Das Erbe der Vryhh
Zerstörungsmechanismus nachgedachte >Das weißt du doch, und …<
>Und du glaubtest, eine passive Suche sei nur dann möglich, wenn du ungefähr wüßtest, wo sich die Bombe befindete >Ja.<
>Nun, das Diadem kann Teil dieser Realität werden; oder es löst sich auf und verschwindet aus deiner Wirklichkeit. Es kommt ganz darauf an, ob deine Gedanken es herbeirufen oder nicht. Darüber hinaus läßt es sich während der inaktiven und materielosen Phase von niemandem orten …<
> Abgesehen von den RMoahl<, warf Aleytys ein. >Sie hatten nie die geringste Schwierigkeit, meinen Aufenthaltsort festzustellen.< ‘Aufgrund eines besonderen Wahrnehmungssinnes, nehme ich an.< Harskari gab einen ungeduldigen mentalen Laut von sich.
>Kell ist kein RMoahl. Wo war ich stehengeblieben? Ah, ja: Während der inaktiven und materielosen Phase sind nur die Spinnenwesen dazu imstande, das Diadem zu lokalisieren. Trotzdem gelang es Swardheld, Shadith und mir, Kontakt mit dir aufzunehmen, uns deinem Bewußtsein mitzuteilen, obwohl wir alle damals untrennbare Bestandteile jenes energetischen Konglomerats waren. Ich hatte ausreichend Gelegenheit und Zeit, mich mit dem Potential des Diadems zu befassen. Es wurde von einem Angehörigen meines Volkes geschaffen. Es ist ein Ergebnis sowohl der bekannten Fähigkeiten als auch der ungewöhnlicheren Talente Traivenns. Ich glaube, ich vermag dir zu zeigen, wie du deinen Körper vorübergehend mit dem Diadem verbinden und mit ihm zusammen in die Jenseitsphase wechseln kannst. In gewisser Weise begibst du dich damit auf meine Existenzebene. Es wäre dir möglich, durch feste Materie zu gehen, ohne einen Widerstand zu fühlen. Ich hoffe, in diesem Zusammenhang alle verschiedenen Aspekte berücksichtigt zu haben. Wenn es Kell darauf ankam, eine Bombe - und ich glaube, wir haben es tatsächlich mit einer Bombe zu tun - so zu verstecken, daß der Kephalos sie nicht entdecken kann, so kommt dafür eigentlich nur das Innere eben jenes Kephalos’ in Frage. In der Jenseitsphase müßte es dir gelingen, ins Innere des Domzentrums vorzustoßen, ohne daß ein Alarm ausgelöst, ohne daß deine Präsenz von Sensoren oder Psi-Detektoren registriert wird. Sobald wir dort den Vernichtungsapparat finden, sorge ich dafür, daß du halb in diese Realität zurückkehrst: dann erzeuge ich erneut die Stasis, und du entschärfst den Sprengkörper. Aus diesem Grund wollte ich, daß du ißt und dich ausruhst. Es steht uns beiden eine schwierige und anstrengende Aufgabe bevor.< Aleytys rümpfte die Nase. >Durch feste Materie gehen. Hmm.
Was geschieht, wenn ich langsam in den Planeten sinke, ohne etwas dagegen unternehmen zu können, wenn ich den glühenden Kern Vrithians erreiche und dort zu Asche verbrenne, sobald deine Kraft nachläßt?— Sie überlegte kurz. >Oder wenn ich emporschwebe und als Eisbrocken im Nebel dort oben ende?< Aleytys deutete in die Höhe, in Richtung der beiden Monde, der Gas- und Staubwolke, die das Avenar-System einhüllte.
>Sei nicht närrisch, Aleytys.<
>Ich komme mir ganz wie eine Närrin vor.< Sie seufzte und öffnete ihr Bewußtsein dem symbolischen Strom aus Kraft. Sie tauchte mit der Seele hinein und nahm so viel Energie auf, wie sie speichern konnte, ohne innerlich zu der Asche zu verbrennen, von der sie gerade gesprochen hatte. >Ich bin bereit. Versuchen wir’s.<
Das Diadem läutete. Aleytys spürte das vertraute Gewicht auf dem Kopf, und unmittelbar darauf erfaßte sie ein seltsames Frösteln, das seinen Ursprung in ihren Füßen hatte, ihren Leib durchpulste und sich einen Weg durch den Hals bahnte, um den sich plötzlich eine Schlinge zusammenzuziehen schien. Unmittelbar hinter ihren Augen entstand ein unangenehmes Prickeln, und es war, als würden ihre Haarwurzeln von einem dumpfen Vibrieren erfaßt. Ein eigentümliches Zittern, so als breiteten sich Schwingen in ihrem Innern aus. Ein Zittern, das sich auf den Garten und das Haus erweiterte. Es wurde dunkler um Aleytys herum - als verdichte sich die Gaswolke jenseits der Atmosphäre Vrithians, als hülle sie die beiden Monde in einen Kokon aus Staub. Dann gewann Aleytys den Eindruck, als durchstieße sie eine Art Membran, ähnlich der des Kraftfelds, von dem das Zentrum des Domes abgeschirmt wurde, und Harskari stand neben ihr: eine hochgewachsene und schlanke Frau mit weißem Haar und dunkler Haut. Sie trug eine einfache Tunika, die farbenprächtige Stickereien in Mustern aufwies, die Aleytys vage vertraut erschienen, obgleich
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