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Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin

Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin

Titel: Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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Torwächter bedachte den kleinen Tross mit argwöhnischen Blicken, trat aber geflissentlich zur Seite, als Hermann hoch zu Ross vorbeikam. Niemand legte sich mit dem Scharfrichter an. Auch Madlens Fuhrwerk ließ er passieren, doch ihm war anzusehen, dass ihm die ganze Angelegenheit nicht behagte.
    Vor dem Deutschorden-Bethaus am Katharinengraben zügelten Hermann und Jacop die Pferde und saßen ab. Jacop verschwand durch das Tor und kam kurz darauf mit einem Mönch zurück, dessen grämlicher Gesichtsausdruck erkennen ließ, wie wenig er von der ganzen Angelegenheit hielt. Er blieb vor dem Tor auf der Straße stehen. Rasch blickte er sich nach allen Seiten um und setzte sich erst wieder in Bewegung, als er sicher war, dass er nicht beobachtet wurde. Nicht zum ersten Mal hatte Madlen das Gefühl, bei einer Schmierenkomödie mitzuspielen, und sie begann sich zu fragen, ob das hier wirklich alles rechtens war.
    Der Mönch, ein blasser, magerer Priesterbruder mit einer scharf ausrasierten Tonsur, dirigierte sie zur Seitenpforte von Sankt Johann Baptist und erklärte, die Trauung gleich hier vor der Tür vollziehen zu wollen, in facie ecclesiae , wie es kirchlichem Recht entspreche, vor zwei Zeugen und mit Gottes Segen. Anschließend verlor er keine Zeit und murmelte ein einleitendes Paternoster, während Hermann und der Schinder den bewusstlosen Bräutigam von der Ladefläche des Fuhrwerks zerrten und zur Kirchenpforte schleiften. Sie stützten ihn von beiden Seiten und hielten ihn auf diese Weise notdürftig aufrecht, doch seine Knie waren eingeknickt und sein Kopf baumelte haltlos hin und her. Er murmelte etwas, das niemand verstehen konnte und versuchte vergeblich, die Augen weit genug zu öffnen, um seine Umgebung zu erkennen. Madlen verwünschte den ganzen Plan nach Kräften. Die Situation erschien ihr ebenso absurd wie unwirklich, daraus konnte nie und nimmer Gutes erwachsen! Inzwischen hätte sie liebend gern alles wieder abgeblasen. Nur die Vorstellung, dass Hermann den Mann in diesem Fall wieder hinaus auf den Judenbüchel bringen und dort köpfen würde, hielt sie davon ab.
    Der Ordensbruder leierte die Eheschließungsformel herunter; zwischendurch musste er einmal innehalten und neu ansetzen, was darauf hindeutete, dass dies hier nicht zu seinen gewohnten Tätigkeiten gehörte.
    »Willst du, Madlen, diesen Mann zu deinem angetrauten Ehemann und als Vormund und Bettgenossen nehmen?«
    Madlen zuckte bei dem Wort Bettgenossen zusammen, doch sie wusste, dass das zur üblichen Frage gehörte, also nickte sie nervös. »Ja«, murmelte sie.
    »Und willst du … ähm …?« Fragend blickte der Mönch zu Hermann, der wiederum hilfesuchend Jacop ansah.
    »Johann«, sagte Madlen. »Er heißt Johann.«
    »Und willst du, Johann, diese Frau zu deinem angetrauten Eheweibe und als Bettgenossin nehmen?«
    Hermann packte von hinten den Kopf des Bräutigams und brachte ihn zum Nicken, worauf Johann einen Stöhnlaut hören ließ. »Er hat Ja gesagt«, informierte Hermann den Mönch.
    »Wo ist der Ring?«, wollte dieser wissen.
    Jacop trat hinzu, ergriff die herabbaumelnde Rechte von Johann und zerrte ihm mit einiger Mühe einen schweren Wappenring vom Finger. Bevor Madlen wusste, wie ihr geschah, hatte er ihn ihr angesteckt. »Fertig«, sagte er. »Sie hat ihn am Finger.«
    »Sie müssen jetzt aus einem Becher trinken«, erklärte der Mönch.
    »Ist das eine zwingende Vorschrift?«, fragte Hermann.
    Der Mönch dachte nach. »Nein.«
    »Dann kommt zum Ende. Das mit dem Becher können sie später machen, wenn sie zu Hause sind.«
    In der Nähe waren Schritte zu hören, jeden Augenblick konnte jemand um die Ecke kommen.
    »Ich erkläre euch zu Mann und Frau«, sagte der Mönch hastig. » In nomine patris, filii et spiritus sancti , Amen.«
    »Amen«, sagten Hermann, Jacop und der Schinder einstimmig, während sie sich bereits daranmachten, Johann wieder auf das Fuhrwerk zu wuchten und ihn mit Madlens Umhang zuzudecken. Ein zweiter Mönch war aufgetaucht, der befremdet die Gruppe betrachtete, dann jedoch mit im Gebet gesenktem Kopf seiner Wege ging. Der Priesterbruder, der die Trauung vollzogen hatte, war ohne ein Wort durch die Pforte im Inneren der Kirche verschwunden.
    Hermann tätschelte Johann sanft den Kopf. »Viel Glück mit dieser reizenden jungen Frau. Ihr habt eine gute Wahl getroffen, das werdet Ihr zweifellos merken, sobald Ihr wieder richtig sehen könnt. Sie ist fast so scharf wie mein Schwert.«
    Madlen hätte ihm

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