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Das Erbe der Uraniden

Titel: Das Erbe der Uraniden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Anschluß an jenes berühmte Interview mit Körte waren die Folgen eines Mondbrandes überall des langen und breiten erörtert worden –, hatte man sich in der südafrikanischen Union entschlossen, den Plan durchzuführen. Die Gefahr eines glühenden Mondes war jedenfalls geringer als die einer glühenden Erde.
    Einige Wochen waren vergangen, da kam die Nachricht, daß Harrods Raumschiff sich der Vollendung nähere. Jedermann faßte sich an den Kopf. Wie war das möglich? Die Welt wollte es nicht glauben. Da brachten die Fernsehsender zum Beweise Ansichten von Harrods Werft. Von der Riesenrakete, die da äußerlich fertig stand.
    Eine ungeheure Spannung ergriff die ganze Welt. Man begann die Tage zu zählen, bis zu jenem, an dem, wie Harrold versprochen, der Bau fertig sein und die Rakete mit ihrer verderblichen Ladung von der Erde abgeschickt werden sollte. Schon strömten aus aller Welt die Neugierigen nach Coiba. Auch die Arbeiten dort erregten das größte Interesse. Zwar brachten Presse und Fernsehen täglich Bildberichte von den Vorgängen auf der Insel. Aber das genügte doch vielen nicht, die selbst an Ort und Stelle den geheimnisvollen Brand sehen wollten.
    Das wurde ihnen jedoch keineswegs leicht gemacht. Die Absperrung wurde streng gehandhabt. Immer wieder schoben die Wachmannschaften die Neugierigen zurück. Den wenigsten aus dieser Menge gelang es, hin und wieder einen flüchtigen Blick auf die Brandstelle zu werfen. Diese lag dicht am Meer, war bei Springflut kaum 50 Meter vom Wasser entfernt.
    Ein Gewirr von Maschinen und Menschen. Bunt durcheinander die blauen Kittel der Arbeiter und die weißen Mäntel der Physiker. Unaufhörlich schnitten und schrammten die diamantbewehrten Stähle der Maschinen um den infizierten Fleck herum einen Spalt in das Gestein. Ständig kontrollierten die Physiker mit Thermometern empfindlichster Art die Temperaturen zu beiden Seiten der Schrammspalte. Gaben danach ihre Anweisungen, den Schnitt nach dieser oder jener Richtung abzulenken.
    Denn darum ging es ja, und darum drehte sich alles. Man hatte den Umfang des Atomzerfalles, der Temperaturerhöhung zwar auf der Oberfläche vor Beginn der Arbeiten genau ermittelt. Aber man wußte nicht, wie die Infektion weiter in der Tiefe verlief. Wurde der Brandherd dort breiter oder schmäler? Das war die Frage, die von Beginn der Arbeiten an alle Herzen bewegte. Wurde er schmäler, dann war Hoffnung vorhanden, den ganzen Brandherd in Form eines transportablen Felsblocks aus dem Gestein herauszuholen. Wurde er breiter – fast hoffnungslos waren dann die Aussichten.
    Man war bereits ein Meter in das Gestein eingedrungen, und bis jetzt war alles über Erwarten gut gegangen. Zweifellos wurde der Brandherd nach unten hin schnell schmäler. Die Meinung einiger Gelehrter, daß er sich von oben her halbkugelig in das Gestein hineingefressen habe, schien sich zu bewahrheiten. Traf das auch weiter zu, dann würde man den ganzen Brandflecken in spätestens zwei Tagen freigelegt haben einen Block von etwa acht Kubikmeter Inhalt, mit dessen Entfernung von der Erde das Unheil gebannt wäre.
    *
    Im Arbeitszimmer Cannings saßen der Hausherr und Sarata schon seit geraumer Zeit im Gespräch.
    »Ihre Majadevi sprach von diesem Mondfahrer wie ein Backfisch von einem Filmhelden. Ich bleibe dabei, sie muß ihn irgendmal wirklich gesehen oder gar kennengelernt haben.« Der Alte wollte verneinen, doch Canning ließ ihn nicht zu Worte kommen.
    »Und Sie auch, mein lieber Freund! Ich sah nur zu gut, wie Ihre Aufmerksamkeit stärker wurde, je mehr sich das Bild des Mannes aus meinen Fragen und Majadevis Antworten herausschälte. Decken Sie Ihre Karten ruhig auf… Sie kennen Gorm!«
    Vergeblich suchte der Inder nach einer ausweichenden Antwort. Cannings Blick haftete fest in seinem Gesicht.
    »Es wäre möglich, doch ich versichere Ihnen, der Name des Mannes, an den ich dachte, war mir bis jetzt unbekannt. Daß es Gorm sei, wenn Sie es sagen… ich will nicht bestreiten, daß…«
    »Wie und wo sind Sie und Majadevi mit Gorm zusammengetroffen? Erzählen Sie ruhig. Was es auch ist, es wird bei mir Geheimnis bleiben, wenn Sie es wünschen. Mein Wort darauf!«
    Der Inder gab nach. Er erzählte von jenem Zusammentreffen in Lahore, wobei er alles verschwieg, was für ihn ungünstig war.
    Dann sprach er von der Sitzung in Buenos Aires.
    »Wie? Was? Gorm war in Buenos Aires?« Canning starrte den Alten erstaunt an. »In Begleitung eines anderen Mannes? Wer war

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