Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
geliehen. Jetzt möchte ich gerne eine von Ihren Staffeln der Zwillingssonnen-Staffel hinzufügen. Wäre das akzeptabel?«
»Jaina Solo«, sagte er amüsiert, »Sie sind eine ebenso gute Politikerin wie Ihre Mutter.«
»Ich werde das als Kompliment betrachten.«
»So war es auch gemeint.«
Nachdem der Großadmiral sich verabschiedet hatte, sah Jag Jaina stirnrunzelnd an.
»Worum ging es denn da?«, fragte er.
Es war Tahiri, die antwortete.
»Vertrauen«, sagte sie. »Wenn wir die Imperialen bei dieser Mission nicht einbeziehen, werden sie das Gefühl haben, außen vor zu bleiben, und dann fragen sie sich, warum. Also sollten wir sie, solange wir nicht wirklich Geheimnisse vor ihnen haben, an allem teilnehmen lassen, was wir tun. Ich kann mir vorstellen, dass Friedensabkommen mit dem Imperium in der Vergangenheit genau daran gescheitert sind.«
Jaina nickte. »Wenn wir zusammenarbeiten wollen, müssen das Imperium und die Galaktische Allianz nicht nur miteinander kommunizieren, sondern füreinander auch nützlich sein. Reden genügt nicht. Solange wir nicht gemeinsam kämpfen und unser Leben an der Seite unserer Verbündeten aufs Spiel setzen, wird sich die Kluft zwischen uns nie schließen.«
»Ich gebe den Staffeln ein wenig Arbeit, bis Sie genau wissen, was Sie brauchen«, warf Captain Mayn ein. »Sie sind die älteste Jedi hier, also akzeptiere ich Ihre Anweisungen bezüglich dessen, was Sie von der Selonia erwarten.«
Erst jetzt begriff Jaina, dass sie tatsächlich das Kommando hatte. Ja, sie übertrug auch den anderen Verantwortung, aber am Ende würde alles unter ihrem Befehl stehen. Selbst der Großadmiral der imperialen Flotte war bereit, ihre Empfehlungen anzunehmen. Es war seltsam, aber sie fühlte sich von der Autorität, die ihr plötzlich übertragen worden war, nicht verstört.
»Tahiri und ich werden uns besprechen«, sagte sie. »Ich werde innerhalb der nächsten Stunde Anweisungen geben. Behalten Sie den Alarmzustand bei. Sobald die Situation sich verändert, werden wir handeln müssen.«
»Verstanden«, sagte Mayn und meldete sich ab.
»Sieh mal an.« Jag nickte beeindruckt. »Jaina als große Chefin.«
»Pass bloß auf, was du sagst.« Sie lächelte. »Solche Bemerkungen kommen der Insubordination gefährlich nahe.«
»Tatsächlich? Hier magst du dich aufspielen können, Colonel Solo, aber wenn wir uns das nächste Mal auf der Sparring-Matte begegnen, wird das ganz anders aussehen, das kann ich dir jetzt schon versprechen.«
»Komisch, aber wenn ich mich recht erinnere, war ich es, die bei unserem letzten gemeinsamen Training auf Mon Cal die Oberhand hatte.«
Tahiris Lachen überraschte beide. Gemeinsam drehten sie sich zu ihr um.
»Was ist denn so komisch?«, fragte Jaina.
»Ihr beide«, sagte Tahiri Sie lächelte auf eine Art, die Jaina lange nicht mehr bei ihr gesehen hatte. Sie hatte auch in den letzten Wochen mitunter gelächelt, aber nicht so: nicht so vollständig. »Wenn Anakin hier wäre, hätte er euch beiden wahrscheinlich geraten, endlich in euer Zimmer zu verschwinden oder so.«
Jaina erwiderte das Lächeln. Sie war sicher, dass sie beide unter der glücklichen Erinnerung den gleichen Schmerz spürten − und war außerdem nun vollkommen überzeugt, dass Tahiri wirklich in Ordnung kommen würde.
52
Saba hatte das Gefühl, in Düften zu ertrinken. Die Entführer, viele auf dem Rücken riesiger Geschöpfe, mit drei Beinen auf jeder Seite, die sie Carapods nannten, folgten Senshi einen steilen, gewundenen Weg hinab in ein tiefes Tal, an dessen Seiten sich dicke Ranken die Hänge hinunterschlängelten wie ein erstarrter grüner Wasserfall. Je tiefer sie nach unten kamen, desto heißer und drückender wurde die Luft; sie war beladen mit Pollen und Feuchtigkeit. Saba wurde beinahe schwindlig, ihr Puls raste und ihre Haut juckte, während ihr Körper versuchte, mit der Hitze fertig zu werden.
Der ununterbrochene Regen half auch nicht sonderlich. Die Luft war so feucht, dass beinahe nichts verdampfte. Saba hatte das Gefühl, von wogendem Nebel umgeben zu sein − im Infrarot sah es aus wie ein wirbelndes Glühen, bei dem das Grün von Blättern und Moos zu hellem Rot wurde.
»Wie weit noch?«, fragte Jacen die Ferroanerin vor ihnen, eine muskulöse Frau, die das Haar zu einem dicken Knoten gebunden hatte.
»Nicht weit«, sagte die Frau, ohne sich umzudrehen.
Saba konnte spüren, wie verändert der junge Jedi war. Er machte sich Sorgen um Danni, die auf das Carapod
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