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Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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größer und deutlich schwerer als ein Durchschnittsmensch. Sie hatten eine fliehende Stirn und seltsame Augen, die von hängenden Membranen umfasst waren. Ihre brutalen Gesichter waren zu ledernen Masken verändert worden, Knorpel waren durchtrennt und Fleisch zerfetzt, und die kräftigen Leiber zierten religiöse Tätowierungen und rituelle Deformationen. Die meisten trugen Rüstungen aus lebenden Vonduun-Krabben, und jeder besaß einen der allgegenwärtigen Amphistäbe, eine Schlange, die sich auf Kommando in eine stockartige, messerscharfe Hiebwaffe oder eine Peitsche mit Giftzähnen verwandeln konnte. Der abscheulichste dieser Krieger, ein in den Schultern gebeugtes Untier, das anstelle einer Nase nur eine dunkle Aushöhlung hatte, schob sich arrogant an den Wachen um Kapitän Pollux vorbei.
    »Sie haben Jeedai an Bord?«
    »Nein«, log Pollux aalglatt. »Haben Sie uns deshalb angehalten?«
    Der Krieger ignorierte die Frage des Kapitäns. »Kommen Sie von Talfaglio… oder Sacorria?«
    »Sie glauben doch nicht wirklich, das würde ich Ihnen verraten«, meinte Pollux. »Meinem letzten Informationsstand zufolge befindet sich die gesamte Galaxis mit Ihnen im Krieg.«
    Die Entgegnung rief eine respektvolle Grimasse hervor. »Wir sind nur ein Vorposten, Kapitän, und Sie befördern Flüchtlinge. Von uns haben Sie nichts zu befürchten… vorausgesetzt, Sie sagen mir jetzt, ob Sie Jeedai an Bord haben.«
    »Nein, haben wir nicht.« Pollux’ Blick schwankte nicht, und seine Stimme blieb hart. Selbst die Kapitäne von zivilen Sternenschiffen wussten, dass die Yuuzhan Vong blind für die Macht waren. »Aber bitte, überzeugen Sie sich selbst.«
    Der Krieger versuchte ein Lächeln. »Gern, Kapitän, sehr gern.« Er sah zu seinem Enterboot und befahl in seiner eigenen Sprache: »Duwin tur voxyn.«
    Im hinteren Teil des Schiffes zeigte sich ein Riss, der sich weiter öffnete, und die Yorikkoralle öffnete sich wie geschürzte Lippen. Ein Paar gelber Augen erschien in der Dunkelheit, und Alema spürte den Hunger in der Macht abermals deutlicher. Dann, nachdem sich der Spalt ungefähr einen halben Meter geöffnet hatte, schoss ein schwarzer Streifen aus der Tür und polterte aufs Deck, umgeben von Dunkelheit.
    »Wolken aus Feuer!«, entfuhr es Numa.
    Das Wesen − ein Voxyn, wie Alema ihren Kenntnissen der Yuuzhan-Vong-Sprache zufolge annahm − tappte auf seinen acht gebogenen Beinen herum. Obwohl es einem Menschen nur bis zur Hüfte gereicht hätte, war es über vier Meter lang und hatte einen flachen Kopf sowie einen geschwungenen Körper, der mit schwarzen Schuppen bedeckt war. Eine Reihe derber Sensorborsten zog sich über den Rücken, und aus dem peitschenähnlichen Schwanz ragte ein weißer Stachel. Das Tier umkreiste den Kapitän und seine aufmerksamen Wachen einmal, dann bewegte es sich auf den hinteren Teil der Andockbucht zu.
    Auf dem Vidschirm konnte man sehen, wie Pollux den Krieger der Yuuzhan Vong fixierte. »Warum haben Sie dieses… dieses Ding auf mein Schiff gebracht?«
    Der Krieger versetzte Pollux einen Rückhandschlag, der den Kapitän aufs Deck warf. »Sie glauben doch nicht, ich würde Ihnen das erzählen?«, lachte er.
    Obwohl Pollux’ Wachen keine Anstalten machten einzugreifen, winkte der Kapitän sie zurück und erhob sich so würdevoll wie möglich wieder.
    Alema richtete eine Antenne auf den dunklen Planeten aus, wo das Schiff warten sollte, mit dem sie sich treffen wollten, dann loggte sie sich in den geheimen Jedi-Kom-Kanal ein und übermittelte, was sie hier beobachtete. Durch die Nähe der orangefarbenen Sonne würde das Signal beeinträchtigt werden, doch Signale konnte man verstärken − und es wäre immerhin besser als gar nichts, falls ihr und Numa die Flucht misslänge.
    Das Voxyn wandte sich von den Shuttles ab und schweifte eine Weile durch die Andockbucht, dann verschwand es in einem Gang. Die Schwestern verloren es nun aus den Augen, bis Alema den richtigen Scanner entdeckte; zu dem Zeitpunkt tappte es bereits durch den Hauptboulevard, als hätte es sein Leben auf Gleitbändern verbracht. Daneben rannte eine Gruppe Yuuzhan Vong, die aus Misstrauen gegenüber der leblosen Technologie lieber den breiten Korridor neben dem Gleitband benutzten. Schließlich gaben sie es auf, Schritt zu halten, und verteilten sich in kleinen Gruppen im ganzen Schiff.
    Alema aktivierte eine Überwachungseinheit, und während der nächsten Stunde beobachteten sie und Numa, wie das Voxyn durch die

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