Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
Nachrichten.«
»Keine Verstärkung?«
»Nein. Klingt, als solltet ihr lieber evakuieren.«
»Danke für den Versuch, Kenth.«
Luke spürte, wie sich draußen auf dem Dock jemand dem Schiff näherte. Er zog sich wieder tief in sich zurück, schloss die Hand ums Kom. Er musste Mara sagen, dass Hamner nichts hatte erreichen können.
Gab es denn keine Möglichkeit, Jacen und Leia zu helfen?
Jacen rollte sich so eng wie möglich zusammen und wartete, bis die schweren Schritte im Treppenhaus verklungen waren. Vor fünf Minuten hatte er genug davon gehabt, sich zu verkriechen und sich zu fragen, was passiert war, und hatte sich wieder ins Verwaltungsgebäude geschlichen. Er hatte die zertrümmerten Teile eines U2Cl-Haushaltsdroiden gefunden, Plastikbeine und zerrissene Schläuche überall im Treppenhaus, und dann diesen leeren Schrank, in dem der Droide aufbewahrt worden war. Etwas nagte an ihm, als er dort drinnen hockte. Wieder einmal stand etwas Gewaltiges kurz vor dem Durchbruch, etwas, das direkt aus der Unendlichkeit kam. So etwas wie Trotz ließ ihn sogar in Erwägung ziehen, einfach aus dem Schrank zu springen und seine Sorgen für immer loszuwerden.
Warte. Diese Botschaft empfing er nun ganz klar und deutlich.
Gequält, ja beinahe zornig grub er die Fingernägel in die Fußgelenke. Worauf warten?, schrie er innerlich zurück.
Han lehnte sich gegen eine Wand. Als er von Gateways letztem Schlepper wieder zum unterirdischen Versammlungsort zurückgekehrt war, hatte er auch Leias Richtantenne mit der Peilung zum Orbit gefunden. Er hatte sofort sein Kom angeschlossen. Von Leia oder Jaina erhielt er keine Antwort, aber C-3PO meldete sich. »Keine Spur von ihnen, 3PO?«
Vor seinem geistigen Auge sah er den Protokolldroiden, der im Cockpit des Falken hockte und draußen auf der Klippe Wache hielt.
»Es sind keine weiteren fremden Schiffe aufgetaucht, Captain Solo…«
»Überprüfe die Sensoren. Tut sich was?«
Eine kurze Pause. Hinter sich hörte Han die leisen Schritte von hunderten von Füßen, Flüchtlinge, die an ihm vorbei durch den Tunnel zu Droma huschten.
»Nichts, Captain. Im Augenblick sieht es immer noch so aus, als hätte der Feind nur eine kleine Einsatztruppe abgesetzt…«
»Das reicht. Sei bereit für den Start, sobald ich rauskomme.«
Er versuchte noch einmal, Leia zu erreichen, dann schaltete er das Kom ab und steckte es tief in die Tasche. Dieses Schweigen gefiel ihm nicht.
Einer der rasierten Ryn blieb neben ihm stehen. »Bist du durchgekommen?« Han erkannte Romanys Stimme.
»Ja. Ist bei euch alles in Ordnung?«, murmelte Han.
Romanys blauer Overall war an den Armen viel zu weit. Er holte sein eigenes Kom heraus. »R’vanna sagt, die Letzten sind gerade in den Tunnel gegangen.«
»Gut.«
»Wo sind deine Kinder?«
»Wahrscheinlich bei ihrer Mutter.« Das hoffe ich jedenfalls. Han spähte geradeaus. Direkt hinter diesem Punkt lag die gefährlichste Stelle, an der die alten Minenschächte auf den neuen Tunnel von Leias Wissenschaftlern stießen, die ihr Labor mit den Marschen verbunden hatten. Wenn überhaupt, dann würden die Feinde hier im Hinterhalt liegen…
Wie aufs Stichwort hörte er ein leises Knacken über ihren Köpfen. Dann ein Knistern, das eine ganze Minute zu dauern schien. Kies rieselte auf seinen Lederhelm.
»Keine Panik«, murmelte er Romany zu. »Zumindest jetzt noch nicht…«
Es war unglaublich, aber niemand schrie. Weiter hinten bröckelte ein Teil der Decke auf die Flüchtlinge. Er hörte Keuchen, sah und spürte, wie die anderen auf ihn zudrängten. Aber selbst die Kinder blieben still.
»Was hast du mit ihnen gemacht, Romany?«, fragte er.
Der Ryn zuckte die Achseln. »Sie wissen, wenn der Feind uns hört, sind wir alle tot. Sie sind schon so lange auf der Flucht, dass sie sich inzwischen ganz gut damit auskennen.«
Im Geist verfluchte Han die Yuuzhan Vong. Dann drehte er sich um und ging weiter.
Am Ende des Tunnels war schwaches Tageslicht zu erkennen. Droma hatte einen alten Frachtstapelrahmen aus dem Schlepper geholt und ihn mit großer Mühe am Fuß der Klippe entlang zum Tunnel geschoben. Während er ihn weiterbewegte, warf er zusammen mit einer wachsenden Anzahl von Flüchtlingen Heu darauf und baute so einen Tunnel. Han würde die größte Gruppe von Flüchtlingen zum Schiff bringen können, ohne von außen gesehen zu werden.
Als sie vorbeieilten – Menschen, Vors, Vuvrianer, hier und da ein Gotal und ein Snivvianer – , drückte er
Weitere Kostenlose Bücher