Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
einhämmern.«
»In jedem Augenblick, den du hier bist, werden die Yuuzhan Vong stärker«, zitierte Jacen.
»Stimmt. Und außerdem«, fügte sie hinzu, »hast du gehört, was Onkel Luke gesagt hat. Ich bin das Schwert der Jedi. Ich stehe immer an vorderster Front. Frieden ist nicht meine Sache.«
Jacen versuchte, sich an den Dornen vorbeizunavigieren, die er um seine Schwester herum sprießen spürte. »Die Yuuzhan Vong mögen stärker werden, während du hier bist. Aber wenn du dir nicht ein wenig Zeit nimmst, um dich zu entspannen, sehe ich nicht, wie du stärker werden solltest.«
»Es geht nicht nur um mich. Ich habe elf andere Piloten in meiner Staffel, um die ich mich kümmern muss, die Hälfte davon Neulinge, und wenn ich sie nicht beim Training fertig mache, tun es die Yuuzhan Vong im Kampf.« Sie schüttelte den Kopf, dann sah sie ihn an. »Es ist schon in Ordnung«, sagte sie. »Ich habe akzeptiert, dass ich sterben werde.«
Jacen sah sie überrascht und entsetzt an. »Du hast doch nicht …« stotterte er. »Du hast doch nicht etwa deinen Tod in der Macht gespürt?«
»Nein.« Ihre Augen waren seltsam leblos, als hätte sie die folgenden Worte schon sehr oft ausgesprochen. »Aber ich kann zählen. Ich kann die Feinde zählen, und die Freunde, die getötet wurden, und ich kann abschätzen, wie viele Schlachten es noch braucht, bevor wir auch nur hoffen können, den Krieg zu beenden, und die Anzahl der Schüsse, die in diesen Schlachten in meine Richtung gehen. Ich brauche nichts falsch zu machen, um getötet zu werden. Ich brauche keinen Fehler zu machen. Ich brauche nur lange genug da draußen zu sein, und es wird passieren.« Sie sah ihn an, und mit einem dünnen Lächeln streckte sie die Hand aus und berührte ihn an der Schulter. »Aber das ist in Ordnung. Ich habe geschworen, diese Arbeit zu leisten. Ich werde mich einfach nur der Macht überlassen, und da ich ohnehin bereits ein Teil der Macht bin, werde ich die Veränderung mit einigem Glück kaum bemerken.«
»Alles Leben ist kostbar«, drängte Jacen. »Alles Leben ist einzigartig. Du solltest deins nicht einfach wegwerfen.«
»Anni Capstan war kostbar und einzigartig«, sagte Jaina. »Ebenso wie Ulaha Kore. Ebenso wie Anakin. Einzigartigkeit schützt nicht.« Sie sah ihn an. »Und ich werfe nichts weg. Ich kenne mich nur mit Wahrscheinlichkeiten aus, und ich bin nicht arrogant genug zu glauben, dass ich eine Ausnahme darstelle, wenn so viele unserer Freunde es nicht sind.« Sie sah ihn an. »Es gibt keinen Tod, nur die Macht. Haben wir das nicht alle gerade erst gesagt? Ich sage es nicht nur, ich lebe es.«
»Errichte keine Wand zwischen uns und dir«, sagte Jacen. »Wir brauchen dich ebenfalls.«
Jainas Blick war weicher geworden. »Wenn du mich brauchst, werde ich mein Bestes tun, für dich da zu sein. Das verspreche ich dir. Auch das gehört dazu, eine Jedi zu sein.«
Dann ging sie rasch davon und ließ Jacen stehen, der ihr hinterherschaute. Schließlich drehte er sich um und starrte blind in die Menge. Erst jetzt bemerkte er unter so vielen größeren Leuten die kleine Gestalt von Vergere.
Zu jeder anderen Zeit hätte er sich gefreut, sie zu sehen, aber im Augenblick fühlte er sich zu bedrückt, um mit jemandem zu sprechen. Aber sie hatte ihn ebenfalls bemerkt und kam auf ihn zu, und er versuchte, ein Lächeln aufzusetzen, als sie vor ihm stand.
»Du bist jetzt ein Jedi-Ritter«, sagte sie. »Meinen Glückwunsch.«
»Hast du die Zeremonie gesehen?«
»Nein.« Sie verzog ablehnend den breiten Mund. »Die Zeremonie war nur politisches Theater. Jedi sollten nichts mit solchen Dingen zu tun haben. Als ich Jedi-Ritter wurde, ging es sehr schlicht zu − › Ein Jedi-Ritter du jetzt bist ‹ , sagte Yoda. Und das war’s auch schon. Was sollten wir sonst noch brauchen?«
»Dennoch bist du jetzt hier.« Jacen sah sich unter den versammelten Würdenträgern um. »Diese Versammlung ist ebenfalls politisch.«
»Ich bin aus persönlichen Gründen gekommen − um dich zu sehen und dir alles Gute zu wünschen.«
Jacen sah sie an. »Danke.«
»Ich frage mich, ob du irgendwelche Pläne hast, jetzt, wo du ein Jedi-Ritter bist.«
Jacen zuckte die Achseln. »Ich habe Urlaub, bis Onkel Luke das Gegenteil sagt. Und dann werde ich mich, solange Onkel Luke keine anderen Ideen hat, der Flotte anschließen wie alle anderen.«
Vergere gab ein Geräusch von sich, das wie ein leises Knurren klang. »Warum? Du bist nicht zum Soldaten oder Offizier
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