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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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Seiten. Sie stellten sich zu beiden Seiten des Schreibtischs auf und sahen sich misstrauisch im Raum um. Dann kam Lwothin herein, und hinter ihm, mit würdevoller und anmutiger Haltung, ein Geschöpf, das im weitesten Sinn einem P’w’eck ähnelte, aber in beinahe jeder Einzelheit ganz anders war.
    Der Keeramak, dachte Tahiri. Unwillkürlich bewunderte sie die schimmernden bunten Schuppen. Die Muster, die sie bildeten, blitzten in allen Regenbogenfarben im hellen Licht des Büros. Jede Bewegung ließ neue Farben aufleuchten. Die Haltung des Ssi-ruu war die eines geborenen Jägers, entwickelt in Tausenden von Jahren der Oberherrschaft über die kleineren, nervös wirkenden P’w’eck. Er hielt sich gerader und besser im Gleichgewicht als sie, seine Glieder waren länger, die Muskeln schlanker, und in seinen Augen glitzerten eine Intelligenz und Tücke, die Lwothin im Vergleich etwa so bedrohlich aussehen ließen wie einen Ewok.
    Zwei weitere P’w’eck-Wachen folgten. Die Türen schlossen sich fest hinter ihnen. Der Keeramak ging direkt zu Cundertols Schreibtisch und blieb dort stehen. Sein kräftiger Schwanz fegte hin und her.
    Cundertol stand auf und verbeugte sich höflich.
    Der Keeramak sagte etwas in der Sprache der Ssi-ruuk. Tahiri wartete auf eine Übersetzung, aber nichts geschah. Cundertol hatte wohl ein Übersetzungsgerät im Ohr stecken, das die Worte des Keeramak direkt in Basic wiedergab. Das war schade, aber keine Katastrophe.
    Zumindest können wir immer noch seine Antwort hören, dachte sie.
    Aber was dann geschah, überraschte sie vollkommen Als der Keeramak schwieg, öffnete Premierminister Cundertol den Mund und antwortete in fließendem Ssi-ruuvi − einer Sprache, die kein Mensch je beherrscht hatte.
    Tahiri starrte den Schirm an und beobachtete, wie sich Cundertols Kehlkopf auf eine sehr ungewöhnliche Weise auf und ab bewegte, während eine Reihe von Flötentönen aus seinem Mund kam.
    »Das kann einfach nicht sein!«, sagte sie verdutzt.
    Cundertols Ansprache wurde von einer lauten Bemerkung des Keeramak unterbrochen. Eine Klauenhand machte eine krallende Bewegung. Cundertol protestierte offensichtlich, aber der Keeramak schnitt ihm erneut das Wort ab. Schließlich nickte der Premierminister mit säuerlicher Miene, setzte sich wieder hin und verschränkte die Arme.
    Erneut begann er, in dieser fremden Sprache zu sprechen, und der Keeramak antwortete mit einem Schnauben, das bei den Ssi-ruuk vielleicht einem Lachen entsprach. Lwothin versuchte, sich in das Gespräch einzumischen, aber der Keeramak versetzte ihm einen Schlag, der den P’w’eck zur Seite taumeln ließ. Cundertol lächelte darüber.
    »Das gefällt mir überhaupt nicht«, sagte Tahiri.
    »Mir ebenso wenig«, erwiderte Goure. »Wenn es nur eine Möglichkeit gäbe, das hier aufzuzeichnen − oder zumindest ein Übersetzungsgerät einzuschalten! Aber das ist unmöglich, ohne dass die Sicherheit auf uns aufmerksam wird.«
    »Dann sollten wir vielleicht genau das tun«, sagte Tahiri. Sie hatte kaum ausgeredet, als das Gespräch zwischen Cundertol und dem Keeramak ein Ende fand. Der Premierminister stand auf und deutete abermals eine Verbeugung an. Lwothin und der vielfarbige Ssi-ruu verließen den Raum, flankiert von ihren bewaffneten Leibwächtern.
    Als er wieder allein war, ließ sich Cundertol erleichtert auf seinen Stuhl fallen.
    »Ich habe keine Ahnung, was da gerade geschehen ist«, gab Goure zu, »aber du hast recht, wir müssen jemandem davon erzählen.«
    »Aber was erzählen wir ihnen?«, fragte Tahiri. Der Vorfall lag erst Sekunden zurück, und es fiel ihr selbst bereits schwer, es wirklich zu begreifen − wie sollten andere ihnen glauben, wenn sie nicht den geringsten Beweis hatten? »Gehen wir einfach raus und verkünden, der Premierminister könnte ein Mensch/Ssi-ruu-Hybride sein? Das werden sie uns niemals glauben!«
    »Es gibt vielleicht einen, der das doch tun würde«, sagte Goure nachdenklich.
    »Wer?«
    »Diese Sache würde Cundertols Karriere zweifellos ein Ende machen − worin seine Absichten auch immer bestehen mögen. Wer, glaubst du, hätte dadurch am meisten zu gewinnen?«
    Tahiri nickte. »Der stellvertretende Premierminister.«
    »Genau. Er hat viele Gründe, etwas zu unternehmen, und die Macht, es schnell zu tun. Wenn wir nur zu ihm gelangen könnten …«
    »… bevor die Zeremonie beginnt!«, beendete sie den Satz für ihn. »Wenn der Keeramak vorhat, ein falsches Spiel mit Bakura zu treiben, dann

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