Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
unterschiedlichen Aufgaben nach. Die meisten von ihnen sahen wie Beschämte aus, aber es waren auch einige Verwalter zu sehen. Anakin unterdrückte einen Schrei, als er loslief, Rapuung ein stummer Schatten an seiner Seite.
Als sie nur noch zwanzig Meter von dem Schiff trennten, erklang ein Ruf. Drei Krieger, die die Rampe bewachten, sanken auf die Knie und warfen Aufschlagkäfer. Die Zeit dehnte sich für Anakin, als er sein Lichtschwert aktivierte und es hob, um die Käfer abzuwehren.
Drei prallten gegen die Klinge und sausten glühend fort. Keiner von ihnen traf Anakin, aber Rapuung stöhnte plötzlich auf.
Doch er wurde nicht langsamer. Wie eine Gewitterfront überrollten sie die drei Wächter und sprangen die Rampe hoch, in einen weiteren Hagel aus Aufschlagkäfern.
Diesmal hatte Anakin nicht so viel Glück wie zuvor. Ein Käfer traf seinen Oberschenkel; er fiel auf ein Knie und wehrte zwei weitere ab, die auf seine Brust gezielt waren. Rapuung heulte, drehte sich und prallte mit einem dumpfen Pochen auf die Rampe.
Anakin stand mühsam auf.
»Stehen bleiben, Jeedai «, erklang eine kalte Stimme.
Sie gehörte dem Commander. Er stand neben Tahiri, hatte ihr einen Amphistab um den Hals gewickelt. Drei Krieger standen vor ihm.
»Tahiri!«, entfuhr es Anakin.
»So heiße ich nicht«, erwiderte Tahiri. »Mein Name lautet Riina Kwaad.«
»Du bist Tahiri, meine Freundin«, sagte Anakin. »Was auch immer sie mit dir angestellt haben, ich weiß, dass du dich an mich erinnerst.«
»Vielleicht gehörst du zu den Lügen, die die Ungläubigen in ihr Gehirn implantierten«, sagte eine der beiden Gestalterinnen, die ältere. »Mehr bist du gewiss nicht.«
»Genug!«, zischte der Commander. »Dies führt zu nichts. Du, Jeedai. Wenn du gekommen bist, um diese hier zu retten, so hast du versagt. Ich werde sie auf der Stelle töten, wenn du den Kampf fortsetzt.«
»Ist das der viel gerühmte Mut der Yuuzhan Vong?«, fragte Anakin. »Sich hinter einer Geisel zu verstecken?«
»Du verstehst nicht. Ich weiß, wer du bist. Du bist Anakin Solo, Bruder von Jacen Solo, den sich Kriegsmeister Tsavong Lah so sehr wünscht. Ich möchte, dass du dich ergibst. Ich möchte dich lebend. Wenn du Widerstand leistest − wenn du bei deinem Angriff auch nur einen weiteren Schritt machst −, stirbt diese junge Jeedai. Anschließend werde ich versuchen, dich zu überwältigen. Diese zweite Möglichkeit könnte jedoch zu deinem Tod führen, und deshalb wäre mir die erste lieber.«
»Ich biete mich für sie an«, sagte Anakin. »Nehmen Sie mich und lassen Sie Tahiri frei.«
»Wie absurd«, erwiderte der Commander. »Ich werde nichts dergleichen tun. Von deiner Entscheidung hängt ab, ob diese Jeedai lebt oder stirbt. Es liegt bei dir.«
»Jeedai«, krächzte Rapuung und kam zitternd auf die Beine. »Denk an deinen Schwur.« Erschrocken sah Anakin, dass Rapuung eine Hand in ein großes Loch im Bauch gesteckt hatte.
Wie sollte er sich verhalten? Der Commander würde Tahiri töten, da war er sicher, und in seinem gegenwärtigen Zustand konnte er das nicht verhindern. Doch wenn er sich ergab, verriet er Vua Rapuung.
Andererseits… Rapuung starb wahrscheinlich. Welchen Zweck hatte es für ihn jetzt noch, seine Ehre zurückzugewinnen?
Anakin legte Rapuung die Hand auf die Schulter. »Ich achte den Schwur«, sagte er. »Welche von beiden ist sie?«
»Die Frau mit der achtfingrigen Hand.«
Anakin sah wieder zum Commander. »Na schön. Da wäre eine Sache, wenn Sie mich lebend wollen. Sie kostet Sie nichts.«
»Das bezweifle ich. Sprich.«
»Zwingen Sie die Gestalterin namens Mezhan Kwaad, die Wahrheit zu sagen.«
»Worüber?«
»Sie soll die Frage beantworten, die Vua Rapuung ihr stellen wird.«
»Ich sehe keinen ›Vua Rapuung‹«, sagte der Commander steif. »Nur einen Beschämten, der nicht weiß, was sich gehört.«
»Nicht ich bin beschämt«, sagte Rapuung. »Gehen Sie auf das Anliegen des Ungläubigen ein und erfahren Sie die Wahrheit.«
»Es hat doch keinen Sinn, sich die Lügen eines Verrückten anzuhören«, sagte Mezhan Kwaad. »Er kämpft an der Seite eines Jeedai -Ungläubigen. Genügt das nicht als Hinweis?«
Der Platz hinter ihnen füllte sich schnell mit Kriegern und Zuschauern. Eine Stimme kam von dort.
»Fürchten Sie die Wahrheit, Mezhan Kwaad? Wenn er wirklich verrückt ist, so schadet Ihnen der Zwang zur Wahrheit gewiss nicht.«
Anakin sah über die Schulter und erkannte den Krieger, der sie am ersten Tag
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