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Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin

Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin

Titel: Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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Jacop versuchte heldenhaft, das wehe Gefühl in seinem Inneren zu ignorieren, doch es gelang ihm nicht. Die Vorstellung, dass Barthel für Geld mit Appolonia … Nein.
    »Natürlich hat er bezahlt. Und zwar gut.«
    Jacop traten die Augen aus dem Kopf, so hart musste er schlucken. Er wollte nichts davon hören.
    »Ich will jetzt zu ihr.« Es klang weinerlich, und er hasste sich dafür, doch es war nicht zu ändern, dass er sich fühlte wie ein geprügelter kleiner Junge.
    »Nur zu«, sagte Hermann großmütig. »Du darfst sogar heute eine Stunde länger bleiben. Weil du ihre einzige wahre Liebe bist.«
    Jacop war bereits oben, er polterte, ohne anzuklopfen, in Appolonias Kammer, obwohl er wusste, dass sie es nicht ausstehen konnte, wenn er einfach so hereinplatzte.
    Sie lag auf dem Bett, das lange schwarze Haar umfloss ihren herrlichen Körper, der nur von einem dünnen Seidenschleier verhüllt war. Ihre grünen Augen leuchteten träumerisch im Kerzenlicht, als sie Jacop lächelnd entgegensah. »Da hat es aber jemand eilig!« Kokett setzte sie hinzu: »Du weißt, dass du vorher klopfen musst.«
    »Damit ich nicht sehe, dass ein anderer Mann bei dir liegt?«, entfuhr es ihm. Er betrachtete sie anklagend und war zugleich hingerissen von ihrer überirdischen Schönheit.
    »Andere Männer zählen nicht.« Sie legte ihre Hand auf ihre Brust. »Wichtig ist nur das, was in diesem Herzen ist. Und das bist allein du, Jacop.«
    Jacop atmete tief durch, von schmerzlicher Sehnsucht erfüllt. Die Vorbehalte, die ihn eben noch gequält hatten, waren bereits im Schwinden begriffen. Aber noch konnte er sich nicht zu ihr legen. »Du hast zugelassen, dass Barthel dich besucht.« Seine Stimme zitterte. »Wie kannst du dich derartig erniedrigen und unsere Liebe so besudeln!«
    »Oh, aber das tue ich doch nur für dich und mich! Es ist eine Last, die ich auf mich nehme und klaglos ertrage! Für uns beide!«
    Er verstand überhaupt nichts mehr. »Für uns?«
    »Aber ja. Ich muss ihm seine dummen Pläne austreiben! Er sucht doch nach Beweisen, dass Madlens Ehe nicht rechtens ist, du hast es mir selbst erzählt, oder nicht?«
    Er nickte verständnislos.
    Appolonia zog einen Schmollmund. »Stell dir vor, er könnte welche erbringen, dann müsste Madlen sich erneut vermählen. Was denkst du wohl, wen sie dann wählt? Ganz gewiss nicht Barthel, das kannst du mir glauben.«
    »Aber mich auch nicht. Sie würde einfach diesen Johann noch einmal heiraten, nur diesmal richtig.«
    Appolonia nickte. »Das täte sie vielleicht. Aber was, wenn er dann gar nicht mehr lebt?«
    »Warum sollte er nicht?«
    »Jemand hat vorige Woche mitten in der Nacht versucht, ihn im Schlaf zu erschlagen.«
    Jacop war fassungslos, er musste nach Luft schnappen. »Woher weißt du das denn?«
    »Die Magd hat es in der Nachbarschaft herumerzählt, und irgendwer hat es dann Kunlein gesagt, und die mir.« Für Appolonia schien das Thema jedoch bereits erledigt zu sein. Sie klopfte einladend neben sich auf die Matratze.
    »Komm her zu mir, ich friere, und du sollst mich wärmen. Aber zieh dich vorher aus, dein Wams ist mir zu kratzig.«
    Jacops Hände bewegten sich wie von allein. Er zog sich den Surcot aus und streifte Hemd und Beinlinge ab. Nur mit der Bruche bekleidet, stieg er zu seiner Liebsten ins Bett. Sie legte beide Arme um ihn und schmiegte ihr Gesicht an seine Brust. Sofort stieg ihm ihr weiblicher Duft in die Nase. Er konnte nicht mehr klar denken, obwohl es eigentlich wichtig gewesen wäre. Doch für den Augenblick gab es anderes zu tun.
    Am frühen Abend, als seine Zeit mit Appolonia verstrichen war und er seine Gedanken wieder halbwegs beisammen hatte, erschien es ihm umso dringlicher, etwas wegen Barthel zu unternehmen. Es ging nicht an, dass Appolonia aus Liebe zu ihm die Zudringlichkeiten dieses Widerlings erduldete. Jacop verabschiedete sich von ihr, mit glühenden Küssen und dem Versprechen, ihr Barthel fortan vom Hals zu halten, und suchte unverzüglich das Goldene Fass in der Schildergasse auf, um wie von Hermann gewünscht die Botschaft zu überbringen. Und bei derselben Gelegenheit Barthel ein paar Steine in den Weg zu legen.
    Lautes Gebell empfing ihn, als er am Tor zur Einfahrt rüttelte. Auch die Tür zur Schankstube war verschlossen. Er musste eine Weile an der Haustür klopfen, bevor ihm aufgetan wurde. Johann stand vor ihm, in wachsamer Haltung und mit misstrauischem Blick.
    »Was willst du?«, fragte er unwirsch.
    Jacop zwang sich zu einem

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