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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Kleiderschrank mit mehreren Exemplaren dieser Kluft vollgestopft ist.«
    Sam grinste hinter seinem Fernglas. »Andererseits, wer soll es denn wagen, ihm offen zu sagen, dass er eine Karikatur ist?«
    Okafor überquerte den Landeplatz und grüßte den Wächter mit einem knappen Tippen an seinen Mützenschirm. Als er den Weg erreichte, näherte sich ein elektrisch betriebener Golfwagen und stoppte vor ihm. Er stieg ein, und der Wagen entfernte sich den Berg hinauf zur Villa.
    Sam sagte: »Jetzt werden wir sehen, ob Okafors Rückkehr ein wenig Leben in die Bude bringt.«
    Nach weiteren zehn Minuten kam der Wagen wieder den Berg herunter, bog auf die Straße zum Kai ein und stoppte neben der Njiwa. Rivera ging die Gangway hinunter und schwang sich auf den Beifahrersitz. Dann kehrte der Wagen zur Villa zurück, wo Rivera im Haus verschwand. Zwanzig Minuten später kam er wieder heraus, und der Wagen brachte ihn zur Njiwa zurück. Sam und Remi konzentrierten sich auf die Yacht und ließen sie nicht aus den Augen. Fünf Minuten verstrichen, dann zehn, dann zwanzig. Nichts rührte sich auf dem Deck; nichts geschah nach dem Treffen zwischen Rivera und Okafor.
    »Das war enttäuschend«, sagte Remi mit einem Seitenblick zu Sam. »Ich kann deutlich sehen, wie sich die Räder in deinem Kopf drehen. Hast du einen Angriffsplan?«
    Im Laufe der Jahre hatten Sams und Remis einander ergänzende Persönlichkeiten die Planung der riskanteren Teile ihrer Abenteuer bestimmt: Sam entwickelte den jeweiligen Plan, und Remi spielte den Advokaten des Teufels und zerpflückte ihn mit ihrem messerscharfen Verstand, bis sie den Plan schließlich für durchführbar erklärten und die Wahrscheinlichkeit, in Schwierigkeiten zu geraten, auf ein Minimum gesenkt hatten. Bisher hatte dieses System bestens funktioniert, auch wenn ihnen gelegentlich das Wasser bis zum Hals gestanden hatte.
    »Fast«, antwortete Sam. Er ließ das Fernglas sinken und schaute auf die Uhr. »Wir sollten lieber wieder absteigen. In vier Stunden wird es Nacht.«

    Der Rückweg fiel ihnen um einiges leichter, teils weil sie nicht gegen die Schwerkraft ankämpfen mussten, teils aber auch, weil sie ihren Weg bereits freigeräumt hatten. Wieder auf Meereshöhe, umgingen sie den Mangrovensumpf in südlicher Richtung, wandten sich am Strand wieder nach Norden und legten die letzte Viertelmeile schwimmend zurück. Sie näherten sich gerade der Mündung der Bucht, als Remi innehielt und sagte: »Sei still. Hör doch mal.«
    Sekunden später konnte Sam es ausmachen. Es war das leise Brummen eines Bootsmotors irgendwo rechts von ihnen. Sie drehten sich im Wasser und beobachteten, wie ein Rinker-Speedboat in einhundert Metern Entfernung um die Landspitze herumkam. Ein Mann saß am Ruder, ein zweiter stand hinter ihm und inspizierte das Ufer durch ein Fernglas.
    »Luft holen!«, sagte Sam zu Remi.
    Gemeinsam atmeten sie ein, dann krümmten sie sich unter die Wasseroberfläche und tauchten. In etwa zwei Metern Tiefe stoppten sie und schwammen in Richtung Bucht. Mit ausgestreckten Armen erreichte Sam das Ufer einige Sekunden vor Remi. Er legte die Hände um einige Wurzelstränge, die aus dem Schlick ragten, fasste nach Remis Hand und zog sie zu sich heran. Er deutete nach oben, wo ein Bündel abgestorbener Äste auf dem Meeresspiegel trieb. Zusammen stiegen sie auf. Sie brachen durch die Wasseroberfläche und schauten sich um.
    »Hörst du den Motor?«, fragte Sam im Flüsterton.
    »Nein … warte, da sind sie.«
    Sam blickte in die Richtung, in die Remi mit dem Kopf genickt hatte. Durch die Zweige konnte er das Rinker erkennen, das in knapp zwanzig Metern Entfernung antriebslos im Wasser lag. Die Maschine hustete ein einziges Mal asthmatisch, spuckte dann und verstummte. Der Lenker des Bootes versuchte abermals sein Glück, erzielte jedoch das gleiche Ergebnis. Wütend schlug er mit der Faust auf das Steuerrad. Sein Partner ging zum Heck, kniete sich hin und öffnete die Klappe des Motorgehäuses.
    »Ein Motorschaden«, flüsterte Sam. »Sie fahren gleich weiter.«
    Entweder das, wussten sie beide, oder sie müssten darum bitten, abgeschleppt zu werden, was zur Folge hätte, dass sich Sam und Remi vorerst nicht vom Fleck rühren könnten.
    »Drück die Daumen«, erwiderte Remi.
    An Bord des Bankers drehte sich der zweite Mann um und sagte etwas zu dem Lenker, der erneut versuchte, den Motor in Gang zu bringen. Ein kurzes Räuspern, dann wieder Stille.
    »Die Zündung ist defekt«, murmelte

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