Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
selbst nach dem Bild des Jedi-Ritters geschaffen hat, der du sein wolltest. Die Schattenakademie hat dich einmal ihren Dunkelsten Ritter genannt, aber alle Kräfte der Dunkelheit konnten dich nicht davon abhalten, das Licht zu sehen. Nun, da du es gefunden hast, mögest du für immer in seinem Strahlen leben.«
Zekk kehrte zu den anderen zurück, sein Stolz ein leuchtendes Feuer in der Macht.
»Tahiri Veila!«
Auf bloßen Füßen trat das zierliche blonde Mädchen vor, tapfer und blass in der Dunkelheit. Auch sie war eine Waise, deren Kindheit nicht lange gedauert hatte. Und auch sie war von den Yuuzhan Vong gefangen genommen und schlecht behandelt worden. Sie hatte Anakin ebenfalls geliebt, und er hatte diese Liebe erwidert.
Cilghal und Saba kleideten sie ein. Luke blickte hinab in das kleine, ernste Gesicht und berührte ihre Schultern leicht.
»Das Leben hat dir viel von dem genommen, was du geliebt hast«, sagte er. »Aber dein Mut blieb beständig. Vergiss nie, dass die Jedi immer für dich da sein werden. Vergiss nie, dass die Macht ebenso Leben hervorbringt wie Tod.« Er berührte ihre Wange. »Und vergiss nie, dass du hier geliebt wirst. Geh nach Kashyyyk, schließe deinen Geist dem der anderen an und heile.«
Tahiris Kinn zitterte, und sie schluckte Tränen herunter, als Luke die Kapuze über ihr helles Haar zog.
»Tekli!«
Cilghal und Tresina hüllten sie in ihr Gewand. Luke fand es lächerlich, dass er über die nur einen Meter große Chadra-Fan so weit aufragte, also raffte er sein Gewand und ließ sich im Schneidersitz vor ihr auf dem Boden nieder.
»Deine Beherrschung der Macht ist nicht so stark wie die von einigen anderen«, sagte Luke, »aber deine Hingabe ist unübertrefflich. Du hast die Rolle der Heilerin übernommen. Während andere vielleicht mehr Ruhm und Berühmtheit erlangen, vergiss nicht, dass dein Handwerk das edelste ist, und dass das Erhalten von Leben das größte Geschenk darstellt, das eine Jedi anderen geben kann.«
Luke zog die Kapuze über ihren Kopf und erhob sich geschickt aus dem Schneidersitz. Ohne, wie er erfreut feststellte, die Macht oder seine Hände benutzen zu müssen.
»Jaina Solo!«
Jaina trat vor, und Luke konnte ihre kühle Präsenz in der Macht spüren, die Präzision, mit der sie ihre Schritte dem Trommelschlag anpasste, der immer noch aus der Orchestergrube erklang. Sie trug ihre Uniform − Cal Omas hatte sie darum gebeten, um ihre Ergebenheit an die Neue Republik zu demonstrieren. Kyp und Kenth Hamner, die beiden Piloten, legten ihr das Gewand an.
Luke legte die Hände auf ihre Schultern und sah ihr in die dunklen Augen, und plötzlich erfasste ihn Kälte und überflutete seine Nerven mit eisigem Feuer.
»Ich nenne dich das Schwert der Jedi«, sagte er. »Du bist wie gehärteter Stahl, entschlossen und geschliffen. Du wirst immer an vorderster Front stehen, eine vernichtende Flamme für deine Feinde, ein Leuchtfeuer für deine Freunde. Dein Leben ist ruhelos, und du wirst nie selbst Frieden kennen, obwohl man dich für den Frieden, den du anderen bringst, segnen wird. Tröste dich mit der Tatsache, dass du zwar allein stehen magst, aber andere in dem Schatten, den du wirfst, Schutz finden werden.«
Luke schwieg, und einen langen, entsetzten Moment starrte er in Jainas große Augen.
Das war nicht, was er hatte sagen wollen. Er hatte überhaupt nichts dergleichen sagen wollen. Und dennoch waren die Worte aus seinem Mund gekommen wie das Läuten einer riesigen Glocke, einer Glocke, die nicht von ihm geläutet wurde, sondern von einem anderen.
Er spürte, wie die anderen Jedi ihn anstarrten. Hatte er tatsächlich laut genug gesprochen, dass sie es hören konnten?
Lukes Hände zitterten, als er die Kapuze über Jainas Kopf zog. Als er zum Podium zurückkehrte, musste er nach dem Mikrofonschalter tasten.
»Zieht eure Lichtschwerter«, sagte er, »zum ersten Mal als Jedi-Ritter.«
Das Klicken und Zischen von neun gezündeten Lichtschwertern erklang. Luke wandte sich den neuen Jedi-Rittern zu und zog sein eigenes Lichtschwert, und die Jedi-Angehörigen des Rats taten das Gleiche.
»Wir grüßen euch zum ersten Mal als Kollegen«, sagte er, und er und die Ratsmitglieder vollzogen einen rituellen Gruß mit ihren Lichtschwertern.
»Augen geradeaus«, sagte er und wandte sich dem Publikum zu, »und rezitiert gemeinsam mit mir den Jedi-Kodex.«
»Es gibt keine Emotion, nur Frieden«, sagten sie gemeinsam. »Es gibt kein Unwissen, nur Wissen. Es gibt
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