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Das Erbe der Vryhh

Das Erbe der Vryhh

Titel: Das Erbe der Vryhh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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beibringen, wie man solche Musik macht und
    … und auf einer Harfe spielt?« Tjepa räusperte sich. »Ich bezahle dafür. Nicht viel, aber ein wenig. Ich habe ein gewisses Einkommen. Mit Botengängen verdiene ich mir den einen oder anderen Kupfer.«
    Zwar gab sich der Junge alle Mühe, nicht zu deutlich zu zeigen, wie er eine Erfüllung dieses Wunsches herbeisehnte, doch Sha-dith vernahm das aufgeregte Vibrieren in seiner Stimme. »Ab und zu vielleicht, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergibt. Allerdings halten Linfy und ich uns nur selten länger an einem Ort auf. Ich hätte also nicht allzu viel Zeit für dich. Sagen wir: einen Kupfer pro Neuntag?«
    Tjepa nickte. »In Ordnung.«
    »Gut. Wenn es dir gefällt, so könnte dich deine Mutter vielleicht von einem echten Lehrer unterweisen lassen. Und noch etwas, Tjee: Es ist harte Arbeit.«
    »Meinetwegen, dagegen habe ich nichts.« Er winkte kurz und verließ das Zimmer.
    Linfyar schwieg, und Shadith spürte seine verdrießliche Stimmung. Sie ignorierte ihn, leerte den Beutel auf dem Tisch und begann damit, die Münzen zu sortieren. Sie zählte sie und verstaute sie dann wieder. Halb verborgen unter einigen Kupferachtecken sah sie ein kleines und dunkles Objekt in der Form einer Träne. Sie hielt es ins Licht und beobachtete im Innern blaue, grüne und rote Reflexe. Süßer Bernstein, nicht ganz rein, aber echt - und mehr wert als alle Münzen zusammen. Shadith schloß die Finger um den Tropfen, erwärmte ihn, hielt ihn sich dann unter die Nase und roch zum erstenmal die flüchtige Süße des Bernsteins.
    »Was ist das?« Linfyar vergaß seine schlechte Laune, ging neben Shadith in die Hocke und schnupperte.
    »Ins Schwarze getroffen, Linfy - dieses Objekt ist der Grund, weshalb wir hier sind.« Sie streckte die Hand aus und gab den Tropfen ihrem Gefährten. »Deshalb sind alle hier.«
    »Mhmmm.« Ein langes und glückliches Seufzen.
    »Er gefällt dir also.« Shadith lachte leise, zählte die restlichen Münzen und ließ sie in den Beutel zurückfallen. »Dreiundvierzig Silberpiah, außer den fünf, die ich Tjepa gab. Zweihundertsechs Kupferpiah. Nicht schlecht für eine improvisierte Vorstellung ohne vorherige Ankündigung. Ein netter und sehr freundlicher Ort, nicht wahr, Linfy?«
    »Mhm.«
    Shadith sah sich um und runzelte die Stirn. Linfyar beschnupperte den Bernstein, wobei er den Tropfen fast mit der Nase berührte, und die Ohren waren weit zurückgestülpt, lagen dicht am Kopf an. Der Mund stand offen. »He, bist du auf dem Trip?« Sie griff nach dem dünnen Handgelenk Linfys, wobei es ihr nur darauf ankam, daß er die Berührung fühlte. »Das wird doch nicht etwa zu einem Problem, oder, Balg?«
    Linfyar zuckte mit den Schultern und legte den Bernsteintropfen auf den Tisch. Shadith zog die Hand zurück und stand auf.
    »Wir sollten jetzt besser zu Perolat zurückkehren. Es wird Zeit fürs Abendessen. Ich bin so hungrig, daß ich befürchte, jeden Augenblick an Auszehrung sterben zu können.«
    Linfyar gähnte und streckte sich, erhob sich dann ebenfalls. Er gähnte noch einmal, schüttelte sich und klopfte sich auf den Bauch.
    »Mir geht es ähnlich. Und außerdem bin ich so müde, daß ich bei der Suppe einschlafen könnte.«
    Bei dem Bereich, in dem die Gäste des Heims ihre Mahlzeiten einnahmen, handelte es sich um ein langgestrecktes und an die Küche grenzendes Zimmer. Die eine Wand war gewölbt, und durch die hohen Fenster fiel schimmerndes Sternenlicht. Die Luft roch sauber und rein und war gerade kühl genug, um das Wohlbefinden der Anwesenden mit den appetitanregenden Düften zu steigern, die von den dampfenden Schüsseln und Tellern ausgingen, die auf einem langen Tisch aneinandergereiht waren. Er bestand aus einem dunklen Holz, das per Hand auf Hochglanz poliert worden war Zwölf weitere Gäste sahen auf, als Perolat die Neuankömmlinge in den Saal geleitete, sieben Frauen und fünf Männer, Leute, die die gleiche Art von Leben führten oder geführt hatten wie die Mutter Tjepas. Bitte treten Sie ein, dachte Shadith. Mir scheint, die Regierung im Hintergrund möchte mich unter die Lupe nehmen. Ist das nur ein Zufall, oder steckt mehr dahinter?
    »Dies ist Shadith. genannt Schatten, ein junges Mädchen, das nach der Aussage meines Sohnes wu-u-u-underbare Musik zu machen versteht. Und Linfyar, ihr Gefährte.« Perolat führte sie in Richtung der leeren Stühle am Tisch.
    Das Abendessen kam einem behutsamen, doch eingehenden
    Verhör gleich. Perolat

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