Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
fortgeschritteneren Techniken, von denen Shimrra die meisten bereits an sein Volk weitergegeben hatte.
Das Wissen der Yuuzhan Vong hatte sein Ende erreicht. Und daher hatte Shimrra Nen Yim beauftragt, eine Gestalterin, die bereits der Ketzerei überführt war, nicht nur die Prozeduren zu wiederholen, die den Yuuzhan Vong in uralter Zeit gegeben worden waren, sondern tatsächlich neues Wissen zu suchen. Nun war es die Aufgabe Nen Yims und ihrer Schüler, den Achten Kortex zu schaffen, das neue Wissen und die neuen Verfahren zu liefern, die es den Yuuzhan Vong ermöglichen würden, den Krieg zu gewinnen und erfolgreich in ihrer neuen Heimat zu überleben.
Nen Yim hatte Vorrang, wenn es um die Mittel ging, die den Yuuzhan Vong zur Verfügung standen. Ihre Forschung hatte höchste Priorität bei jedem Disput um Ressourcen, selbst vor dringenden Kriegszielen. Ihr Team verfügte über sein eigenes Damutek, isoliert gelegen und scharf bewacht. Ihr einziger Besucher war Onimi, ihre direkte Verbindung zum Höchsten Oberlord.
Aber sie wusste, die Wachen waren nicht nur da, um zu verhindern, dass ein Feind spionierte − sie hatten auch den Zweck zu verhindern, dass Nen Yim und ihre eigenen Leute flohen, um andere Yuuzhan Vong mit ihren ketzerischen Ideen zu vergiften. Die Yuuzhan Vong, die für das Achte-Kortex-Projekt ausgewählt worden waren, lebten isoliert vom Rest ihres eigenen Volkes.
Isoliert wie eine Seuche.
Nen Yim war einigermaßen sicher, dass man sie, ihre Mitarbeiter und Onimi nach Vollendung des Projekts, wenn der Achte Kortex mit tausendundeinem nützlichen Gestalterverfahren gefüllt war, unauffällig liquidieren würde, und dann würde man alle Spuren ihrer Existenz beseitigen.
Aber wenn es so weit war, würde sie es bereitwillig hinnehmen. Sie hatte schon mehr als einmal in ihrem Leben den Tod akzeptiert. Immerhin war alles Leben nur eine Vorbereitung auf den Tod, und sobald der Achte Kortex gefüllt war, würde sie das gesamte Abenteuer ihres Lebens dem Sieg über die Ungläubigen gewidmet haben, und dem Ruhm ihres Volks.
Onimi hörte auf sich einzureiben und richtete sich zu seiner ganzen schlaksigen Höhe auf. »Verstehe ich Sie richtig, dass dieses Mittel nur beschränkt heilt?«
»Ja. Es wird jede bestehende Infektion heilen, aber nicht verhindern, dass man sich neu infiziert.«
Onimi sah sie aus diesen beunruhigenden Augen an, von denen eins tiefer lag als das andere. »Und wir werden uns wieder infizieren, nicht wahr?«
»Ich fürchte schon. Die Sporen sind überall.«
»Kann das Welthirn angewiesen werden, einen Organismus hervorzubringen, der die Sporen tötet? Ein Virus oder eine Bakterie, etwas, das diese Plage verschlingt?«
Nen Yim zögerte. »Ich fürchte«, sagte sie, »das Welthirn selbst könnte das Problem sein.«
Das rötliche Licht des Raums leuchtete seltsam auf Onimis Augen, die nun plötzlich lebhaft wirkten. Der schräge Strich seines Munds zuckte. »Wie kann das sein, Meistergestalterin?«, fragte er.
»Ich habe den Organismus, der die Plage bewirkt, sehr sorgfältig untersucht. Es wäre noch weitere Erforschung notwendig, um es zu bestätigen, aber ich glaube, dass die Spore und der Pilz, der sie ausstößt, ihren Ursprung bei den Yuuzhan Vong haben und keine einheimischen Pflanzen dieses Planeten sind.«
Ein Zischen kam über Onimis Lippen. »Ch’Gang Hool! Dieser Idiot! Er hat das Welthirn verseucht!« Er hielt inne und dachte einen Moment nach. »Können Sie das Welthirn anweisen, mit der Produktion der Sporen aufzuhören?«
»Vielleicht. Dafür müsste ich allerdings meine andere Arbeit vernachlässigen.«
»Dann tun Sie es nicht. Ein neuer Clan ist nun für das Weltgestaltungsprojekt und für das Welthirn zuständig − sollen die sich damit abgeben.« Dann verzog er nachdenklich das Gesicht. »Die Götter können mit Shimrra über diese Sache sprechen, und dann wird er die neuen Gestalter entsprechend anweisen.«
Abscheu erfüllte Nen Yim. Sie war vielleicht eine Ketzerin, aber selbst sie hatte so viel Respekt vor den Göttern, dass sie nie behauptet hätte, ihr Wissen wäre göttlichen Ursprungs.
»Der Höchste Oberlord wünscht, dass Sie sich auf das Yammosk-Projekt konzentrieren«, fuhr Onimi fort. »Wir müssen einen Kriegskoordinator entwickeln, der sich nicht von den Versuchen der Ungläubigen, das Schwerkraftspektrum zu manipulieren, stören lässt. Zu diesem Zweck gewährt der Höchste Oberlord Ihnen schon im Voraus die Erlaubnis, alle feindlichen
Weitere Kostenlose Bücher