Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
akzeptieren, dass es keine Alternative gibt.«
Sie starrte ihn an, verblüfft über die Leidenschaft in seiner Stimme. So hatte sie Jacen noch nie gesehen. Er wirkte ausgesprochen entschlossen und selbstsicher, weit entfernt von dem Teenager, den sie einmal gekannt hatte. Seine Erfahrungen auf Coruscant hatten ihn verändert. Er war jetzt so viel erwachsener.
»Erinnerst du dich an Vergere?«, fragte er nach ein paar Augenblicken des Schweigens.
»Selbstverständlich.« Der Themenwechsel verwirrte sie.
»Sie hat mir etwas erzählt, bevor sie starb.« Die Falten um seine Augen wurden bei diesen Worten ausgeprägter, und er nestelte am Saum des Lakens herum. »Sie erzählte mir von einem Ort, an dem sie sich einmal aufgehalten hat − lange bevor es dich oder mich überhaupt gab, Tahiri. Es war eine Welt, die sich mit keiner anderen in der Galaxis vergleichen ließ. Ihre Bewohner hatten den Ruf, hervorragende Sternenschiffe zu bauen. Auch diese Schiffe waren unvergleichlich − sie würden sogar heute noch alles übertreffen, was wir bauen können. Vergere war vom Jedi-Rat auf diesen Planeten geschickt worden, um die Schiffsbauer zu finden, obwohl es viele gab, die glaubten, dieser Planet sei kaum mehr als eine Legende. Und sie hatte Erfolg: Sie fand den Planeten und seine Bewohner, sie sah die hinreißenden Sternenschiffe in Betrieb − und außerdem viele andere Dinge, Dinge, die sie nie für möglich gehalten hätte. Es gab Dschungel und riesige Wälder, aber sie wurden nicht für unwichtig gehalten oder im Namen der Industrie gerodet. Es war eine Welt im Gleichgewicht.«
Seine Augen leuchteten vor Staunen bei dieser Vision aus zweiter Hand.
»Vergere verliebte sich in den Ort«, fuhr er fort. »Sie war entzückt über den Dschungel, die vielen Lebensformen, darüber, dass alles wie eine lebende Hymne an die Macht wirkte. Aber es gelang ihr nicht, die Wahrheit hinter dem herauszufinden, was sie sah − zumindest zu Anfang, obwohl es sich stets vor ihrer Nase befand. Es gab nämlich etwas, das die Sternenschiffe, die auf dem Planeten hergestellt wurden, zu etwas wirklich Besonderem machte: Sie lebten.«
Tahiri kniff die Augen zusammen »Wie die Schiffe der Yuuzhan Vong?«
Er nickte. »Es waren keine gewöhnlichen Schiffe, Tahiri«, sagte er. »Sie lebten, atmeten und starben. Sie lebten wie du und ich, wie alle anderen Lebewesen. Und das Gleiche galt für den Planeten, der sie hervorbrachte.«
»Der Planet … « , begann sie ungläubig. Wenn es nicht Jacen gewesen wäre, der ihr all das erzählt hatte, hätte sie das Ganze für einen Witz gehalten. Aber er meinte es vollkommen ernst, das war ihr sofort klar.
»Der Name des Planeten lautete Zonama Sekot«, sagte er. »Er war selbst ein Lebewesen, eins der wunderbarsten Dinge, die diese Galaxis je hervorgebracht hat.«
Tahiri verspürte ein seltsames Kribbeln. »›War‹?«, wiederholte sie.
»Nicht lange nachdem Vergere eingetroffen war, kamen Fremde und griffen ihn an. Zonama Sekot bezeichnete diese Fremden als ›Far Outsiders‹. Wir wissen inzwischen, dass es sich bei den Far Outsiders um Yuuzhan Vong handelte − wahrscheinlich ein Spähtrupp, der ausgeschickt worden war, um die Galaxis zu erforschen, bevor die eigentliche Invasion stattfand. Vergere erfuhr, dass der Planet schon seit Monaten mit diesen Aliens verhandelt hatte. Die Yuuzhan Vong waren selbstverständlich fasziniert von Zonama Sekot, wie du dir vorstellen kannst. Ein lebender Planet war für sie etwas ganz Ähnliches wie die Weltschiffe, die sie benutzten, um den weiten Weg von einer Galaxis zur anderen zurückzulegen.«
»Und was geschah dann?«, fragte Tahiri, als Jacen nachdenklich verstummte Er blickte auf. »Die Yuuzhan Vong griffen an, und Zonama Sekot floh«, sagte er. »Der ganze Planet bewegte sich. Er verließ sein System und wurde seitdem nicht mehr gesehen.«
»Bewegt?«, wiederholte Tahiri »Einfach so?«
Er nickte. »Er wird nirgendwo in den Aufzeichnungen erwähnt Es ist, als wäre er vollkommen verschwunden.«
»Und ihr werdet danach suchen − nach diesem lebenden Planeten?«
»Aufregend, nicht wahr?«, sagte er, kam wieder an ihre Seite und setzte sich aufs Bett. »Vergere erzählte, dass die Yuuzhan Vong auf ihre eigene Weise das Leben ebenfalls verehren. Nicht, wie die Jedi es tun, indem sie jedes Individuum als Bestandteil der Macht betrachten, die gleichzeitig Leben und größer als das Leben ist, sondern auf ihre eigene perverse Art. Ihre Verehrung für das
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