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Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 16 - Der verschollene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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befunden hatte, Sicherheitsleute näher gekommen wären. Der Zorn und der Schmerz waren so überwältigend gewesen; sie hätte ihre Gefühle vielleicht an diesen Wachen ausgetobt.
    Dennoch. Goure sagte, dass sie niemanden verletzt hatte. Das war zumindest etwas, wofür sie dankbar sein konnte.
    »Was ist mit Han und Leia?«, fragte sie. »Wissen sie Bescheid?«
    »Ich fürchte, sie haben im Augenblick andere Sorgen.« Die Miene des Ryn wurde ernst. »Kurz nach Mitternacht wurde eine Fahndung nach Jaina herausgegeben.«
    »Was? Warum denn das?«
    »Sicherheitsdroiden haben Bilder aufgenommen, die zeigen, wie sie Malinza Thanas half, aus ihrer Gefängniszelle zu entkommen. Man hat sie der Fluchthilfe bezichtigt und der Anstiftung zum Aufruhr − oder sie werden es tun, wenn sie sie finden. Man behauptet, sie wäre bewaffnet und gefährlich. Die Sicherheitskräfte dürfen, wenn nötig, Gewalt anwenden.«
    Das riss Tahiri aus ihren Sorgen um sich selbst. Jaina auf der Flucht? Ihr erster Gedanke war, etwas zu unternehmen. Aber so stark der Impuls, der Familie, zu der sie beinahe gehört hätte, zu helfen, auch sein mochte, er half ihr immer noch nicht, sich über das plötzliche Gefühl von Gefahr hinwegzusetzen, das sie befiel.
    Ich habe dich Riina genannt.
    Nun fiel ihr alles wieder ein: Leias Gesicht in dem halbdunklen Schlafzimmer, der silberne Anhänger …
    Jaina erzählte mir, was Jag gefunden hat.
    Sie griff in die Tasche ihres Gewands und spürte den Anhänger und seine von Yuuzhan-Vong-Klauen abgeschliffenen Kanten. Die Friedensbrigadisten hatten diesen kleinen Gegenstand auf Galantos zurückgelassen, wahrscheinlich aus Versehen. Er war unter ein Bett im Diplomatenflügel gefallen, in dem die Brigadisten gewohnt hatten. Etwas an dem Anhänger hatte nach Tahiri gerufen, hatte ihre Instinkte ausgelöst. Diese Instinkte hatten ihr gesagt, dass etwas im Gange war, dass auf Galantos nicht alles so war, wie es schien. Sie hatte gesucht, war von dem staubigen Versteck des Anhängers angezogen worden und …
    Sie verbirgt etwas − ebenso vor sich selbst wie vor allen anderen …
    Dann hatte sie das Bewusstsein verloren. Als sie aufgewacht war, war der Anhänger verschwunden gewesen. Jag musste ihn gefunden und Jaina gegeben haben, die mit ihrer Mutter über ihren Verdacht gesprochen hatte. Und die ganze Zeit hatte dieser Anhänger an Tahiri genagt wie ein Jucken, das sie nicht kratzen konnte, hatte ihren Geist erfüllt, hatte nach ihr gerufen.
    Nein. Nicht nach ihr. Er rief nach Riina von der Domäne Kwaad − dem Ungeheuer, in das die Yuuzhan Vong sie hatten verwandeln wollen!
    Irgendwie steckt diese Riina-Persönlichkeit immer noch in dir.
    Tiefe Dunkelheit überflutete ihren Geist und drohte sie zu verschlingen − genau, wie es viele Male zuvor geschehen war. Sie kämpfte dagegen an, wie sie es immer getan hatte, kämpfte die Person nieder, die versuchte, sie zu übernehmen.
    Ich bin nicht Riina! Ich bin Tahiri Veila! Aber trotz ihrer Entschlossenheit klang ihre geistige Stimme schwach. Ich bin eine Jedi!
    Die Dunkelheit zog sich zurück, und Tahiri sackte schluchzend auf dem Stuhl zusammen. Was sollte sie tun? Wenn die geringste Erinnerung an die Yuuzhan Vong sie derart aus dem Gleichgewicht brachte, wie konnte sie dann im Krieg gegen diesen Feind noch zu etwas nütze sein? Und was, wenn Riina sie vollkommen übernahm? Was würde dann aus ihr und den Leuten in ihrer Umgebung werden?
    »Tahiri?«
    Obwohl die Stimme leise war, schnitt sie scharf in ihre Gedanken und ließ sie aufschrecken. Sie war so erleichtert, ihren eigenen Namen zu hören, dass sie plötzlich in Tränen ausbrach.
    »Heh, es tut mir leid, Tahiri. Ist alles in Ordnung?«
    Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie Goure, den Ryn, vollkommen vergessen hatte. Er hockte jetzt vor ihr, und sein intensiver Duft drang ihr in die Nase, tief in alte Bereiche ihres Geistes. Er schien dabei die Spinnennetze wegzufegen, arbeitete sich durch die wirren Korridore ihres Geistes wie ein mächtiger, reinigender Wind.
    Jaina trug nicht die Schuld an der Situation, in der Tahiri sich befand. Ebenso wenig wie Jag oder Anakins Eltern dafür verantwortlich waren. Es gab nur eine Verantwortliche, nämlich sie selbst. Es lag an ihr, allen zu beweisen, dass man ihr vertrauen konnte, dass sie die Kontrolle über sich hatte und nicht Riina.
    »Es braucht Ihnen nicht leid zu tun«, sagte sie zu dem besorgten Ryn. Sie wischte sich die Tränen ab und drängte die

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