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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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könnte sein, dass er das gar nicht vermocht hätte.«
    Whuon wandte sich an Arvan. »W enn du mich fragst, dann solltest du die Kräfte des Elbenstabs ausführlich erforschen und üben, wie man damit kämpft. Ich habe zwar keine Ahnung, wie schwer Ghool zu töten ist, aber so einfach wie bei seinem Feldherrn Zarton wird das wohl kaum werden.«
    »V on den erwähnten Gefahren einmal abgesehen, würde er durch die Benutzung des Stabes zweifellos Ghool auf sich aufmerksam machen«, gab Lirandil zu bedenken. »U nd welche Machtmittel dem Schicksalsverderber zur Verfügung stehen, haben wir ja mehr als einmal gesehen…«
    Arvan sah auf den Elbenstab. Die Runen hatten aufgehört, sich zu bewegen. Der Stab wirkte jetzt beinahe wie ein ganz gewöhnliches Stück Holz, der mit eingebrannten Zeichen verziert war. Er steckte ihn hinter den Gürtel. »W ir sollten bald aufbrechen«, meinte er.
    »W enn ich etwas jünger wäre, würde ich Euch ja gerne begleiten«, sagte nun der alte Grebu und wandte sich dabei an Lirandil. »A ber ich fürchte, meine Knochen machen einen so strapaziösen Weg, wie Ihr ihn zweifellos vor Euch habt, nicht mehr mit. Und so alterslos wie Ihr bin ich ja leider nicht.«
    Lirandil lächelte. »H ier seid Ihr sicher, Grebu. Ich glaube nicht, dass die Schergen Ghools Euch hier finden werden. Und solltet Ihr doch der Versuchung nicht widerstehen können und Euch aus dem Bereich um den Runenbaum herauswagen, dann lasst Euch von dem Starken Narbenmann begleiten. Sein wiederkehrendes Holz ist eine gefährliche Waffe.«
    Grebu lächelte verhalten. »Q aláq wird diesen Baum niemals verlassen– außer auf die Art und Weise, die er die ›lange Reise‹ nennt. Die Kräfte dieses Baums haben ihn lange über die Zeit, die ihm die Natur gegeben hat, am Leben erhalten, und aus irgendeinem Grund steht er in besonderer Verbindung zu ihnen.«
    »I hr meint, sobald er sich vom Baum entfernt…«
    »… wird er innerhalb kürzester Zeit altern und sterben.«
    »W oher wollt Ihr das wissen?«
    »E r hat es versucht und ist klug genug, es nicht ein zweites Mal zu tun.«
    »I ch verstehe.«
    »N ein, Lirandil. Als jemand, für den die Zeit so vollkommen anders verläuft als für alle anderen Geschöpfe, könnt Ihr das nicht verstehen, so belesen und weise selbst ein so junger Elb wie Ihr auch bereits sein mag.« Grebu berührte Lirandil leicht an der Schulter und fuhr fort: »M ag sein, dass jetzt ein anderer die Waffe führen muss, die Ghool zu besiegen vermag, aber wenn das tatsächlich einst gelingen sollte, dann wird man nicht vergessen, dass es Eure diplomatischen Reisen durch ganz Athranor waren, die den Widerstand gegen Ghool überhaupt erst möglich gemacht haben.«
    »E s geht mir nicht um persönlichen Ruhm«, erwiderte Lirandil. »V ermutlich werde ich sowieso irgendwann innerhalb der Elbenheit als ebenso fremd gewordener Sonderling gelten, wie es der große Asanil war… Aber das soll mich nicht hindern, das zu tun, wovon ich überzeugt bin, dass es das Richtige ist.«
    »I ch wünsche Euch viel Glück dabei.«
    »D anke.«
    »I ch heiße Euch gerne als Gäste in meiner bescheidenen Baumhöhle willkommen, so lange Ihr wollt, aber ich nehme an, dass es Euch zügig weiter zieht.«
    Lirandil nickte. »E in ungeduldiger Dunkelalb wartet bei den Wurzeln des Runenbaums auf uns– und außerdem eine Aufgabe, die keinen Aufschub mehr duldet.«
    Zalea und Borro waren bereits auf halbem Weg den Stamm hinabgeklettert, und Arvan hatte bereits jeweils eine Ranke für Whuon und Lirandil herbeigerufen, die sich um ihre Körper geschlungen hatte und sie sicher hinabgleiten ließ.
    Auch für Arvan schwang bereits eine Ranke heran, aber noch ließ Arvan nicht zu, dass sie sich um seine Brust schlang. Er wandte sich stattdessen noch einmal an Grebu.
    »K önnt Ihr mir einen Gefallen tun?«
    »W enn es in meiner Macht steht.«
    »U nser Freund Neldo streift zurzeit allein durch die Wälder am Langen See, und nach allem, was Ihr erzählt habt, wird er nichts als Grauen vorfinden.«
    »I ch nehme an, dass er Zuflucht bei einem anderen Wohnbaum finden wird«, sagte Grebu. »S o schlimm die Orks auch gewütet haben mögen, ich glaube kaum, dass sie es schaffen konnten, in so kurzer Zeit tatsächlich schon sämtliche Halblinge am Langen See auszurotten.«
    »F alls er stattdessen hier in der Nähe des Runenbaums auftauchen sollte, dann wäre es schön, wenn Ihr Euch bemerkbar machtet.« Vom Runenbaum aus konnte man zwar die Umgebung

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