Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
Freude an der Schönheit der Schlacht, und er zog die Mundwinkel nach unten. »Aber ich stimme Ihnen zu: fürchterlich.«
Kalenda war eine schmächtige dunkelhäutige Person mit glasigem Blick, Showolter dagegen untersetzt, blass und ein wenig auffälliger, als es Geheimdienstchefs gern bei ihren Offizieren sahen.
Kürzlich hatten die beiden den Fall der Überläuferinnen von den Yuuzhan Vong zusammen betreut, der in einem politischen Debakel großen Ausmaßes und für die zwei zudem in Bacta-Tanks geendet hatte.
In stillen Momenten machte sich Showolter immer noch Vorwürfe, weil er sich so leicht von Elan hatte einwickeln lassen – dieser Priesterin der Yuuzhan Vong, einer falschen Überläuferin, die schlimmerweise beinahe auch noch Han Solo erledigt hätte. Showolter hatte ihr eigentlich nie vertraut, und trotz seines Verdachts war er unvorsichtig geworden, sodass er sie schließlich nicht nach Coruscant hatte ausliefern können. Oft stellte er sich die Frage, was geschehen wäre, wenn er seine Mission erfolgreich zu Ende geführt hätte. Wäre er ihrem giftigen Atem zum Opfer gefallen, so wie Solo um ein Haar? Hätte sie ihren Plan ausführen können, ein Attentat auf Luke Skywalker und andere Jedi-Ritter zu verüben? Außerdem hätte er gern mehr über das Schicksal dieses eigenartigen Wesens, Elans Begleiterin Vergere, gewusst, die in einer der Rettungskapseln des Millennium Falken geflohen und möglicherweise zum Feind zurückgekehrt war.
Kalenda hatte sich für den größten Teil der Auswirkungen dieser Affäre verantworten müssen, weil man der Ansicht war, sie habe, wenn auch unwissentlich, wichtige Details an einen Verräter weitergereicht, der – und zwar auch jetzt noch – im Senat oder im Sicherheits- und Geheimdienstrat saß.
Showolters und Kalendas beschädigter Ruf waren eindeutig der Grund gewesen, weshalb Talon Karrde sie aufgesucht hatte. Karrde – und offensichtlich auch die Jedi – hatten einen noch unbestätigten Zusammenhang zwischen Auffälligkeiten im Gewürzhandel in der Neuen Republik und einem anscheinend unmittelbar bevorstehenden Angriff der Yuuzhan Vong herausgefunden. Der Verdacht stand jedoch auf schwachen Füßen, und nur wenige hätten ihn ernst genommen – außer zwei verleumdeten Offizieren, die um jeden Preis eine Scharte auswetzen wollten.
Weil hochrangige Mitglieder des Militärs ihnen kein Gehör schenken würden, hatten Showolter und Kalenda Karrdes Daten lediglich einem ausgewählten Kreis von Geheimdienstmitarbeitern zugänglich gemacht. Einer von diesen hatte ihnen mitgeteilt, dass es Bewegungen der Yuuzhan-Vong-Flotte im Hutt-Raum gab, und ein anderer hatte von Frequenzstörungen im HoloNetz an den Hyperraumrouten zwischen dem Hutt-Raum und dem Tynna-System berichtet. Der Sprung mehrerer Kriegsschiffe aus dem Hutt-Raum hatte genügt, um Showolter und Kalenda das Ziel der Flottille erraten zu lassen. Sie waren bereits unterwegs nach Tynna, als die Bestätigung der HoloNetz-Störungen bei ihnen einging, und sie trafen fast gleichzeitig mit den Schiffen der Yuuzhan Vong ein.
Während Kalenda die Arme fest um sich schlang, starrte sie wie hypnotisiert in die fernen Lichtblitze. »Was haben wir uns nur gedacht, Showolter? Wir hätten zumindest versuchen müssen, die Verteidigungsstreitkräfte zu alarmieren.«
»Das haben wir doch längst besprochen«, meinte er säuerlich. »Die hätten uns sowieso nicht zugehört. Und selbst wenn, hätten sie unsere Vermutungen als unbegründet oder Zufall abgetan – insbesondere angesichts der Quelle.« Er blickte über die Schulter zum fünften Passagier des LSR, dem einzigen Zivilisten. »Damit wollte ich Ihnen nicht zu nahe treten, Karrde.«
»Habe ich auch nicht so verstanden«, versicherte ihm Karrde. Er blickte Kalenda an und fügte hinzu: »Und erinnern Sie sich bitte an den ausschlaggebenden Grund, weshalb wir nicht zum Militär gegangen sind.«
Showolter schnaubte kläglich. »Auf die vage Möglichkeit hin, dass Admiral Sovv uns tatsächlich angehört und Schiffe bei Tynna stationiert hätte.«
Kalenda dachte bedrückt über diesen Aspekt nach. »Wenn die Yuuzhan Vong Schiffe der Neuen Republik vorgefunden hätten, wäre ihnen klar gewesen, dass wir sie ausspioniert haben.« Sie schaute zum Sichtfenster hinaus. »Tynna muss fallen, damit wir Corellia und Bothawui retten können.«
Showolter zuckte vielsagend mit den Schultern. »Und unter Umständen müssen noch Dutzende von weiteren Welten fallen.«
Daraufhin
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