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Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin

Titel: Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Wehlfangs erhoben und trachtet danach, Nymath zu vernichten. Um dies zu erreichen, erschuf er ein Heer mächtiger Feuerkrieger. Große Eile ist geboten, denn schon seit dem Morgen ist es auf dem Weg, um alles niederzubrennen, was den Bewohnern Nymaths lieb und teuer ist.«
    »Feuerkrieger?« Bayard war aufgesprungen und schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. »Thorns heilige Rosse, was ist das für eine neue Hinterlist?« Der Heermeister bebte vor Zorn und Entrüstung. Die Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt, und er schnaubte wie ein wütender Warrunbüffel, als er kraftvoll Atem schöpfte und hinzufügte: »Gebt mir einen Bottich mit Wasser, und ich werde ihnen den Garaus machen.«
    »Dein Heldenmut ehrt dich«, erwiderte die Magun ohne Spott in der Stimme. »Doch sind es nicht allein die Feuerkrieger, die es zu bekämpfen gilt. Sie sind wie Blüten, die das Verderben in sich tragen. Zerstört ihr sie, wird der Wehlfang neues Unheil hervorbringen. Um sie zu vernichten, müsst ihr das Übel an der Wurzel packen.«
    »Dann sagt mir, wo ich diese Wurzel finde!«, rief Bayard und ballte voller Tatendrang die Fäuste. »Ich werde hingehen und sie eigenhändig herausreißen!«
    »In deiner Brust schlägt wahrlich ein Kriegerherz.« Die Magun lächelte, aber es lag keine Freude darin. »Doch so einfach, wie du es dir vorstellst, wird es leider nicht werden.«
    »Dann sagt uns, was wir tun sollen.« Die Ungeduld des Katauren war deutlich zu spüren. Hätte er die Möglichkeit gehabt, er wäre wohl augenblicklich aufgebrochen, um sich der neuerlichen Herausforderung zu stellen. »Keiner der hier versammelten Heermeister würde auch nur einen Wimpernschlag zögern, sein Leben zum Wohle Nymaths zu opfern«, sagte er mit fester Stimme. »Also, was müssen wir tun? Wie können wir unser Land schützen?«
    »Von Kriegern deines Blutes hörte ich dereinst ein Sprichwort, in dem eine große Weisheit verborgen liegt«, meinte die Magun gedankenverloren. »Die Katauren sagen: Es gibt mehr als eine Art zu sterben, und es gibt mehr als eine Art, den Feind zu bekämpfen. « Sie verstummte und wandte sich nun wieder an alle, als sie weitersprach. »Kein Schwert und kein Bogen, nicht einmal ein ganzes Heer wird ausreichen, jene aufzuhalten, die eure Heimat in einem gewaltigen Feuersturm zu vernichten trachten. Wir können sie nicht besiegen. Wir können nur versuchen, sie aufzuhalten und ihren Vormarsch auf Sanforan zu verzögern. Die Zeit, die wir dadurch gewinnen, müssen wir nutzen, um jene eine, der sie ihr Dasein verdanken, im Herzen des feurigen Berges zu finden und sie zu vernichten. Dann, und nur dann besteht noch Hoffnung.« Die Magun verstummte, als sei damit alles gesagt, aber jeder im Raum spürte, dass sie noch mehr mitzuteilen hatte, und wartete geduldig. Des langen Stehens müde, setzte sich die Alte und trank einen Schluck Wasser aus einem Becher, den Ylva ihr reichte, dann fuhr sie fort: »Auch ich konnte nur wenig über diese Wesen erfahren, doch was ich weiß, mag euch vielleicht dienlich sein. Deshalb will ich es euch nicht vorenthalten. Also hört gut zu …«
     

     
    Derselbe Abend, an dem die Versammelten im Tal der Vaughn die furchtbaren Neuigkeiten über die Feuerwesen erfuhren, brachte auch für die Wagenkolonne mit den Vorräten für die Festung neue Schwierigkeiten.
    Bis weit in die Dunkelheit hinein hatten die Fuhrmänner und die Krieger der Eskorte gegen die Unwegsamkeiten des Geländes gekämpft und sich damit abgemüht, die schweren Vierspänner voranzutreiben. Die Wege waren aufgeweicht von den andauernden Regenfällen, und der schwere, knietiefe Schlamm hielt die Räder der Wagen nur allzu oft fest. Kostbare Zeit ging dabei verloren. Da man aber wusste, wie dringend die Vorräte am Pass erwartet wurden, hatten die Kutscher entschieden, die Reise trotz des schlechten Wetters nicht zu unterbrechen.
    Mit dem schwindenden Licht hatte der Regen endlich etwas nachgelassen und war in ein stetes Nieseln übergegangen, während sich der Sturm gleichzeitig abgeschwächt hatte und nur mehr als frische Brise um die Wagen strich.
    Kelda, die die Anstrengungen der Männer vom geschützten Wagen aus mit verfolgte, versuchte ein wenig zu schlafen. Ihr war es nur recht, dass keine weitere Rast in Aussicht stand, denn jede Umdrehung der großen, hölzernen Speichenräder brachte sie ihrem Ziel ein kleines Stückchen näher, und dafür war sie bereit, so manches Übel in Kauf zu nehmen.
    Das gleichmäßige

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