Das Erbe der Pandora
war?«
»Ja!«
»Neulich meinten Sie zu mir, daß Sie
meine Verschwörungstheorie für etwas weit hergeholt hielten. Wieso haben Sie
Ihre Meinung geändert?«
»Als ich über all die Dinge
nachdachte, von denen Sie meinten, daß sie keinen Sinn ergeben, mußte ich
einfach zu dem Schluß kommen, daß Kip es nicht war. Wenn man an Alexa Platt
denkt...« Toni riß die Augen vor Aufregung weit auf. »Alles, was Sie über die
Verschwörung sagen, wurde allmählich vollkommen schlüssig.«
»Hm. Ich hatte es mir gerade ausgeredet.«
Toni wirkte schockiert. »Iris, nein !
Ihre Theorie ist brillant! Sie sind so clever. Ebenso clever wie T. Duke
— und das ist das Entscheidende.«
Nun wußte Iris wirklich nicht mehr,
was sie denken sollte.
»Ich hab echt viel darüber nachgedacht
und mir gesagt: >Du mußt es machen, Toni. Du mußt es für Bridget und Brianna
machen.< Und am nächsten Morgen rief ich sofort T. Duke an.«
»Was ist sonst noch passiert, als Sie
bei T. Duke waren?«
»Ich hab’ gefragt, ob er und Baines
Mitglieder der >Vertrauensmänner< sind, und angedeutet, daß es die
Geschäftsführer von USA Assets wohl auch sind.«
»Und?«
»Er hat es nicht geleugnet.«
»Aber er hat es auch nicht zugegeben.«
»Hätten Sie das erwartet?«
Iris dachte darüber nach und
schüttelte den Kopf.
Toni fuchtelte aufgeregt mit der Hand
herum. »Raten Sie mal, was ich als nächstes gemacht habe!« Sie lehnte sich vor
und flüsterte: »Ich bin mit Baines ausgegangen.«
Iris sah sie erstaunt an.
»Als ich bei T. Duke war, hab’ ich ihm
vielsagende Blicke zugeworfen und er mir auch. Später habe ich ihn angerufen
und gefragt, ob er mit mir was trinken geht, und er hat;a gesagt!«
»Ich bin beeindruckt«, meinte Iris
wahrheitsgemäß.
Toni grinste. »Ich dachte mir, ich
lockere ihn mit ein paar Drinks auf. Das Problem ist, daß er nicht trinkt. Er
ist so was von korrekt. Aber er liebt Sex!« Sie quiekte vor Freude.
»Toni, Sie mußten nicht bis zum
Äußersten gehen.«
»Nun, es war nicht gerade ein Opfer,
wenn Sie wissen, was ich meine. Was für ein Körper! Aber er ist viel zu
konservativ für mich. Ich mag eben gern die bösen Buben. Ich hab’ ein kleines
Bettgeflüster angeregt, und er erzählte unaufhörlich von den
>Vertrauensmännern<. Er ist so von der Sache überzeugt. Die großen
Treffen, das Singen, Beten, Weinen.« Sie verdrehte die Augen.
»Was ist mit T. Duke?«
»Hat nicht über T. Duke geredet. Ließ
sich nicht dazu bringen.«
»Loyal.«
»Übertrieben loyal. Aaaber...«, Toni
rümpfte verspielt die Nase, »...er hat mir erzählt, wer die Anleger von USA
Assets sind.«
Iris war jetzt ganz Ohr.
Toni wühlte ihre Tasche durch, kramte
in Unmengen von gefalteten und zerknüllten Zetteln herum. Sie gab Iris ein
Stück aufgerolltes Toilettenpapier. »Es ist ein ziemliches Gekritzel. Nachdem
Baines es mir erzählte, verzog ich mich unter einem Vorwand ins Bad. Ich hatte
nur meinen Lippenstift zum Schreiben.«
Iris rollte das Papier auf ihrem
Schreibtisch aus. Sie konnte das Geschriebene kaum entziffern. »Darvis Brown,
Clinton Cormier, Yale Huxley und T. Duke Sawyer.« Sie überflog die Liste ein
zweites Mal.
»Darvis Brown ist auch der Große Adler
der >Vertrauensmänner<.« Toni richtete sich auf und schob die Hände unter
ihre Oberschenkel. »Erinnern Sie sich, er hatte einen Beschwerdebrief an
Pandora geschickt? Da haben Sie Ihre Verbindung zwischen den
>Vertrauensmännern< und USA Assets.«
Iris konzentrierte sich auf Yale
Huxley. Er war der geschäftsführende Partner von Huxley Investments, der Firma,
in der Evan Finn angeblich gearbeitet hatte, bevor er nach Kalifornien gezogen
war. Garland hatte ihr schon erzählt, daß Yale Huxley und T. Duke sich kannten.
Von Clinton Cormier hatte sie noch nichts gehört, aber Garland vielleicht.
Iris lehnte sich zurück und massierte
sich mit einer Hand die Stirn. »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll.
Gestern hat T. Duke mir einleuchtend dargelegt, daß sein Interesse an Pandora
einzig und allein darauf abzielt, Geld zu verdienen. Ich war zu dem Schluß
gekommen, daß es unsinnig wäre, sein Angebot nicht anzunehmen.«
Toni sah Iris fassungslos an. »Selbst
nach dem, was Jim Platt gesagt hat?«
»Sie haben von Jim Platt gehört?«
»Hat er Sie nicht angerufen? Er
meinte, er hätte die Visitenkarte verloren, die Sie ihm gegeben hatten, und da
er wußte, daß Sie mit Pandora zu tun hatten, hat er versucht, Sie dort zu
erreichen. Man hat
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