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Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin

Titel: Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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verbirgt, zur gleichen Zeit zu löschen, wären die Geschöpfe gezwungen, sich auf die Suche nach neuen Wärmequellen zu begeben.«
    »Und sie würden erneut die Gehöfte ahnungsloser Menschen niederbrennen.« Keelin schüttelte den Kopf. »Gilians heilige Feder. Das würde nur weitere Opfer bedeuten.«
    »Warte!« Ajana ahnte, worauf die Elbin hinauswollte. »Wenn wir gleichzeitig an den Ufern des Arnad ein gewaltiges Feuer entfachen, ein wirklich ungeheuer großes Feuer, dessen Wärme die Feuerkrieger auch über die Berge hinweg anlockt, ein Feuer, so heiß, dass es sie mehr als alles andere danach verlangt, es zu erreichen, dann würden sie Nymath verlassen.«
    »Ajana!« Keelin schüttelte den Kopf. »Das wird uns niemals gelingen. In der Steppe südlich des Arnad gibt es nicht einmal Holz für ein einfaches Lagerfeuer. Es dorthin zu schaffen würde viele Silbermonde dauern.« Er blickte Ajana an. »Und außerdem, was nützt es uns, die Feuerkrieger in die Nähe des Arnad zu locken? Gut, sie wären aus Nymath fort, doch selbst wenn wir es direkt am Flussufer aufschichteten, wäre es immer noch zu weit entfernt, um sie in die Nebel zu locken.«
    »Das Feuer darf nicht am Fluss brennen – es muss über dem Fluss brennen!«, warf Inahwen ein.
    »Über dem Fluss?« Ajana, Keelin, Abbas und Kruin wechselten verständnislose Blicke. »Wie stellt Ihr Euch das vor?«
    Inahwen maß Ajana mit einem schwer zu deutenden Blick und sagte: »Nichts ist unmöglich, wenn man die Wege kennt, es zu bewirken.«

 
     

     
     
    Noch in derselben Nacht brachen sie auf und wählten unter Kruins Führung den kürzesten und sichersten Weg zum Arnad. Die Talpungas waren ausgeruht und liefen so schnell nach Süden, als könnten sie es nicht erwarten, die unwirtliche vulkanische Landschaft endlich hinter sich zu lassen.
    Als der Morgen graute, sandte Keelin Horus mit einer Nachricht zur Festung am Pass. Der Falke trug eine lange und sehr eindringliche Botschaft von Inahwen bei sich, in der sie Gathorion vom Tod der drei Heermeister, dem tragischen Ende der Wunandamazone und dem ungeklärten Schicksal der Hohepriesterin berichtete. Sie schrieb ihm von ihrem Plan zur Vernichtung der Feuerkrieger und gab Anweisung, dass am Abend des zweiten Sonnenbogens, nachdem er die Botschaft erhalten habe, alle Feuer unverzüglich zu löschen seien.
    »Ich hoffe, er kommt durch«, meinte Abbas, während er dem Falken mit sorgenvoller Miene nachschaute.
    »Sei unbesorgt«, erwiderte Kruin zuversichtlich. »So nahe am Wehlfang trifft man nur äußerst selten auf jagende Lagaren. Ihr Revier liegt mehr als einen Sonnenbogen weiter im Osten, dort wo auch die Talpungaherden zu Hause sind.« Obwohl die Worte Abbas galten, atmete auch Ajana erleichtert auf. Schon bei ihrem ersten Ritt durch die Wüste hatte sie den Himmel immer wieder besorgt nach Anzeichen der gefürchteten Flugechsen abgesucht, und es tat gut zu hören, dass sie die Nähe des Wehlfangs mieden.
    Tatsächlich kamen sie erstaunlich gut voran. Die Sonne meinte es gut mit ihnen und verbarg sich hinter einem hohen Wolkenschleier, der die Hitze erträglich hielt. Als sie ihren höchsten Stand erreichte, gönnten sie den Talpungas eine kurze Rast und sich selbst einen ebensolchen Schlaf, um dann zeitig wieder aufzubrechen und den Weg fortzusetzen.
    Die Dunkelheit zog herauf, und Ajana bemerkte, wie unruhig und besorgt Keelin wirkte. Sie führt ihren Talpunga an die Seite seines Reittiers und fragte: »Was bedrückt dich?«
    »Horus sendet mir Bilder vom Pandaras«, antwortete Keelin. »Er ist bereits nahe der Festung, doch das Licht schwindet immer schneller, und es ist gefährlich für ihn, im Dunkeln zu fliegen.«
    »Sprich ihm Mut zu!« Ajana sah ihren Freund eindringlich an. »Die Botschaft duldet keinen Aufschub. Wenn er die Festung heute Abend nicht mehr erreicht, verlieren wir noch einen ganzen Tag!«
    »Er kreist über den Bergen … So viel Schnee!« Obwohl es noch immer sehr warm war, bemerkte Ajana, dass Keelin fröstelte. Offenbar war er in Gedanken nach wie vor mit dem Falken verbunden und fühlte wie er die eisige Kälte des winterlichen Hochgebirges. »Er kann die Festung nicht sehen«, hörte sie Keelin in diesem Augenblick sagen. »… die Feuer! Gilians heilige Feder, sie haben die Wachfeuer gelöscht.«
    »Vermutlich haben sie alle Feuer gelöscht, damit die Feuerkrieger nicht zur Festung gelockt werden.« Inahwen war zu Ajana und Keelin aufgeschlossen. »Eine kluge Entscheidung«,

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