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Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin

Titel: Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Seid versichert, dass ich keine endgültigen Zugeständnisse machen werde, sondern nur verhandle. Entscheiden wird der Hohe Rat in Sanforan.«
    »Dann werden wir Euch Männer zur Seite stellen, die Euer Schwert und Bogen sind!« Tarun erhob sich. »Ich könnte mir keine bessere Vertreterin in diesem Tribunal wünschen, als Ihr es seid. Es wäre mir eine Ehre, Euch dorthin zu begleiten.« Er schenkte Inahwen ein bewunderndes Lächeln, führte die Finger der rechten Hand nach der Art der Fath von der Stirn zu den Lippen und deutete eine Verbeugung an.
    »Eine gute Wahl!«
    »Wohl gesprochen.«
    Der Vorschlag traf auf breite Zustimmung. Schon begannen die Ersten damit, Möglichkeiten zu erwägen, wie eine Eskorte für die junge Elbin aussehen könnte, als Gathorion den aufkeimenden Plänen vorerst ein Ende setzte.
    »Haltet ein!« Seine Stimme durchschnitt das Gemurmel wie ein Schwerthieb. Augenblicklich war es ruhig. Der junge Heerführer ließ sich jedoch die Zeit, den Blick über die Gesichter der Heermeister streifen zu lassen, ehe er sich – deutlich sanfter – an seine Schwester wandte. »Inahwen«, sagte er leise, und der Klang seiner Worte war von tiefer Sorge gezeichnet. »Ich achte deinen Mut und die Bereitschaft, dein Leben für das gemeinsame Ziel zu wagen. Doch niemand weiß, was uns nördlich des Pandarasgebirges erwartet, und ich bitte dich inständig, deine Entscheidung noch einmal zu überdenken.«
    »Mein Entschluss steht fest.« Inahwen erwiderte standhaft den Blick ihres Bruders und fuhr fort: »Ich war es, die Ajanas Geheimnis entdeckte. Ich war es, die ihr die Bürde ihres Erbes enthüllte. Weil sie mir vertraut, hat sie die Aufgabe angenommen und Nymath gerettet. Sollte sie jetzt in Bedrängnis sein, so ist es meine Pflicht, ihr zur Seite zu stehen.« Sie lächelte und ergriff die Hand ihres Bruders. »Sorge dich nicht um mich«, sagte sie voller Zuversicht. »Wenn Schwerter und Bogen mich begleiten, wird mir nichts geschehen, und wenn es zu Verhandlungen kommt, werde ich für die Vereinigten Stämme sprechen.«
    »Wer könnte das besser als du, Schwester.« Auch Gathorion lächelte, aber es war ein trauriges Lächeln. »Wenn es dein Wunsch ist zu gehen, so werde ich dich nicht aufhalten.«
     

     
    Ohne Rast führten die fremden Krieger Ajana, Keelin und Bayard unter einem bleigrauen Himmel nach Westen. Die Luft war frostig und trug den Atem des Schnees in sich, der das nahe Pandarasgebirge bereits bis tief in die Täler mit einer dicken weißen Schicht bedeckte.
    Der Wind brachte eisige Graupelkörner mit sich, die wie der Sand der Nunou im Gesicht der Reiter schmerzten. Dann wieder brach die Sonne durch eine Wolkenlücke und schenkte für wenige Herzschläge einen Hauch von Wärme.
    Ajana, Keelin und Bayard ritten hintereinander, zu beiden Seiten geleitet von grimmig dreinschauenden und schweigsamen Vaughn-Kriegern. Wie ihnen der Anführer der Gruppe wiederholt versichert hatte, waren sie keine Gefangenen. Da man ihnen aber alle Waffen abgenommen hatte und ihnen nicht die Freiheit ließ, ihren Weg selbst zu bestimmen, lag der Unterschied, wie Bayard gereizt bemerkte, allein in der Wahl des Wortes.
    Die schlechte Laune des Heermeisters kam nicht von ungefähr. Wie es in seiner Natur lag, hatte er sich nicht kampflos dem Willen des seltsamen Volkes gefügt, was schließlich zur Folge gehabt hatte, dass er den ersten Teil des Ritts mit gefesselten Händen zurücklegen musste.
    Ajana und Keelin hingegen blieb dies erspart, da sie ihr Wort gaben, keinen Fluchtversuch zu wagen. Bevor die Gruppe den Lagerplatz im Felsenrund verlassen hatte, hatte sich Keelin zudem bereit erklärt, Horus mit einer Botschaft zur Festung zu schicken. Ajana war nicht entgangen, wie schwer ihm diese Entscheidung gefallen war. Sie spürte seine Sorge, als der Falke vor dem Grau des Himmels nicht mehr zu sehen war, freute sich aber umso mehr, als Horus schon am frühen Nachmittag mit einer Antwort zurückkehrte. Diese Antwort, von Gathorion eigenhändig unterzeichnet, war es dann auch, die Bayard endlich zur Einsicht brachte. Nachdem er die Zeilen gelesen hatte, gab er dem Anführer der Vaughn sein Wort, keinen Fluchtversuch zu unternehmen, was ihm einen weiteren Ritt in Fesseln ersparte.
    Den genauen Wortlaut der Botschaft erfuhr Ajana nicht. Nur so viel, dass sich offenbar Inahwen sowie ein Onur- und ein Fath-Heermeister auf den Weg machten, um in den Bergen zu ihnen zu stoßen.
    Die Aussicht, die Elbin schon bald

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