt, würden sie die Docks und das Boot finden, das sie für sie gemietet

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