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Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Savlatore
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die anderen konnten weiterhin sein Husten hören.
    »Er hat den Verstand verloren«, rief Luther und rannte ihm hinterher. Er hatte kaum den Rand des Buschs erreicht, als ein Blaster erklang und Luther, in die Brust geschossen, rückwärts taumelte.
    »Geht!« rief Bendodi aus dem Gebüsch. Tee-ubo und Jerem rannten zu Luther, aber es war zu spät – er war schon tot. Tee-ubo nahm seinen Sauerstoffpack, packte den verblüfften und erstarrten Jerem am Arm, riß ihn hinter sich her und rannte weiter nach Norden. Dann hörten sie einen weiteren Schuß und wußten, daß auch Bendodi tot war.
    Nach einer weiteren Stunde, innerhalb derer kein Ende der biologischen Katastrophe in Sicht gekommen war, mußte Jerem die Tanks wechseln. Mit einer Geste wies er Tee-ubo an, auch ihren Sauerstoffvorrat zu überprüfen.
    Die Twi’lek-Frau regte sich nicht.
    »Brauchst du Sauerstoff?« fragte Jerem sie.
    Tee-ubo warf ihm ihren zweiten Tank zu. »Lauf«, erklärte sie. »Ich habe dich in der letzten Stunde nur aufgehalten. Du bist die einzige Hoffnung.« Dann schnallte sie ihre Gürteltasche ab – die mit dem Käfer drin – und warf sie ebenfalls dem verblüfften Mann zu.
    »Ich lasse dich nicht hier«, erklärte Jerem in einer Weise, die keinen Widerspruch zuließ. Mit dem Ersatztank in der Hand ging er auf die Twi’lek zu, blieb aber sofort stehen, als Tee-ubo mit dem Blaster auf ihn zielte.
    »Einer von uns muß mit den verbleibenden Tanks weitergehen«, erklärte sie. »Du bist schneller und besser ausgebildet, um herauszufinden, was los ist.« Dem Keuchen in ihrer Stimme war bereits zu entnehmen, daß sie bald keinen Sauerstoff mehr haben würde. »Letzte Chance«, sagte sie und zeigte mit dem Blaster nach Norden.
    »Wir beide«, sagte Jerem mit fester Stimme.
    Tee-ubo zog die Kapuze ab und warf sie zur Seite. Dann holte sie zu Jerems Entsetzen tief Luft und atmete die giftigen Dämpfe ein, die sie umgaben. Sofort nahmen ihre Augen eine rotgelbe Färbung an, und schaumige Flüssigkeit rann aus ihrer Nase.
    »Du verschwendest nur Zeit«, sagte sie und hustete bei jedem Wort. »Und Sauerstoff.«
    Jerem ging einen weiteren Schritt auf sie zu, aber sie hob den Blaster und schoß knapp an seinem Kopf vorbei. Dann rannte er nach Norden, geblendet von dem entsetzlichen Nebel und seinen eigenen Tränen. Er war nur ein paar Schritte weit gekommen, als er den Blaster hinter sich abermals hörte. Verzweifelt rannte er weiter. Er faßte neue Hoffnung, als er bemerkte, daß die Dämpfe um ihn her ein wenig dünner wurden, aber etwa zur selben Zeit mußte er den letzten Sauerstofftank anbrechen.
    Bald danach kam er zu einer Felswand, die nur etwa zehn Meter hoch war, die er aber nicht erklettern konnte. Er konnte es sich auch nicht leisten, nach einem Weg um die Felsen herum zu suchen. Verzweifelt tastete er nach dem Hebel für die Flugdüsen. Bevor er sie zündete, kam ihm allerdings eine Idee.
    Er griff nach seinem Sauerstofftank, riß die Zuleitung von der Seite seiner Kapuze und schob sie über die Öffnung der Flugdüsen. Er zündete die Düsen. Sie spuckten und husteten, aber tatsächlich hoben sie ihn in die Luft und über die Klippe, wo die Luft klarer war, als hätte diese Barriere aus Stein die Seuche irgendwie aufgehalten. Aber er hatte nur wenig Hoffnung, als er höher in die Luft stieg und zurückschaute, denn dort lag in seiner ganzen gelbgrünen Pracht der Sturm, von dem Danni gesprochen hatte. Es war überhaupt kein Sturm, sondern eine riesige Wolke giftiger Dämpfe, eine Wolke, die jede Sekunde größer wurde und sich in alle Richtungen ausbreitete.
    Als er weiterflog, warf Jerem mehrmals einen Blick zurück, um zu sehen, wie schnell diese Wolke vorwärts kam. Er nahm an, daß sie sich mit etwa zehn Stundenkilometer Geschwindigkeit ausbreitete. Nur noch zwei Tage, bis sie ExGal-4 erreichen würde.
    Jerem nutzte die Flugdüsen und verließ das Becken später an diesem Tag. Er landete nicht im Dschungel, sondern verließ sich auf die Luft, stieg über die Wipfel und flog weiter. Als seinen Düsen schließlich der Treibstoff ausging, brach er durch die Zweige, fiel ins dichte Unterholz und verlor dabei seinen Blaster. Er war unbewaffnet und allein im Dschungel, und es würde bald dunkel sein.
    Er rannte weiter.
     
    Er hing direkt vor ihnen, als sie den Hyperraum verließen: der vierte Planet des Helska-Systems, ein grauer Eisball mit mehreren tausend Kilometern Durchmesser. Kein Nebel umgab den Planeten, keine Wolken, keine

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