Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
Planeten anzugreifen.]
»Sir, es wurde uns berichtet, dass in etwa sechs Standardmonaten erheblich mehr Schiffe zur Verfügung stehen werden«, wandte Ta’laam Ranth mit sanfter Stimme ein. »Wäre es nicht sinnvoll, unsere Offensive zu verschieben, bis wir sowohl unsere Planeten verteidigen als auch den Feind angreifen können?«
»Mein Gotal-Kollege hat recht«, sagte Releqy A’Kla. »Es ist doch sicher möglich, alle Offensiven zurückzuhalten, bis wir stärker sind?«
»Der Plan des Admirals ist zeitkritisch«, wandte Luke ein. »Im Augenblick verfügen wir noch über einen technologischen Vorteil gegenüber dem Feind. Wir wissen nicht, wie lange das dauern wird, also will der Admiral jetzt zuschlagen.«
»Den Plan um sechs Monate zu verschieben«, sagte Sien Sovv, »würde bedeuten, dass der Krieg sechs Monate länger weiterginge. Sechs weitere Monate des Tötens, der Unsicherheit und der Ausgaben.« Er sah Ta’laam Ranth an. »Tausende Planeten sind gefährdet. Die Flotte kann sie nicht alle verteidigen, nicht einmal mithilfe der Schiffe, die in den nächsten Monaten gebaut werden.«
»Die Argumente meines Kollegen sind logisch«, sagte der Gotal. »Ich muss zugeben, dass es sinnvoll wäre, zu diesem Zeitpunkt anzugreifen.«
»Wenn ich unterbrechen darf«, sagte Dif Scaur, »möchte ich den Rat gerne über eine Angelegenheit aus meinem Aufgabenbereich informieren. Sie könnte einen direkten Einfluss darauf haben, ob die Neue Republik jetzt in die Offensive gehen muss oder nicht.«
Luke sah den Mann forschend an. Als Ackbar seinen Plan zum ersten Mal vorgelegt hatte, war es Scaur offenbar sehr wichtig gewesen, so viel wie möglich über den Zeitrahmen herauszufinden. Das hatte Luke misstrauisch gemacht, und sein Misstrauen war bei den Ratssitzungen bestätigt worden. Scaur hatte eindeutig seine eigenen Pläne, und es waren Pläne, die an einen Terminkalender gebunden waren.
Scaur schaute von einem Ratsmitglied zum nächsten. »Ich bin nun imstande, die Existenz einer geheimen Einheit des Geheimdienstes der Neuen Republik mit der Bezeichnung ›Alpha Red‹ bekannt zu geben. Sie wird geleitet von Joi Eicroth, einer Xenobiologin, die einmal zu Alpha Blue gehörte, einer anderen geheimen Einheit, die sich mit Yuuzhan-Vong-Angelegenheiten befasste. Seit Beginn des Krieges hat Alpha Red verdeckte Forschungen hinsichtlich der Genetik der Yuuzhan Vong und ihrer Lebewesen vorgenommen, und wurde dabei von einem Wissenschaftlerteam unterstützt, das uns von den Chiss überlassen wurde.«
Jetzt kommt es, dachte Luke. Etwas Großes, etwas sehr Geheimes, von dem in den letzten beiden Jahren kein Sterbenswörtchen an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Bei einer so porösen Regierung wie der von Borsk Fey’lya war das eine gewaltige Leistung.
Es sei denn, selbst Fey’lya wusste nichts davon, dachte Luke.
»Von den Chiss? Warum?«, fragte Sien Sovv verdutzt.
»Die Chiss stammen aus einer abgelegenen Sektion der Galaxis, die weit von den Invasionsrouten der Yuuzhan Vong entfernt liegt«, sagte Scaur. »Es war sehr unwahrscheinlich, dass der Feind dort über Spione verfügte.«
Was bedeutet, dachte Luke, dass Scaur schon seit einiger Zeit Kontakt mit den Chiss hatte. Er wusste im Voraus, dass er sich auf sie verlassen konnte.
»Unsere Xenobiologen und Genetiker haben die Gene der Yuuzhan Vong erforscht«, fuhr Scaur fort. Er legte seine schmalen, blassen Hände vor sich auf den Tisch. »Sie haben eine einzigartige genetische Signatur in der DNS der Yuuzhan Vong entdeckt, etwas, das allen Yuuzhan-Vong-Spezies gemein ist − den Pflanzen, den lebendigen Gebäuden und Schiffen, den Tieren und den Vong selbst. Diese genetische Signatur ist bei den Pflanzen, Tieren, Bakterien oder Viren in unserer eigenen Galaxis unbekannt.«
»Sie haben eine Waffe entwickelt«, schloss Ta’laam Ranth. Luke konnte die Überraschung der anderen Ratsmitglieder spüren, gefolgt von Sorge und Angst.
»Ja.« Cals Miene war grimmig. »Wir haben eine Waffe.«
»Eine biologische Waffe«, fuhr Dif Scaur fort. »Eine sich durch die Luft verbreitende Waffe, die nur jene Pflanzen und Tiere angreifen wird, die diese bestimmte genetische Signatur haben. Wenn die Waffe wirkungsvoll auf den Planeten des Feinds eingesetzt wird, können wir davon ausgehen, dass die Gefahr durch die Yuuzhan Vong innerhalb von höchstens vier Wochen ein Ende finden wird − wahrscheinlich bereits in dreien.«
»Wie meinen Sie das: ein Ende finden ?«, fragte
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