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Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Keyes
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die Initiaten fortgingen.
    »Ich möchte, dass alle Initiaten getötet werden«, sagte Kae Kwaad leise. »Sie haben sich gegen mich verschworen.«
    »Das ist zweifellos nicht der Fall«, erwiderte Nen Yim. »Sie haben fleißig und gewissenhaft gearbeitet. Nur ihre Ausbildung ist ungenügend, und die Schuld dafür liegt bei mir.«
    Warum versuchte sie selbst jetzt noch, den alten Meister zur Vernunft zu bringen? Sie sah zu den Grutchins, eine Armeslänge entfernt. Kae und sie waren jetzt allein. Sie brauchte nur das entscheidende Wort auszusprechen.
    Nen Yim holte gerade tief Luft, als erneut Kae Kwaads Stimme erklang.
    »Nein, Nen Tsup, verführerische Nen Tsup, vielleicht ist es meine Schuld. Wegen der Hände. Sie sind nicht mehr so sicher wie früher.« Nen Yim merkte, dass er sehr langsam sprach, und sein Blick wirkte irgendwie seltsam. »Meine Gedanken sind Blutstropfen«, flüsterte er. »Sie bilden Lachen zu meinen Füßen. Jeder einzelne Gedanke ist ein Opfer.«
    Nen Yim zögerte. Es war, als sähe sie in der Ferne eine Tür, die sich langsam öffnete und hinter der ein sonderbares Licht erstrahlte. Sie sprach das Wort nicht aus und trat näher, so nahe, dass sich ihre Körper berührten. Der Blick von Kae Kwaads glasigen Augen begegnete dem ihren, und sie ertrug es, als er sie mit seinen toten Händen streichelte.
    Wie kommt es, dass man dich nicht den Göttern geopfert hat, Kae Kwaad?, dachte Nen Yim. Wie kommt es, dass du leben konntest, um deiner Domäne und deiner Spezies Schande zu bringen?
    Für einen Moment veränderten sich Kae Kwaads Augen. Es blitzte in ihnen auf, so als wüsste er, was Nen Yim dachte, als wären sie beide Teil des gleichen Scherzes und spielten ihre Rollen nur.
    Es war schnell wieder vorbei.
    »Meister«, sagte Nen Yim, »wieso lassen Sie Ihre Hände nicht ersetzen?«
    Er sah auf sie hinab. »Meine Hände. Ja, sie sollten ersetzt werden. Aber das verweigert man mir. Nur ein anderer Meister hat Zugriff auf das Protokoll, und niemand will mir helfen. Sie sind alle gegen mich, wissen Sie.«
    »Ja, ich weiß«, hauchte Nen Yim und brachte ihren Mund näher an Kae Kwaads Ohr. »Und doch…«, flüsterte sie noch leiser. »Sie sind ein Meister. Sie könnten es selbst erledigen.«
    »Ich habe keine Hände, um Hände zu schaffen.«
    »Aber ich habe sie, Meister Kwaad. Ich kann Ihnen helfen.«
    »Dazu müssten Sie das Protokoll lernen«, erwiderte Kae Kwaad. »Und das ist Ihnen verboten.«
    Nen Yims Lippen berührten das Ohr. »Ich könnte viel Verbotenes tun, Meister«, raunte sie.
    Kae Kwaad drehte den Kopf und sah sie an. Diesmal bemerkte sie nichts in seinen Augen, und sie dachte plötzlich daran, dass er vielleicht gar nicht in dem Sinne wahnsinnig war. Vielleicht stand es noch schlimmer um ihn. Möglicherweise benutzte er eines der alten, verbotenen Toxine, die Stupor bewirkten. Eine solche Zügellosigkeit… wäre typisch für jemanden wie ihn, dachte Nen Yim.
    Er schlug sie. Sein Handrücken traf Nen Yim im Gesicht, zerbrach einen Zahn und schleuderte sie mit dem Geschmack von Blut im Mund zu Boden. Dort blieb sie liegen, rechnete damit, dass er den Angriff fortsetzte, und war bereit, das Wort zu sprechen. Dies war ihre letzte Chance. Wenn sie länger zögerte, zerstörte Kae Kwaad die Grutchins, weil er sie für unvollkommen hielt.
    Er sah ein wenig geistesabwesend auf sie hinab, als hätte er die Hand nicht bewegt, sie nicht angerührt.
    »Holen Sie den Qang-Qahsa-Villip«, sagte er ruhig. »Ich werde Ihnen Zugang gewähren. Sie sollen meine neuen Hände gestalten. Um den perfekten Grutchin kümmern wir uns später.«
    Ein kleiner Triumph zitterte in Nen Yims Brust. Sie hegte ihn vorsichtig. Es konnte noch immer viel schief gehen, aber jetzt hatte sie zumindest eine Möglichkeit, das Weltschiff zu retten. Am liebsten hätte sie ihren Körper in Säure gebadet, um Kae Kwaads Berührung loszuwerden, aber er hatte sich bereit erklärt, ihr das zu geben, was sie am meisten brauchte.
    Als Nen Yim ging, um den Villip zu holen, versprach sie sich: Was auch immer sonst geschah, ob es ihr gelang, das Schiff zu retten oder nicht, ob man sie wegen Häresie hinrichtete oder nicht – dieses ekelhafte, erbärmliche Etwas, das sie durch seine Berührung befleckt hatte, würde vor ihr sterben.

VIERTER TEIL
    Wiedergeburt

36
     
    Der Normalraum begrüßte Jaina mit einem aktinischen Aufblitzen und einer Erschütterung, die den ganzen X-Wing erfasste. Sie zuckte zusammen und kniff instinktiv die

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