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Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition)

Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Hall
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über eine Anzahl anderer Vorschläge und Konzepte seitens Cari – die von Carmella mit Begeisterung und von Elena kritisch aufgenommen wurden – zu einem Modell vorgearbeitet, das Carmella gefiel. Letztlich hatte sie sich behauptet. Ihr Kleid würde lang, mit Perlen besetzt, figurschmeichelnd und sexy sein, anstelle einer Schleppe jedoch einen tiefen, geschlitzten Ausschnitt und eine großzügige Zierfalte bekommen. Elena hatte sich nur schwer davon überzeugen lassen. Sämtliche bei der Trauung anwesenden Frauen würden Carmella um diesen Traum beneiden. Und jeder Mann würde sich beinahe in sie verlieben. Dieses Kleid würde allen den Atem rauben.
    »Cremefarben? Uuh!« Carmella wirkte nicht überzeugt. Sie neigte den Kopf, vollführte eine halbe Drehung und warf dabei Cari beinahe um. »Welche Farbe würdest du für dein Hochzeitskleid wählen, Cari?«
    »Falls ich heirate …« Cari hielt inne, das Maßband locker in den Händen haltend. Sie dachte zurück an einen bestimmten Tag in Brighton. Als sie und Marco durch North Laine spazierten und sie gemeinsam vor dem Spiegel in dem schrägen kleinen Geschäft standen – Marco in dem Anzug aus den Vierzigerjahren und sie in …
    »Ich würde Scharlachrot tragen«, antwortete sie.
    »Scharlachrot?« Carmella runzelte die Stirn.
    »Leuchtend rot.«
    »Puh!« Elena streckte die Hände in die Luft. »Diese Engländer … Wie soll man mit ihnen umgehen? Scharlachrot? Das ist nun wirklich verrückt.«
    »Scharlachrot?« Carmella musterte Cari schmunzelnd. »Das ist ein toller Vorschlag, oder?«

K
apitel 32

    Enrico füllte sein Glas mit dem restlichen Wein.
Aurelia hatte nur an ihrem Glas genippt, während Enrico seit Beginn des Abendessens reichlich getrunken hatte. Und falls sie sich ein Zeichen erhofft hatte, dann war dieses keinesfalls ein gutes. Sie hatte sich einen behaglichen Abend gewünscht – mit Enrico auf der Terrasse in der Abenddämmerung dem Zirpen der Zikaden zu lauschen, während die Nacht hereinbrach und sie sich dem Duft der Lilien, des Geißblatts und der Kräuter hingaben. Untermalt vom zarten, aus der Ferne herüberdringenden Murmeln der Wellen, die sich sanft auf dem Strand brachen. Doch die augenblickliche Stimmung wirkte auf Aurelia keinesfalls friedvoll. Ganz im Gegenteil.
    »Aurelia, ich verstehe nicht, was genau du mir mitteilen möchtest«, sagte er.
    Sie seufzte. Die Eiseskälte in seiner Stimme machte sie nervös. Wie entspannt ihr Beisammensein mit Enrico doch früher gewesen war! Stellte er sich etwa absichtlich so begriffsstutzig?
    »Ich fühle mich frei«, sagt sie erneut zu ihm, in der Hoffnung, einen Blick von ihm aufzufangen. Wenn er ihr in die Augen blickte, würde er ihre Liebe zu ihm erkennen, oder etwa nicht? Dann würde er es begreifen.
    Aber er sah sie nicht an. Er blickte über ihre Schulter hinweg in Richtung Labyrinth. »Frei, um was zu tun?«
    Verflixt! Sie bemühte sich, alles Sentimentale zu unterdrücken. Sollte sie es ihm etwa vorbuchstabieren? Sie liebte diesen Mann. Sie wollte ihn heiraten. Sie hatte ihre Meinung geändert, Himmel noch mal, und wusste, was sie zu geben bereit war. Sie wollte alles geben. »Um ich selbst zu sein«, sagte sie. »Um mein Leben zu leben …«
    »Ah, dein Leben? Sì, sì.«
    Was? Was hatte sie denn jetzt schon wieder Falsches gesagt? Wenn er sie doch nur ausreden ließe … Sie schob den Teller zurück, obwohl sie die Hälfte des Essens nicht angerührt hatte. Aber es war ohnehin bereits kalt. Es hatte ihr also nicht nur die Sprache, sondern auch den Appetit verschlagen. »Um mich von der Vergangenheit zu befreien«, erklärte sie ihm beinahe schnippisch. Schließlich machte er es ihr nicht gerade leicht. »Du weißt, was ich gegenüber Tasmin empfunden habe, oder? Ja, und jetzt …«
    »Du fühlst dich wohl«, warf er ein. »Seit deine Enkelin sich in dein Leben eingeklinkt hat, fühlst du dich nicht mehr schuldig. Ich weiß.«
    Sie starrte ihn an. Er klang so verbittert. War er es? Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Mochte er nicht reden? Für einen Mann, den sie gut zu kennen glaubte, war er plötzlich ein Buch mit sieben Siegeln. Hatte er denn so wenig begriffen? Nicht nur von alldem, was sie ihm im Augenblick zu erklären versuchte, sondern auch von den zahlreichen Gesprächen in der Vergangenheit. Einst war er ihr Freund und Vertrauter gewesen. Niemand außer ihm schien sie so gut zu verstehen – hatte sie zumindest immer geglaubt.
    »Ja, Aurelia, ich weiß, wie du dich

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