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Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition)

Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Töchter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Hall
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damit sagen, dass er sie gesehen hatte und sie ihm auf Anhieb gefiel und er deshalb zum Laden zurückgegangen war, um mit ihr zu flirten? Hatte er tatsächlich nicht gewusst, wer sie war? »Und das Zweite?«, fragte sie weiter, um sich abzulenken und damit er sie nicht erneut küsste. Oder, ja, doch, er sollte sie noch einmal küssen.
    »Die Bernsteintriskele, die du gestern meiner Großmutter zurückgegeben hast …«
    »Ja?« Ihr stockte beinahe der Atem.
    »Sehr geschickt gemacht.« Er liebkoste ihren Mund mit seinem Finger. »Dennoch, meine geliebte Cari … Es ist eine Kopie.«

K
apitel 45

    »Wir sollten sie besser nicht stören«, flüsterte Aurelia. Sie vermutete stark, dass es sich bei dem jungen Italiener, mit dem sich Cari gerade unterhielt, um den geheimnisvollen Marco Timpone handelte. Er kam ihr irgendwie bekannt vor – nur woher? … Ach ja, sie hatte ihn auf der Piazza von Tellaro gesehen, sie war sich ziemlich sicher. Er hatte ihr damals einen seltsamen Blick zugeworfen, so als müsse sie ihn kennen. Aurelia runzelte die Stirn. Das war jedoch lange vor Caris Ankunft in Ligurien.
    Hoffentlich geht alles gut mit den beiden, dachte sie. Ich wünsche Cari, dass sie so glücklich wird wie ich. Dabei konnte Aurelia selbst ihr Glück noch kaum fassen.
    »Dann lass uns von der Strandseite hineingehen.« Enrico hatte einen Arm um ihre Taille gelegt, in der anderen Hand hielt er eine Papiertüte. Bitte nicht noch mehr Essen!, dachte sie.
    Sie kicherte wie ein junges Mädchen. »Was willst du dort überhaupt? Die Geister der Vergangenheit bannen?« Letzte Nacht hatten sie geredet und geredet. Es hatte gutgetan. Sie hatten endlich begonnen, frühere Missverständnisse auszuräumen. Es war an der Zeit. Und was die Geister betraf …
    »Sie fragen zu viel, meine Dame«, knurrte er ihr ins Ohr. »Ihr Engländerinnen – viel zu neugierig. Und viel zu unabhängig.«
    »Ich bin zur Hälfte Italienerin«, erinnerte sie ihn.
    »Ha! Na, das erklärt alles.« Er ging auf dem Weg zum Meer voran, durch die Pineta und den kleinen Hain mit den Mandelbäumen.
    Bei dem mit Glyzinien überwucherten Tor blieben sie stehen. Das Meer war ruhig, der Rhythmus der steigenden Flut untermalte die laute Musik vom anderen Ende des Gartens. Gleichzeitig mischte sich der kräftige Duft der Mandelblüten wie eh und je mit dem würzigen Aroma des Pinienharzes, dem Honigduft des Jasmins und dem salzigen Aroma der Luft.
    »Möchtest du nun Geister bannen oder nicht?«, wiederholte sie.
    Er drehte sie zu sich, damit sie ihn ansah, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Stirn. »Es gibt keine Geister mehr, die vertrieben werden müssen, meine Liebste.«
    Aurelia spürte, dass es der Wahrheit entsprach. Wie dumm sie beide doch gewesen waren! Vor allem sie, weil sie ihm nicht vertraut hatte, weil sie auf den Dorfklatsch gehört und sich letztendlich nicht eingestanden hatte, dass aus Freundschaft Liebe geworden war. »Und was hast du dann vor?«
    Er betrat das Labyrinth und zog sie mit sich. »Ich bin einfach auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen auf meinem eigenen Anwesen!«
    Sie lachte. »Wozu?«
    Er nahm sie in die Arme. »Um mit der Frau allein zu sein, die ich liebe.«
    » Was ist eine Kopie?«
    Sie hatten Stefano gar nicht kommen hören. Plötzlich stand er vor ihnen. Er trug ein weißes Hemd, eine schwarze Hose und eine Sonnenbrille, hatte das dunkle Haar zurückgekämmt und wirkte äußerst lässig.
    »Eine Kopie?«, murmelte Cari. Wie konnte der Anhänger gefälscht sein? Sie dachte daran, was Marco gesagt hatte – auch eine Kopie des echten Stücks wäre einiges wert. Aber wie war das überhaupt möglich? Und warum?
    Marco nickte Stefano zu. Zu ihrer Überraschung betrachteten die beiden angeblichen Todfeinde einander mit einem gewissen Respekt.
    »Die Bernsteintriskele, die Cari meiner Großmutter zurückgegeben hat«, erwiderte Marco. Er zuckte die Achseln. Es schien ihm nicht viel auszumachen, er wirkte sogar noch gelassener als Stefano.
    Auch Stefano antwortete mit einem Nicken. Natürlich hatten er und der Rest der Familie die ganze Geschichte gestern beim Abendessen erfahren. Allerdings war er auffallend schweigsam gewesen, wie Cari sich jetzt erinnerte. Sie hatte sich gefragt, ob er sehr wütend darüber war, dass die kostbare Bernsteintriskele sich nun wieder im Besitz der Timpones befand.
    »Du willst doch nicht etwa unterstellen, dass Cari etwas damit zu tun haben könnte?«, fragte Stefano

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