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Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin

Titel: Das Erbe der Runen 2 - Die Feuerpriesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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zurückgelassen hatte.
    In einer der steinernen Bänke zeigten sich erste Risse, die sich rasch verbreiterten und sich einen Weg durch den massiven Felsblock bahnten. Versteinerte Blüten und Blätter fielen zu Boden, wo sie mit glockenhellem Klirren zersprangen, während die Bank von innen heraus zu leuchten begann. Winzige Lichtstrahlen in den Farben des Regenbogens erhellten die Finsternis wie tastende Finger und brachen sich an den Abermillionen winziger Staubteilchen, die gemächlich zu Boden schwebten.
    Die Risse wurden breiter, und das Licht gewann an Kraft, während sich aus dem körperlosen Seufzen eine Stimme formte, die sich klagend aus dem Meer steinerner Blüten erhob.
     
    Die Nebel am Fuße des Berges standen so reglos wie seit Urzeiten nicht mehr. Dicht gedrängt ballten sie sich unten um den schmalen Weg zusammen, der zum Tor hinaufführte, und schoben sich dann fast ängstlich den Hang hinauf, dorthin, wo farbige Strahlen die Ahnung von Licht in ihre düstere Welt trugen.
     
    Was ist das?
    Wer ist dort?
    Was geschieht?
     
    Die Nebel wisperten und raunten und drängten sich dicht aneinander, um mehr von dem wundersamen Schauspiel zu erleben. Doch niemand gab ihnen Antwort.
     
    Er wird kommen!
    Er kennt die Antwort.
    Ja, er wird kommen!
    ER ist immer gekommen! ,

    wisperten sie in gespannter Erwartung und richteten ihre Aufmerksamkeit dorthin, wo der Weg inmitten der wogenden Dunkelheit am Ufer des Flusses des Lebens seinen Anfang nahm.
     

     
    »Unfassbar!« Bayard stand die Überraschung deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Das ist unmöglich!«, rief Artis aus.
    »Bei den Göttern.« Inahwens Miene blieb unbewegt, doch selbst in ihrer Stimme schwang eine Spur von Erstaunen mit.
    Maylea hatte die Fäuste geballt und hing ihren eigenen Gedanken nach, während Ajana und Keelin ungläubige Blicke tauschten.
    Die Magun wollte ihren Ausführungen noch einige erläuternde Sätze hinzufügen, kam in der allgemeinen Unruhe jedoch nicht zu Wort.
    Schließlich stand Inahwen auf, hob die Hand und erbat sich Ruhe. »So scheint noch nichts verloren«, sagte sie an Ylva und die Magun gewandt. »Der Feind ist nah, doch gibt es noch Hoffnung, wenn wir nicht säumen. Die Krieger am Pass stehen bereit. Sie werden nicht zögern …«
    »Die Krieger am Pass sind uns keine Hilfe. Nymath wird ein verbrannter Flecken Erde sein, ehe auch nur ein Einziger von ihnen seinen Fuß auf Wüstensand setzt«, erklärte die Magun ernst. »Der Winter hat die Berge fest im Griff, Schneestürme umtosen die Gipfel. Die Wege, auf denen du zu uns fandest, sind längst unpassierbar.« Sie verstummte und ließ den Blick noch einmal über die Gesichter der Anwesenden schweifen. »Die Tapferen und Furchtlosen, von denen ich sprach, sind bereits hier – ihr seid es, auf denen die Hoffnung eures Volkes ruht.«
    Betretenes Schweigen erfüllte den Raum. Die Nachricht, dass keine Verstärkung und kein Nachschub zu erwarten waren, kam für alle so überraschend, dass es ihnen anfangs die Sprache verschlug.
    Bayard, Artis und Tarun wechselten fast unmerklich viel sagende Blicke. Ein kurzes Nicken, dann ergriff Bayard das Wort. »Was immer uns auch erwarten mag, Artis, Tarun und ich stehen bereit«, verkündete er mit fester Stimme, während die drei Heermeister sich wie auf ein geheimes Kommando hin erhoben, die Fäuste ballten und sie zum Schwur auf ihre ledernen Harnische legten. »Unser Leben für Nymath«, sagten sie wie aus einem Munde und wiederholten damit den Eid, den jeder junge Krieger auf das Banner der Vereinigten Stämme schwor. »Mögen unsere Schwerter und Bogen Nymath vor der Dunkelheit bewahren.«
    »Ich hatte gehofft, so tapfere Kriegerherzen hier zu finden.« Die Magun lächelte und nickte den dreien anerkennend zu.
    »Es ist ein weiter Weg zu den Orma-Hereth .« Auch Keelin erhob sich und fuhr mit fester Stimme fort: »Das Auge eines Falken sollte über euch wachen und euch den Weg weisen.« Er schenkte Ajana ein kurzes, entschuldigendes Lächeln und sagte dann: »Ich gehe mit euch.«
    »Und ich auch!« Maylea gab sich große Mühe, sich ihre Verletzungen nicht anmerken zu lassen. Sie biss die Zähne zusammen und sagte mit fester Stimme: »Ich habe dort drüben noch eine ganz persönliche Fehde zu begleichen.«
    »Dann sind es fünf!« Die Magun lächelte, doch es war offensichtlich, dass das Ergebnis noch nicht ihren Erwartungen entsprach. »Was ist mit dir, mein Kind?«, richtete sie das Wort direkt an Ajana.
    »Mit

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