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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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verbürgt sich dann für Euch, wenn diese halben Portionen mit ihren großen Füßen und schnellen Fingern das tun, wofür sie vermutlich geboren sind?«
    Borro schnappte nach Luft, aber eine Handbewegung Lirandils hinderte ihn daran, sich noch einmal einzumischen.
    »D er König verbürgt sich für uns«, erklärte der Elb und nahm das Dokument von König Candric XIII . hervor, das ihm bis jetzt in Asanilon in jeglicher Hinsicht freie Hand verschafft hatte.
    Der Oger strich sich das wirre schwarze Haar aus der kastenförmigen Stirn, die seinem Gesicht etwas Grobschlächtiges gab. Eine tiefe Furche zog sich von der Nasenwurzel bis zum Haaransatz. »A ll die Buchstaben zu entziffern ist mir jetzt etwas zu anstrengend«, erklärte er gedehnt. »A ber das Siegel des Königs erkenne ich. Ihr müsst ein wichtiger Mann sein, Elb.«
    »G ut, dass Ihr dies offenbar erkannt habt, Oger!«
    »T rotzdem, es bleibt dabei: Kein Halbling in meinem Gasthaus! Mein menschlicher Teilhaber, der sich zurzeit seine wohlverdiente Tagruhe gönnt, weil er in der Nacht die Gäste bedient hat, würde auf der Stelle mit mir brechen, wenn es mir einfallen sollte, Halblinge in die Gästezimmer zu lassen.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »N ein, das kommt nicht in Frage. Aber da Ihr offenbar irgendetwas mit dem König zu tun habt, gestatte ich Euren Halblingfreunden, im Stall bei den Pferden zu schlafen. Stroh gibt’s da reichlich. Und wenn sie sich nicht gegenseitig bestehlen, ist auch niemand dort, der ihnen in die Taschen greift– was einem ansonsten in den engen Gassen der Stadt schon mal passieren kann!«
    Als sie die Pferde versorgt und in den Stall gebracht hatten, rief Lirandil sie alle dort zusammen. »I ch habe noch zu tun, wie ich euch ja bereits erläutert habe. Seht zu, dass ihr euch gut ausruht, denn es liegt eine lange Reise vor uns.«
    »W ollt Ihr uns nicht wenigstens sagen, wohin es geht?«, fragte Arvan.
    Lirandil zögerte, während die Blicke aller auf ihn gerichtet waren. »W ir müssen zurück in den Halblingwald am Langen See«, erklärte er. »D ort hat König Elbanador sein geheimes Erbe einst verborgen. Er hat es den Halblingen übergeben, aber angesichts der Kurzlebigkeit dieses Volkes bezweifle ich, dass sich daran heute noch jemand erinnert…«
    »W ar das zur Zeit von Brado dem Flüchter?«, fragte Arvan.
    »N ein, lange davor. Mehr will ich dazu jetzt auch nicht sagen, denn ich bin in Eile. Nur eins– und das betrifft Brogandas.«
    »I ch bin ganz Ohr, werter Lirandil.«
    »D enkt Euch etwas aus, das uns vor den Verfolgern schützt, die Ghool schicken wird!«
    »I ch glaube, aufgrund der Ereignisse in der Sinkenden Stadt, die mir ja viel Kritik und Verdruss eingetragen haben, wird Ghool fürs Erste glauben, dass Arvan tot ist. Zumindest glauben seine Dienergeschöpfe das, und Ghool wird daran erst dann zweifeln, wenn es einen Grund dafür gibt.« Er grinste breit und richtete den Blick auf Arvan. »Z um Beispiel, falls es dir einfallen sollte, noch einmal einen Feldherrn des Schicksalsverderbers zu erschlagen. Dann wird er davon gewiss erfahren.«
    »E s geht nicht um Arvan«, sagte Lirandil. »E s geht um mich. Wie Ihr ja wisst, hat Ghool von Anfang an versucht, meine Mission zu durchkreuzen.«
    »J a, es grenzt an ein Wunder, dass Ihr noch unter den Lebenden weilt, werter Lirandil«, gab Brogandas zurück. Er trat nahe an den Elb heran. Ihre Blicke begegneten sich. »I ch will gerne etwas für Euch tun, Lirandil, und dafür sorgen, dass wir gewappnet sind, falls man uns aufspüren sollte. Aber erstens brauche ich dafür freie Hand und will keine engstirnige, kleingeistige Kritik hören, weil ich vielleicht nicht so zimperlich gewesen bin, wie manche das von mir erwarten.«
    »N iemand erwartet, dass Ihr unsere Feinde schont, Brogandas«, sagte Lirandil.
    »A ch, wirklich?« Ein kleiner Seitenblick traf Arvan. »I ch hatte ein wenig den Eindruck, aber es kann ja sein, dass ich da etwas missverstanden hatte.«
    »E s reicht, wenn Ihr durch Eure Magie keine Unschuldigen meuchelt«, sagte Lirandil.
    »E s gibt auch etwas, das ich von Euch verlange, Elb!«
    »U nd das wäre?«
    »D ie Beantwortung einer einfachen Frage.«
    »S o fragt!«
    »E s war von Anfang an Eure Absicht, dass der Thuvasier in seine Heimat zurückkehren und davon berichten sollte, dass Ihr im Besitz von Kenntnissen über jene magischen Mittel seid, die König Elbanador einst gegen Ghool einsetzte, nicht wahr?«
    »N un, ich werde wohl

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