Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
Tsavong Lahs Augen.
»Wir würden diese Leben und mehr abermals geben!«, sagte er. »Leben ist weniger als nichts! Was bedeutet schon das Leben eines Kriegers verglichen mit dem Ruhm der Yuuzhan Vong?«
Shimrras Antwort kam in scharfem Tonfall. »Ich bestreite weder den Ruhm Ihrer Krieger noch ihre Bereitschaft zu sterben! Darum geht es hier nicht.«
»Ich bitte den Höchsten Oberlord um Verzeihung«, sagte Tsavong Lah. »Ich verstehe nicht …«
»Versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen!«, bellte Shimrra Er zeigte auf Tsavong Lah. »Sie haben Ihre Siege errungen, indem Sie Ihre Truppen über einen Wall aus Ihren eigenen Toten schickten! Wie wollen Sie diese Verluste ersetzen?«
Nom Anor war entzückt, dass Shimrra dem Kriegsmeister sein Versagen vorwarf. Er und Tsavong Lah waren oft genug aneinander geraten, und es tat ihm gut zu sehen, dass der Krieger vor seinen Rivalen heruntergeputzt wurde.
»Herr … ich …« Der Kriegsmeister wusste nicht, was er sagen sollte. »Ich habe all unsere wichtigen Ziele erreicht − ich habe Ihnen die Hauptstadt gegeben …«
»Weitere Kriegsschiffe lassen sich vielleicht anpflanzen, aber Krieger müssen gezeugt werden«, sagte Shimrra »Es wird eine Generation oder mehr brauchen, bis unsere Formationen wieder ihre volle Stärke erreichen, und wir haben nun viele Planeten zu verteidigen.«
»Ich werde Ihnen weitere Siege geben!«, rief Tsavong Lah. »Die Ungläubigen sind auf der Flucht! Wenn ich unsere Siege richtig nutze, wird ihr Widerstand brechen!«
Der Kriegsmeister wurde von einem weiteren Kichern Onimis unterbrochen. »Der Kriegsmeister hört nicht zu! Er braucht neue Ohren − oder vielleicht liegt es an dem Organ zwischen diesen Ohren.«
Ein wütendes Zischen kam aus Tsavong Lahs Mund, und er starrte Onimi wütend an.
»Schweig.« Das war wieder Shimrra Er hatte nur leise gesprochen, aber die bewundernswerte Akustik sorgte dafür, dass das Wort überall im Raum zu hören war. Schweigen folgte, obwohl Tsavong Lah sichtlich an seinen Worten beinahe erstickte, als er sich erneut vor seinem Vorgesetzten verbeugte.
Der Höchste Oberlord sprach weiter. »Sie wollen dem Feind folgen. Ich habe Ihre Truppenberichte gelesen. Wir haben nicht genügend Leute, um die Offensive aufrechtzuerhalten und gleichzeitig zu sichern, was wir bereits erobert haben.«
»Herr.« Tsavong Lahs Kopf war weiterhin gesenkt. »Mit allem Respekt − wir verfolgen einen gebrochenen Feind. Uns erwartet nur noch glorreiches Gemetzel, das Ihrem Namen weiteren Ruhm verschafft.«
Shimrras Stimme war eiskalt. »Der Feind, der Komm Karsh ausgelöscht hat, war wohl kaum gebrochen. Und darf ich den Kriegsmeister daran erinnern, dass Komm Karshs Flotte unsere einzige strategische Reserve darstellte?«
Tsavong Lah antwortete nicht. Er starrte den Boden an.
»Unsere Streitkräfte werden bis auf Weiteres alle offensiven Operationen abbrechen«, sagte Shimrra. »Wir werden wieder mit der Offensive beginnen, nachdem wir eine Reorganisierung abgeschlossen haben, die weitere Krieger ins Feld bringt.«
»Wie der Höchste Oberlord wünscht.« Tsavong Lahs Stimme war ein kaum hörbares Zischen.
»Ich wünsche es.« Shimrra hob den wütenden Blick von dem Kriegsmeister und ließ ihn durch den Raum schweifen. »Viele unserer Krieger sind mit Befreiungsaktionen weit von der Front entfernt beschäftigt. Ich möchte sie für den Kampf gegen die Ungläubigen freistellen.« Sein Blick fiel auf die Delegation der Gestalter, die bis dahin geschwiegen hatte.
»Ich verlange, dass Sie mehr Krieger schaffen«, sagte er.
Ch’gang Hool, Meister der Domäne Hool, eines Gestalterclans, reagierte rasch. »Der Höchste Oberlord spricht von Korallenimplantaten?«
»Ja. Gefangene werden Implantate erhalten, die sie befähigen, die Befehle eines Yammosk zu empfangen. Dann werden sie dem Kommando von Kriegern unterstellt.« Wieder wandte sich Shimrra Tsavong Lah zu. »So werden Sie mehr Streitkräfte haben, die Sie gegen die Ungläubigen einsetzen können.«
»Ich bin dankbar, Gotterwählter.«
Nom Anor hatte den deutlichen Eindruck, dass es nicht in erster Linie Dankbarkeit war, was der Kriegsmeister empfand.
»Wenn die Krieger nicht verschwendet werden«, sagte Shimrra anzüglich, »dann sollten diese Maßnahmen genügen, um das Problem kurzfristig zu lösen. Um unsere Verluste längerfristig zu ersetzen, ordne ich Folgendes an:
Allen Kriegern wird befohlen, sich im Alter von sechzehn fortzupflanzen, falls
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