Das Erbe der Jedi-Ritter 10 - Jainas Flucht
Achselzucken abtun, doch nicht Anakin. Anakin Solos Stern war schnell aufgestiegen und hatte ihn zum berühmtesten und attraktivsten Jedi-Helden des Krieges gemacht.
Zu spät begriff Kyp, was seine Worte enthüllten. Hans Gesicht wurde grau, und er packte Kyps Arm mit einem Knochen brechenden Griff.
»Du hast Jacen gemeint. Was hast du gehört? Was weißt du?«
Leia legte ihrem Mann sanft die Hand auf die Schulter. »Kyp hat vielleicht auch gefühlt, was ich gespürt habe: ein plötzliches Auflodern von Jacens Präsenz und dann ein Abflauen.«
Abflauen war nicht ganz das Wort, das Kyp gewählt hätte. Er hatte Sterne gesehen, die dezenter zur Nova aufgeflammt waren. Besorgt warf er Luke Skywalker einen Blick zu. Der Jedi-Meister presste die Lippen fest aufeinander. Trauer und Kummer mischten sich in seiner Miene, während er seine Schwester betrachtete. Sein Blick ging zu Kyp, angezogen von der unausgesprochenen Frage des jüngeren Mannes. Sein leichtes, fast unmerkliches Nicken bestätigte, dass auch er Jacen Solos Tod gespürt hatte.
Mara trat vor, ihre grünen Augen glühten. Kyp brauchte die Macht nicht, um die Warnung zu verstehen: Lass Leia ihre schützenden Illusionen, lass sie in ihrem eigenen Tempo damit zurechtkommen. »Sicherlich hast du keine Probleme, die Wahrheit zu verhüllen«, sagte Mara leise. »Schließlich hast du es schon geschafft, meine Schülerin zu täuschen. Meine Schülerin«, betonte sie.
Offensichtlich hatte Mara ihm noch nicht verziehen, dass er Jaina in seine letzte Vendetta mit hineingezogen hatte. Kyp hatte seine beträchtliche Jedi-Kraft benutzt, um Jaina mit einem »Stupser« zu dem Glauben zu bringen, ein unfertiges Weltschiff der Yuuzhan Vong sei in Wirklichkeit eine Superwaffe. Und ja, er hatte die junge Pilotin gebeten, seine Schülerin zu werden, vor allem, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, damit sie empfänglicher für seine Täuschung wurde. Vor allem deshalb. »Soll das eine Warnung sein?«, fragte er milde.
Sie blickte in Richtung Luke. »Und die bekommst du nur, weil er so einen guten Einfluss auf mich hat.« Sie kniff die Augen zusammen. »Bisher.«
Mara wandte sich von ihm ab. »Wir müssen ein Schiff finden«, sagte sie abrupt, während sie davonging. Luke wollte ihr folgen, und seinen Augen sah man die Bewunderung für die hart erarbeitete Beherrschtheit seiner Frau an.
Leia packte ihren Bruder am Arm. »Du schickst mir eine Nachricht, wenn du irgendetwas Neues über die Zwillinge erfahren hast?«
»Du wirst es schon merken«, sagte er leise. »Du hast den Instinkt eines Jedi und brauchst niemanden, der dir Neuigkeiten über deine Kinder mitteilt«, warf Kyp einen düsteren Blick zu, und in seinen sonst so milden Augen wiederholte sich Maras Warnung.
Han sah verwirrt von einem zum anderen. Er schob die Schultern vor und wandte sich etwas zu, das er verstehen konnte. Also legte er Kyp einen Arm um die Schultern und führte ihn zum Falken . »Komm schon, mein Junge. Machen wir uns nützlich.«
»Fliegen?«, fragte Kyp misstrauisch, während er die jüngsten Dellen und Beulen des ehrwürdigen Schiffes beäugte.
»Reparieren«, gab Han zurück. Er öffnete ein Fach im Rumpf des Falken und holte einen Laserbrenner hervor.
Mit einem einzigen sanften Schlag zündete er einen kleinen Strahl, so leicht, wie ein Jedi sein Lichtschwert zum Leben erwecken konnte. »Diese Platten hier müssen erneuert werden.«
Der Jedi sah das Werkzeug an. »Ich bin kein besonders guter Mechaniker«, wand er sich. Er nahm Han das Werkzeug aus der Hand, schaltete es ab und hoffte, der ältere Mann würde den Wink verstehen.
»Schneid einfach nur die Nietverbindungen auf. Das kann ja wohl nicht so schwer sein, oder?« Han wurde leiser, während er im Frachtraum verschwand.
Kyp zuckte mit den Schultern und zog sein Lichtschwert. Er aktivierte es und entfernte die halb geschmolzenen Befestigungen mit ein paar geschickten Schnitten.
»Ich sehe, du hast eine passende Arbeit für deine Jedi-Fähigkeiten gefunden«, sagte eine sarkastische weibliche Stimme hinter ihm.
Er drehte sich zu Leia um. Trotz ihres Alters war sie immer noch schön, trotz der Last von Trauer und Gram in ihren Augen. Ihr braunes Haar war dicht und glänzend. Durch ihre einfache Frisur ähnelte sie erstaunlich ihrer achtzehnjährigen Tochter.
Kyp setzte sein entwaffnendstes Lächeln auf und verstärkte es mit diesem subtilen Stupser, der Jaina so aus der Fassung gebracht hatte. Leider hatte er das Gefühl,
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