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Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin

Titel: Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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verbrannt und die letzte Plane zerfallen war.
    Nur schwarz verkohlte Flecken durchweichter Asche zeugten noch davon, wo die Wagen einst gestanden hatten. Drei von ihnen waren mit Ölfässern beladen gewesen, ein Umstand, der die Löscharbeiten erschwert und zwei Krieger das Leben gekostet hatte, als eines der Fässer in einer gewaltigen Explosion zerborsten war. Die grauenhaften Schreie der Männer, die sich mit ölgetränkter und brennender Kleidung am Boden gewälzt hatten, hallten noch immer in Keldas Gedanken nach. Niemals zuvor war sie Zeuge eines so schrecklichen Sterbens gewesen, und niemals zuvor hatte sie eine so ohnmächtige Hilflosigkeit verspürt wie in den endlosen Augenblicken des Grauens, da die Flammen die Männer verzehrt hatten.
    Mehrere Krieger hatten den beiden helfen wollen und versucht, das Feuer mit ihren Umhängen zu erstickten, doch es war schon zu spät gewesen. Für die Männer hatte es keine Rettung gegeben, und sie waren am Ende ihren schweren Verbrennungen erlegen.
    Auch eines der Pferde war von entsetzlichen Brandwunden gezeichnet. Das schmerzerfüllte Wiehern des gepeinigten Tieres hatte Kelda lange Zeit auf ihrem monotonen Weg zum Bach und zurück begleitet, bis sich endlich einer der Krieger erbarmt und das Pferd mit einem gezielten Schwertstreich von den Qualen erlöst hatte.
    Jetzt war es still.
    Bedrückend still.
    Nicht nur Kelda, auch die Männer waren am Ende ihre Kräfte und mussten die Sinnlosigkeit ihres nächtlichen Kampfes gegen das Feuer einsehen.
    Einige hatten sich in den dürftigen Schutz der Bäume zurückgezogen und saßen mit geschlossenen Augen an die raue Rinde gelehnt, andere hatten sich wie Kelda einfach auf die nun nutzlosen Wasserbottiche gehockt, und wieder andere waren erschöpft von der Anstrengung auf der Stelle zusammengebrochen. Regungslos lagen sie auf dem schlammigen Boden und schienen nicht einmal den eisigen Regen zu spüren, der auf sie niederging. Der Westwind hatte wieder zugenommen, und nach der langen Zeit an der Gluthitze der Feuer kam er Kelda besonders kalt vor.
     
    Der graue Streifen am östlichen Himmel wurde rasch breiter und trug eine düstere Dämmerung ins Land. Ihr Licht barg keine Hoffnung auf besseres Wetter, denn im Westen ballten sich bereits die Vorboten eines neuen Wintersturms zusammen. Die hoch getürmten Wolken wurden rasch dunkler und wälzten sich, vom zunehmenden Wind getrieben, schwerfällig über den Himmel. »Wir dürfen hier nicht länger verweilen.« Kelda spürte, wie sie jemand an der Schulter berührte. Mit steifen Gliedern wandte sie sich um und blickte in das rußverschmierte Gesicht des Onur-Heermeisters, dem der Befehl über die Eskorte oblag. »Ein Sturm zieht auf«, erklärte er so knapp, als erkläre dies alles, und fragte: »Könnt Ihr reiten?«
    Diese Frage einer Kataurin zu stellen kam fast einer Beleidigung gleich. Wie kein anderer Stamm in Nymath lebten die Katauren in enger Verbundenheit mit ihren Pferden. Es ging sogar das Gerücht, sie würden im Sattel geboren, doch darin spiegelte sich nur das Wesen des Stammes wieder, dessen Kinder das Reiten oft noch vor dem Laufen erlernten.
    Zu jeder anderen Zeit wäre Kelda entrüstet aufgesprungen und hätte dem unverschämten Fragesteller mit einem ihrer berüchtigten Wutausbrüche geantwortet. Doch selbst dazu fehlte ihr an diesem trostlosen Morgen die Kraft. So blickte sie ihn nur aus müden Augen an und antwortete mit den Rest von Stolz, den sie aufzubringen vermochte: »Ich bin eine Kataurin!«
     
    Wenig später waren alle aufgesessen. Die Pferde der Krieger, die dem Feuer zum Opfer gefallen waren, wurden von zwei Kutschern übernommen. Die anderen Wagenlenker, die mitreisenden Knechte und Kelda begnügten sich mit den Zugtieren, allesamt gutmütige Kaltblüter, die auch ohne Sattel und Zaumzeug gehorsam ihren Dienst taten.
    Der Himmel wurde zusehends dunkler. Weit hinter ihnen grollte erster Donner. Die Luft war noch kälter geworden, und der Wind fegte wieder mit ungestümer Wucht heran.
    »Wie weit ist es noch bis zum Pass?«, rief Kelda dem Heermeister über das Wüten des Sturms hinweg zu. Sie fror erbärmlich in der völlig durchnässten Kleidung, und ihre klammen Finger vermochten den Stick des Halfters kaum mehr zu halten.
    »Einen halben Tagesritt bei gutem Wetter«, rief der Onur zurück. »Bei diesem Unwetter …« Ein heftiges Donnergrollen in unmittelbarer Nähe übertönte seine Stimme, aber Kelda kannte die Antwort bereits.
    Plötzlich

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