Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Kriegsdroiden sagen wollen, Meister Lowbacca?«
Als Lowbacca daraufhin mit einem Knurren antwortete, schwirrte Em Tede hinter Tekli und gab einen Schwall elektronischen Zirpens von sich, bei dem 1-lAs Photorezeptoren aufleuchteten.
Lando stellte sich zwischen Lowbacca und den Kriegsdroiden. »Das wäre erst einmal genug, 1-lA. Beruhig dich.« Er warf Lowbacca einen resignierten Blick zu, dann wandte er sich an die anderen. »Wir haben die zwei YVHs und die Kapsel mit eurer Ausrüstung eingeladen. Tendra ist auf der Brücke und geht mit der Mannschaft unsere Route durch.«
»Wir sind bereit«, sagte Tahiri. »1-1A hat dafür gesorgt.«
Landos Miene wurde noch ernster. »1-lA ist nur ein Droide. Er kann euch drillen und üben lassen, aber er kann euch nicht vorbereiten − nicht auf eine solche Sache wie diese.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich richtig verstanden habe«, hakte Ulaha Köre nach. »Unsere Proben waren fehlerfrei. Gewiss müssen wir auch mit Improvisation rechnen − wie jedes gute Ensemble −, aber die gegenwärtigen Hochrechnungen gehen von zweiundsiebzig Prozent Erfolgswahrscheinlichkeit aus.«
Anakin fragte lieber nicht nach der Fehlerquote dieser Berechnung. Es gab so viele Unbekannte, dass sie genauso gut über hundert oder unter fünfzig Prozent liegen konnte.
Lando setzte sich der Bith gegenüber und starrte in ihre glasigen Augen. Sein Blick war kälter und härter, als Anakin ihn je gesehen hatte. »Das, wovon ich rede, kann man nicht messen.« Er blickte die anderen an. »Manchmal läuft eben etwas schief. Gleichgültig, wie oft man geprobt hat und wie gut der Plan ist, es wird nicht so ablaufen, wie wir es erwarten. Ihr müsst zu schnellen Reaktionen fähig sein.«
»Das ist im Kampfauch nicht anders«, sagte Ganner.
»Hier geht es nicht um ein Gefecht, Rhysode. Das sollte langsam in allen Köpfen angekommen sein.« Lando starrte Ganner an, bis dieser den Blick abwandte, dann starrte Lando noch einige der anderen an. »Ihr seid keine Krieger, ihr seid Spione. Ihr werdet Dinge tun müssen, die noch nicht richtig sitzen. Ihr dürft nicht wanken. Nicht einmal zögern.«
»Werden wir nicht.« Das kam von Alema, und Anakin sah es an ihren Augen, dass wenigstens sie begriff, worauf Lando hinauswollte. »Ich jedenfalls nicht.«
Lando betrachtete die Twi’lek nur einen Moment, ehe er nickte. »Du warst dabei, ich weiß.« Zu den anderen sagte er: »Haltet euch an Alema. Sie wird tun, was notwendig ist, und danach solltet ihr euch richten.«
»Was soll das heißen?«, fragte Jacen. »Dass die Mittel den Zweck heiligen?«
»Er meint, wir haben nur zwei Sorgen«, sagte Alema, und die Sanftheit ihrer Stimme stand im Widerspruch zur stählernen Härte ihrer Worte. »Erstens müssen wir unsere Mission erfolgreich beenden. Und zweitens lebendig zurückkehren.«
»Dieser Weg führt zur dunklen Seite«, beharrte Jacen. »Wenn uns die Methoden zum Erreichen unserer Ziele gleichgültig sind, unterscheiden wir uns nicht vom Imperator − oder von den Yuuzhan Vong.«
»Möglicherweise«, stimmte Alema zu. »Aber wenn der Weg vor uns dunkel ist, dürfen wir nicht zurückscheuen − nicht um unseretwillen und auch nicht um derjenigen willen, die sterben müssen, wenn wir scheitern.«
»Und für Numa und Lusa und Eelysa und alle die, die bereits Opfer der Voxyn geworden sind«, fügte Raynar hinzu.
Alema belohnte seine Unterstützung mit einem vage verheißungsvollen Lächeln. »Natürlich. Besonders für sie.«
»Nein. Rache führt zur dunklen Seite«, sagte Zekk. »Daran werde ich mich nicht beteiligen.«
Plötzlich redeten alle durcheinander. Alema und Raynar meinten, die Zerstörung des Voxyn und der Sieg über die Yuuzhan Vong würden jede Handlung rechtfertigen. Zekk erklärte ihnen, dass sie nicht wüssten, wovon sie sprachen. Jacen beharrte darauf, es sei falsch, den Zweck über die Mittel zu stellen. Die anderen standen zwar irgendwo zwischen diesen beiden Extrempositionen, doch sprachen sie genauso laut, und so zogen sie sogar Eryl Besa und Jovan Drark, einen unerschütterlichen Rodianer, in diesem Streit auf unterschiedliche Seiten. Nur die Barabels, die in der Ecke hockten, hatten die Pupillen zu vertikalen Schlitzen verengt und schienen sich beherrschen zu können.
Anakin seufzte im Stillen. Er bemerkte Lando, der ihn beobachtete, und plötzlich erkannte er, wie weise seine Mutter gewesen war, den Waffenhändler als denjenigen auszusuchen, der sie an den Feind auslieferte. So ehrlich
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