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Das Erbe der Königin - Gregory, P: Erbe der Königin - The Boleyn Inheritance

Das Erbe der Königin - Gregory, P: Erbe der Königin - The Boleyn Inheritance

Titel: Das Erbe der Königin - Gregory, P: Erbe der Königin - The Boleyn Inheritance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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senkt sich unter seinem Gewicht, und ich zappele wie ein Fisch und halte mich an meiner Seite fest, um ihm nicht entgegenzurollen.
    Der Erzbischof hebt die Hände, um uns ein letztes Mal zu segnen, während ich starr geradeaus schaue. Ich sehe Katherine Howards leuchtendes Gesicht. Sie hält ihre zusammengepressten Hände vor die Lippen, als betete sie fromm, aber ich sehe deutlich, dass sie vor unterdrücktem Lachen kaum an sich halten kann. Ich tue so, als hätte ich nichts bemerkt, damit sie mich nicht ansteckt, und als der Erzbischof das Gebet beendet, sage ich gehorsam »Amen«.
    Dann gehen sie endlich, Gott sei Dank. Nichts deutet darauf hin, dass auch der Vollzug der Ehe unter Zeugen stattfinden muss. Ich weiß aber, dass sie am Morgen die Laken sehen wollen, um zu wissen, dass er stattgefunden hat. Das gehört zu einer königlichen Ehe dazu. Das und die Pflicht, einen Mann zu heiraten, der dein Vater sein könnte und den du kaum kennst.

 
 
J ANE B OLEYN , G REENWICH -P ALAST , 6. J ANUAR 1540
 
    Ich bin die Letzte, die hinausgeht. Wieder einmal schließe ich die Tür hinter einem königlichen Paar, einer neuen Frau des Königs, die ich von der Werbung bis ins Brautbett begleitet habe. Manche, wie dieses junge Närrchen Katherine Howard, glauben vielleicht, dass die Geschichte hier endet, dass dies die Erfüllung ist. Ich weiß es besser. Dies ist der Punkt, an dem die Geschichte einer Königin beginnt.
    Vor dieser Nacht, der Hochzeitsnacht, gibt es Kontrakte und Versprechen, manchmal Hoffnungen und Träume, Liebe jedoch selten. Nach dieser Nacht bleibt die Wirklichkeit zweier Menschen, die ihr gemeinsames Leben entwickeln müssen. Manche haben nie eine Verständigung erreicht: Mein Onkel ist mit einer Frau verheiratet, die ihm unerträglich ist, deshalb leben sie getrennt. Henry Percy heiratete eine reiche Erbin, konnte sich aber nie von seiner Liebe zu Anne Boleyn befreien. Thomas Wyatt hasst seine Frau zutiefst, seit er sich in die blutjunge Anne verliebte, und hat sich von dieser Liebe nie wieder erholt. Mein eigener Mann ... Aber ich will jetzt nicht an meinen Mann denken. Ich will mich nur daran erinnern, dass ich ihn liebte, dass ich um seiner Liebe willen gestorben wäre - was auch immer er von mir hielt, als wir das erste Mal zusammen zu Bett gingen. Wen auch immer er in den Armen zu halten meinte, wenn er den Akt mit mir vollzog. Gott möge ihm vergeben, weil er mich in den Armen hielt und an sie dachte. Gott möge mir vergeben, weil ich es wusste und den Gedanken daran nicht verdrängte. Und am Ende möge Gott mir vergeben, weil sich mir Kopf und Herz so sehr verwirrten, dass ich nichts lieber mochte, als in seinen Armen zu liegen und mir ihn mit einer anderen vorzustellen - Eifersucht und Begehren erniedrigten mich so weit, dass es mir eine Lust war, eine gemeine, sündige Lust, seine Hand zu spüren und mir vorzustellen, er berühre sie.
    Es geht nicht einfach um vier nackte Beine in einem Bett und den Vollzug, sondern sie wird lernen müssen, ihm zu gehorchen. Nicht in den erhabenen Dingen, da kann jede Frau ein wenig Theater spielen. Aber in den tausend trivialen Kompromissen, die eine Ehefrau jeden Tag schließen muss. Die tausend Mal am Tag, wenn man sich auf die Lippen beißen und den Kopf senken muss, wenn man dem Gatten weder in der Öffentlichkeit, noch im Kämmerlein, ja nicht einmal in den ruhigen Schlupfwinkeln seines eigenen Geistes widersprechen darf. Und wenn dein Mann König ist, gilt das noch viel mehr. Und wenn er König Heinrich ist, dann ist es eine Angelegenheit von Leben und Tod.
    Alle versuchen zu vergessen, dass Heinrich ein rücksichtsloser Mann ist. Heinrich selbst versucht, uns das vergessen zu machen. Wenn er reizend ist, wenn er sich Mühe gibt, zu gefallen, dann vergessen wir gern, dass wir es mit einem wilden Bären zu tun haben. Das Temperament dieses Mannes ist unbezähmbar. Seine Launen sind ewigen Schwankungen unterworfen. Er kann seine Gefühle nicht beherrschen, er kann nicht von einem Tag auf den anderen beständig bleiben. Ich habe diesen Mann in leidenschaftlicher Liebe zu drei Frauen erlebt. Ich kann bezeugen, dass er jeder einzelnen von ihnen ewige Treue geschworen hat. Ich habe gesehen, wie er unter dem Motto ›Ritter Treuherz‹ zum Turnier geritten ist. Und ich habe erlebt, wie er zwei von seinen Frauen dem sicheren Tod überantwortet und das Sterben der dritten mit Gleichmut aufgenommen hat.
    Das Mädchen sollte sich lieber Mühe geben, ihm heute

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