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Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition)

Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Hall
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geschlafen hatte. Cari ballte die Fäuste, sodass sich die Fingernägel in ihre Handflächen pressten. Besser so, als klein beizugeben oder in Tränen auszubrechen oder sich auf andere Weise lächerlich zu machen.
    Die Musik verstummte, und Applaus brauste auf. »Du warst für mich eine Freundin und gleichzeitig mehr als das«, fuhr er fort. »Mir hat es selber nicht gefallen, was ich getan habe …«
    »… es hat dir so wenig gefallen, dass du mit mir Schluss machen wolltest?«, fragte sie schnippisch.
    Er seufzte. »Ich habe es für meine Großmutter getan, Cari. Sie hatte einen einzigen großen Wunsch. Sie wollte die Bernsteintriskele wiederhaben, die sie als ihr Schicksal betrachtet hatte.«
    Cari antwortete nicht. Sie verstand es – das war ihr Problem. Sie konnte diesen starken Familiensinn, den offenbar alle Italiener besaßen, gut nachempfinden, ja, sie beneidete diese Menschen sogar. Aber warum kam sie sich nach wie vor betrogen vor?
    »Aber du hast ja Recht.« Marco betrat das Labyrinth. Cari folgte ihm. Sie wollte schließlich wissen, was er zu sagen hatte.
    »Ach! Tatsächlich?« Die Musiker setzten ihr Programm fort, wenngleich nicht mehr ganz so laut wie zuvor.
    »Ja.« Er wandte ihr das Gesicht zu. »Ich musste damit aufhören. Ich musste Abstand zu dir bekommen. Als ich hörte, dass du zurückkehren wolltest, habe ich Ligurien verlassen und versucht, meine Pläne – das Restaurant und meinen Traum – zu vergessen …« Er legte die Hand auf ihre Schulter.
    Sie spürte sowohl den Druck seiner Hand als auch den Druck, unter dem er offenbar stand. »Verstehe«, murmelte sie.
    »Und ich habe versucht, dich zu vergessen.«
    Sie sah ihn durchdringend an. Was will er dann noch von mir, wenn wir doch beide wissen, dass es vorbei ist, dass zwischen uns alles unvereinbar ist?, fragte Cari sich. So unvereinbar wie bei den beiden Familien.
    »Ich habe meiner Großmutter erklärt, dass ich die Suche nach der Triskele aufgeben muss«, fuhr er fort. »Aber ich habe ihr nicht den Grund dafür genannt.«
    »Da war sie bestimmt ziemlich enttäuscht von dir, oder?« Irgendwie waren seine Finger ihren Hals entlanggewandert, hatten den empfindlichsten Teil ihres Nackens erreicht und liebkosten ihn zärtlich. Sie neigte den Kopf leicht nach hinten und schloss halb die Augen. Meine Knie zittern. Gleich werde ich mich hinsetzen müssen, dachte sie.
    »Sie war sehr enttäuscht«, stimmte er bei. »Und als ich wieder zurück war – ich musste zurückkommen, Cari –, habe ich ihr von dir erzählt. Dass ich die Triskele an deinem Hals gesehen habe und dass du hier in Ligurien bist.«
    »Und was hat sie gesagt?« Cari war überrascht, dass Sara nicht sogleich einen Killer auf sie angesetzt hatte. Der Gedanke ließ sie schaudern.
    »Dass ich dich ausfindig machen und dir die Wahrheit sagen muss.«
    Sie seufzte. »Und nun bist du hier.« Er war ihr durch die Straßen von Tellaro gefolgt, obwohl er sie auch einfach hätte ignorieren können. Er hatte keinmal versucht, ihr die Bernsteintriskele zu entwenden, obwohl er mehrfach die Gelegenheit dazu hatte. Letzten Endes hatte er sich dazu entschlossen, ihr die Wahrheit zu sagen.
    Er rückte näher an sie heran. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Wange. »Ich muss dir noch zwei Dinge sagen, Cari«, erklärte er. »Und dann musst du dich entscheiden.«
    »Was muss ich entscheiden?«
    Er legte ihr den Finger auf den Mund. Marco Misterioso hat sich nicht sehr verändert, dachte sie insgeheim.
    »Erstens sollst du wissen, dass ich an dem Tag, als ich vor deinem Geschäft in Brighton stand und mit dir sprach, keine Freundin hatte, die kurz danach heiraten wollte und dafür ein Kleid benötigte.«
    »Na, das hatte ich bereits vermutet.« Hielt er sie etwa für eine Idiotin?
    »Außerdem …« Er hob ihr Kinn. »Ich wusste nicht, dass du Tasmins Tochter warst.«
    Cari zog die Stirn kraus. »Aber …«
    »Ich habe dich gesehen.« Er beugte sich hinunter und küsste sie so sanft auf die Lippen, dass sie beinahe meinte, sie habe es geträumt. In ihrem Kopf drehte sich alles. »Und ich habe mich in dich verliebt. Knall auf Fall.« Er lachte leise in sich hinein und tat so, als wolle er vor ihr auf die Knie fallen. »Der Blitz aus heiterem Himmel hat mich nicht in einer Menschenmenge getroffen, sondern vor einem Laden für Brautmoden.«
    »Dummkopf!« Cari war sich nicht so sicher, ob sie seine Worte verstanden hatte. Schließlich hatte sie den ganzen Nachmittag getrunken. Wollte er

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