Das Erbe der Lens
die Eruption der Waffe, die die Arisier zum Einsatz bringen wollten, war sie machtlos.
Für die Beobachter an Bord der
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dehnten sich diese drei Sekunden ins Endlose. Was würde geschehen, wenn der erste der beiden präparierten Planeten aus dem »fremden« Raum hervorbrach, in den trägen Flug überging und mit seiner unvorstellbaren Ursprungsgeschwindigkeit davonraste – einer Geschwindigkeit, die fünfzehnmal größer war als die des Lichtes? Niemand wußte eine Antwort auf diese Frage, auch die Arisier nicht.
Die Männer hatten Bilder vom Zusammenstoß eines Raumschiffes mit einem Planetoiden gesehen. Dabei war der Raumer nur mit einer Hundertstel Lichtgeschwindigkeit geflogen. Es war entsetzlich gewesen. Das jetzt eingesetzte Projektil hatte jedoch eine Masse von achtmal zehn hoch einundzwanzig Tonnen und entwickelte eine kinetische Energie, deren Wert der Masse mal Geschwindigkeit hoch zwei entsprach.
Dann geschah es.
Was geschah? Auch nachdem das Ereignis eingetreten war, wußten die Beobachter nicht, was sie eigentlich gesehen hatten, und nur die Lens-Träger Dritter Ordnung sollten später einige Klarheit über den Vorgang gewinnen. Sämtliche Analysoren und Aufzeichnungsgeräte brannten durch. Die Instrumentennadeln schlugen so stark aus, daß sie sich um die Stopstifte wickelten. Im Tank und auf den Filmstreifen waren nur undeutliche Streifen zu sehen. Ploor verschwand in einem unbeschreiblichen Energieblitz. Der winzige sichtbare Bruchteil dieser Energie ließ die Bildschirme so hell aufflammen, daß sich die Männer geblendet abwenden mußten.
Und wenn man die Auswirkungen dieses Zusammenstoßes mit dem Wort »unbeschreiblich« belegen muß – wie soll man erst die Ereignisse darstellen, die im Zusammenprall des zweiten Planeten mit der plooranischen Sonne folgten?
Wenn die im Innern einer Sonne entstehende Hitze die Energiemengen übersteigt, die ihre Oberfläche abstrahlen kann, wird sich die Oberfläche ausdehnen. Wenn diese Expansion zu langsam erfolgt, explodiert eine mehr oder weniger große Menge Sonnenmaterie und erweitert auf diese Weise gewaltsam die Sonnenoberfläche, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. So entstehen die gewöhnlichen Novae – Sonnen, die für Tage oder Wochen eine Energie ausstrahlen, die hunderttausendfach über den normalen Werten liegt. Da sich eine gewöhnliche Nova durch den Zusammenstoß eines Planeten mit einer Sonne künstlich herbeiführen läßt, hatten die Wissenschaftler der Patrouille ihre diesbezüglichen Forschungen längst abgeschlossen.
Die Vorgänge beim Entstehen einer Supernova waren jedoch noch weitgehend unbekannt. Es gab keine Instrumente, mit denen man die von Zeit zu Zeit auf natürliche Weise entstehenden Phänomene dieser Art untersuchen konnte. Und bisher war eine Supernova auch nicht künstlich erzeugt worden – denn trotz der verfügbaren Super-Atomenergie, kosmischen Energie und Sonnenenergie war die Zivilisation nicht in der Lage, eine solche Sonnenreaktion einzuleiten.
Beim Aufprall des zweiten Geschoßplaneten aus dem »fremden« Raum verwandelte sich Ploors Sonne in eine Supernova. Wie tief das Geschoß in die Sonne eindrang und wieviel Sonnenmaterie explodierte, läßt sich wahrscheinlich nie feststellen. Jedenfalls war die Explosion derart heftig, daß die Supernova – wie klovianische Wissenschaftler feststellten – noch Jahre später die Energie von fünfhundertundfünfzig Millionen Sonnen ausstrahlte.
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In dem unbeschreiblichen Kampf wurden natürlich nicht alle boskonischen Flotten vernichtet. Zu einem großen Teil befanden sich die Schiffe im trägheitslosen Zustand, und da sich die Phänomene, die dem Entstehen der Supernova folgten, nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiteten, konnten viele Einheiten entkommen.
Die Überlebenden waren jedoch völlig demoralisiert. Auf spektakuläre Weise war der Planet, den sie verteidigen sollten, vernichtet worden. Außerdem mußten sie ohne Flottenkommando auskommen, denn im Gegensatz zu den Kommandeuren der Patrouille hatten es die Boskonier vorgezogen, ihre Befehle von einem »sicheren« Planetenhauptquartier aus zu erteilen. Mentor und seine Artgenossen hatten die Eddorier, die auf Ploor in den Körpern von Eingeborenen gewirkt hatten, getötet und im übrigen die Verbindung zwischen Eddore und den restlichen boskonischen Streitkräften unterbrochen.
Die Vereinten Flotten rückten jetzt langsam vor, um den gegnerischen Einheiten den Todesstoß zu geben, und in der
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