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Das Erbe der Runen 01 - Die Nebelsängerin

Titel: Das Erbe der Runen 01 - Die Nebelsängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Feuertöpfe vor ihr auf. »Dann zeig mal her!« Mit den Füßen drängte er ihre Beine so weit auseinander, dass sie mit gespreizten Schenkeln vor ihm hockte. Faizah gab sich willig und lüftete den Kittel so weit, dass er ihren unverhüllten Schoß sehen konnte. Dann entblößte sie auch den Oberkörper und legte sich in furchtsamer Erwartung auf die kühle Erde. Sie wusste, was nun kam. Seit ihrem zehnten Winter hatte sie den Kriegern des Whyono auf diese Weise zu Willen sein müssen, hatte die Demütigungen stumm über sich ergehen lassen und mit geschlossenen Augen darauf gewartet, dass es vorüber war.
    Doch diesmal blickte sie dem Krieger direkt in die Augen. Schnaufend versuchte er sein Wams zu öffnen, warf den Gürtel mit dem kurzen Schwert achtlos zur Seite und streifte sich die lederne Hose über die Hüften.
    Eine stinkende Woge von Schweiß und Ecolu verströmend, beugte er sich über sie, drängte ihre Schenkel noch weiter auseinander und stützte sich mit den Händen auf dem Boden ab. Faizah versteifte sich. Der Atem des Kriegers ging schnell. Seine Hand krallte sich um ihre Brust, während er sich herabbeugte, um die andere mit Lippen und Zähnen zu misshandeln.
    Faizahs Herz raste.
    Sie spürte seine Hitze zwischen ihren Schenkeln und die Schmerzen in der Brust.
    Mit zusammengebissenen Zähnen tastete sie im Sand nach dem Messer. Endlose Herzschläge verstrichen. Der lockere Sand rann ihr durch die suchenden Finger. Wo war das Messer? Panik stieg in ihr auf Ihre Hand huschte tastend über den Boden. Das Messer, sie musste es finden! Die Bewegungen des Kriegers wurden drängender. Ein stechender Schmerz schoss durch Faizahs Körper, und ein spitzer Schrei entfloh ihren Lippen. Sie hörte den Krieger lustvoll aufstöhnen. Ihr Herz hämmerte wie wild. Endlich fanden ihre Finger den hölzernen Griff des Messers und schlossen sich darum.
    Der Krieger hatte sich in ihrer Brust verbissen, während ihr Körper unter seinen rhythmischen Stößen erzitterte.
    Jetzt! Tu es!
    Faizah zögerte. Da durchzuckte sie ein unerträglicher Schmerz. Sie schrie auf, die Hand mit dem Messer schnellte hoch, und die Klinge bohrte sich in den Rücken des Kriegers.
    Augenblicklich ließ er von ihr ab und starrte sie an. Er schien den Schmerz zu spüren, doch es dauerte eine Weile, bis seine benebelten Sinne begriffen, wie ihm geschah.
    Unfähig, sich zu bewegen, starrte Faizah ihn an. Nie zuvor hatte sie jemanden auf diese Weise angegriffen. Der Versuch, den Krieger zu töten, war jämmerlich fehlgeschlagen. Mit der viel zu kurzen Klinge hatte sie ihn nur leicht verletzt, und das Messer war von ihm abgeglitten. Sie musste …
    »Du elendes Miststück …« Die Hand des Kriegers krallte sich um ihre Kehle. In seinen Augen stand der blanke Hass. Faizah keuchte. Todesangst ergriff von ihr Besitz. Das Messer entglitt ihren Fingern. Sie wollte schreien, aber es drang kein Laut über ihre Lippen. Der Krieger saß auf ihr. Er grinste bösartig und verstärkte den Druck auf ihre Kehle. Sie strampelte verzweifelt mit den Beinen und wand sich, doch sie war zu schwach.
    »Du wolltest mich töten, wie?« Grausame Lust sprach aus den Worten den Kriegers. »Wir werden sehen, wer hier der Stärkere ist!« Der Druck auf ihre Kehle verstärkte sich. Das Blut rauschte ihr pulsierend in den Ohren, und vor ihren Augen blitzten Funken.
    Das Grinsen des Kriegers wurde eine Spur breiter.
    In ihrer Verzweiflung tastete sie nach dem Messer. Diesmal fand sie es sofort. Ihre Hand krallte sich um den Griff, und sie hieb wie eine Wahnsinnige auf den Krieger ein. Dieser stieß einen ächzenden Laut aus und knurrte wütend. Er versuchte ihren Arm zu packen, aber der Ecolu machte seine Bewegungen schwerfällig. Faizah gebärdete sich wie wild. Mit der freien Hand griff sie in den Sand und schleuderte ihn dem Krieger mitten ins Gesicht. Der Angriff kam überraschend und lenkte seine Aufmerksamkeit für wenige Herzschläge von ihr ab. Die junge Uzoma bäumte sich auf und legte ihre ganze Kraft in einen letzten, verzweifelten Stich. Ihr Arm schoss in die Höhe, und das blutige Messer bohrte sich tief in den Hals des Kriegers. Ein hässliches Geräusch erklang, Blut spritzte auf und fiel wie ein warmer Regen auf sie herab. Der Krieger gab einen gurgelnden Laut von sich und sank ächzend auf sie herab. Dann war ihre Kehle frei, und köstliche Luft füllte ihre Lungen.
    Faizah zögerte nicht. Sie wand sich unter dem Krieger hervor, kam auf die Knie, zog ihm das

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