Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
vorübergehende Schwäche des Feinds auszunutzen. Die Angriffe waren stets gegen zahlenmäßig unterlegene oder überraschte Kampfgruppen erfolgt und sofort abgebrochen worden, wenn sich der Feind als stärker erwies. Häufig waren die Feinde zweitrangige Krieger, Friedensbrigadisten, Söldner oder Yuuzhan-Vong-Arbeiter, die kaum an den Waffen ausgebildet und vollständig verwirrt waren, sobald ihre Yammosks gestört wurden. Jainas Neulinge hatten Erfahrungen gesammelt, aber ausschließlich in Kämpfen, bei denen sorgfältig darauf geachtet worden war, dass sie nur mit einem Sieg enden konnten.
Jaina wusste, dass die Zwillingssonnen-Staffel nicht immer derart günstige Bedingungen erwarten konnte. Früher oder später würde der Feind eine weitere Offensive starten, und dann würde ihre Staffel gegen erstrangige Vong-Krieger antreten müssen, die aus einer Position überwältigender Stärke angriffen. Es würde alles, was ihre neuen Piloten bisher erlebt hatten, wie eine Spielplatzbalgerei zwischen Kindern aussehen lassen.
Das Wissen, dass die feindliche Offensive unvermeidlich kommen würde, ließ Jaina nicht ruhen. Gut, bisher war alles gut gelaufen, aber das lieferte noch keinen Grund, sich zu entspannen. Tatsächlich musste sie jetzt härter sein als je zuvor, damit ihre Piloten nicht Opfer übertriebener Selbstsicherheit wurden.
Zum Glück trugen ein paar Dinge dazu bei, dass Jaina nicht vor Anspannung explodierte. Kyps machtvolle und seltsam beruhigende Präsenz. Jacens überirdische Ruhe. Regelmäßige Botschaften von ihren Eltern, von Luke und Mara … und von Jag Fel.
Seine Staffel machte immer noch an der Hydianischen Straße Jagd auf Yuuzhan Vong, und ebenso wie sie empfand auch er mitunter die Frustration eines erfahrenen Piloten, der eine große Zahl von Neulingen ausbilden muss.
Sie wusste nicht genau, welche Bedeutung sie Jag zugestehen sollte. Sie fürchtete, dass er eine Ablenkung war; wenn sie ihn weiter in ihr Leben ließ, würde sie verweichlichen. Aber dann gab es Augenblicke, in denen sie sich nach seiner Umarmung sehnte, den Druck seiner Lippen auf den ihren spürte …
Sie kam zu dem Schluss, dass es nur gut war, von ihm getrennt zu sein. Wenn sie zusammen wären, würde das Durcheinander ihrer Gedanken und Sehnsüchte sie vielleicht überwältigen.
Aber ein Teil von ihr wollte unbedingt überwältigt werden.
Ihr Herz machte einen Sprung, als ihre Cockpitanzeigen aufblinkten. Eine Kampfgruppe der Yuuzhan Vong war aus dem Hyperraum gekommen Mehrere Großkampfschiffe unterschiedlicher Größe, die nun alle Staffeln von Korallenskippern ausstießen. Die Yuuzhan Vong, die Duro verteidigten, hatten offenbar Hilfe angefordert, aber sie war zu spät gekommen Einen Augenblick wartete Jaina angespannt. Die beiden Kampfgruppen waren beinahe gleich groß. Kre’feys Kreuzer waren noch kaum beschädigt, und sie hatten nur wenige Jäger verloren. Das Macht-Geflecht der Jedi war ein Vorteil, dem der Feind nichts entgegensetzen konnte. Sie hatten einen beinahe blutlosen Sieg erkämpft, und die Streitkräfte der Neuen Republik waren begeistert. Die Moral konnte nicht mehr besser werden. Wenn Kre’fey den Befehl gab, würde seine Kampfgruppe sich dem Feind mit absoluter Siegessicherheit entgegenstellen.
Kre’fey hatte nun die Chance, zwei Schlachten am gleichen Tag zu gewinnen. Das war ihm sicher nicht entgangen.
»Kreuzer sammeln«, kam der Befehl auf dem Kommandokanal. »Sternjäger bereithalten zur Bergung und zum Sprung in den Hyperraum.«
Jaina spürte, wie ihre Spannung sich auflöste, ebenso wie ihre Begeisterung. Kre’fey ging auf Nummer sicher.
Er hatte wahrscheinlich recht, dachte sie. Das hier waren vielleicht nicht die einzigen feindlichen Schiffe auf dem Weg, den Besatzern von Duro zu helfen.
Aber Jaina war enttäuscht. Sie wusste, die Macht war heute mit ihr, und das würde am Tag der nächsten Schlacht vielleicht nicht mehr so sein.
»Ich glaube, ich habe den perfekten Ort für die Falle gefunden, nach dem ich suchte«, sagte Ackbar. »Die Falle, die für die Yuuzhan Vong der Anfang vom Ende sein wird.« Er trieb in seinem Pool zu Hause, und Luke, Cal Omas und Admiral Sovv saßen in bequemen Sesseln am Rand. Der Raum roch angenehm nach Meer. Winter stand mit einem Holoprojektor bereit.
Sie schaltete den Projektor nun ein, und eine Sternkarte schwebte über Ackbars Kopf in der Luft. Luke erkannte aus der Sternendichte, dass diese Region sich irgendwo im Kern befinden musste,
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