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Das Erbe des Alchimisten

Das Erbe des Alchimisten

Titel: Das Erbe des Alchimisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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noch nie begegnet. Wie hätte ich ihr auch erklären sollen, daß ich in der Zwischenzeit ein Kind geboren habe, das innerhalb eines Monats so groß geworden ist wie eine Fünfjährige. Natürlich habe ich mit Ray über Paula gesprochen. Vielleicht hat Kalika zugehört.
»Warum fragst du?« entgegne ich.
Kalika schaut auf Ray. »Ich interessiere mich eben für sie. Schließlich bedeutet sie dir viel.«
»Sie ist meine Freundin. Es geht ihr gut. Eines Tages wirst du sie kennenlernen.«
»Versprichst du mir das?«
Ich zögere. »Wir werden sehen.« Ich schiebe die Decke beiseite und schwinge die Füße auf den Boden. »Wir können jetzt losgehen, wenn du willst. Aber wir werden Eric in Ruhe lassen.«
Kalika legt eine Hand auf mein Bein. Es ist eine kleine Hand, aber ich frage mich, ob ich es schaffen würde, mich zu erheben, wenn sie mich daran hindern wollte. Ich bezweifle es, und ich versuche erst gar nicht, ihre Finger beiseite zu schieben.
Es ist entsetzlich, seine eigene Tochter zu fürchten.
»Ich werde nur ein bißchen von seinem Blut trinken«, wiederholt sie.
»Wieviel?«
»Einen halben Liter.«
»Das ist nicht wenig, jedenfalls nicht für ihn. Er ist schon so schwach, macht dir das nichts aus?«
Kalika überlegt. Immer, wenn sie das tut, blickt sie zu Boden. Ich habe keine Ahnung, wonach sie sucht. Sie schließt leicht die Augen, und ihre Atmung scheint aufzuhören. Es ist merkwürdig, sie so zu sehen. Schließlich schaut sie wieder auf.
»Es macht mir etwas aus«, erklärt sie. »Aber nicht so, wie du denkst.«
Ich bin verblüfft, sie ist immer noch ein Rätsel für mich. »Wie meinst du das?«
Sie schüttelt den Kopf. »Das kann ich dir nicht erklären, Mutter.«
Kalika verläßt den Raum, um sich anzuziehen. Ich klopfe derweil vorsichtig an Erics Tür und betrete das Zimmer. Es ist mir bisher nicht gelungen, ihn der Fesseln zu entledigen, wie ich gehofft hatte. Je schwächer er wird, desto verzweifelter versucht er sich zu wehren. Er denkt nur an Flucht – oder an seinen bevorstehenden Tod. Ich wünschte, ich könnte ihn freilassen. Er ist nurmehr ein verzweifeltes Nervenbündel, das in der Ecke kauert und zusammenzuckt, als ich das Zimmer betrete.
»Nein«, murmelt er, »ich kann nicht.«
Ich beuge mich zu ihm nieder. »Ich brauche nur wenig. Weniger als beim letztenmal.«
Er schluchzt auf. »Warum?«
»Du weißt, daß ich dir diese Frage nicht beantworten kann. Aber das alles wird bald vorüber sein, Eric, das verspreche ich dir. Ich gehe jetzt gleich los, um … um jemand anders zu finden.«
Er schüttelt traurig den Kopf, während er an die Decke starrt. »Ich bin kein Narr. Du wirst mich nicht freilassen. Du wirst mich hier festhalten, bis ich sterbe.«
»Nein.«
Die nächsten Worte stößt er leidenschaftlich hervor: »Doch. Du bist böse. Du bist ein Vampir. Du mußt mich töten, damit das, was hier geschehen ist, nicht ans Licht kommt.«
Seine Worte schmerzen mich. »Ich bin kein Vampir. Ich brauche das Blut nicht für mich selbst.«
Doch er hört mir gar nicht zu. Er schluchzt vor sich hin und wird immer aufgewühlter. »Vielleicht bist du ein Monster von irgendeinem anderen Planeten. Vermutlich schlitzt du mich irgendwann auf, um meine Eingeweide zu essen. Du wirst ein Glas Wein trinken, und meine Innereien werden auf deinem Gesicht liegen, mein Blut wird auf deine Kleider tropfen und auf den Fußboden…« Er hebt die Stimme. »Du wirst mich bei lebendigem Leibe essen.«
»Scht.«
»Du bist ein Monster.«
»Eric!«
»Hilfe. Das Monster hat mich geschnappt! Die Aliens sind gelandet!«
Mir bleibt nichts anderes übrig, als ihm fest ins Gesicht zu schlagen, damit er endlich schweigt. Meine Reflexe sind immer noch hervorragend, meine Verteidigung außergewöhnlich gut. Ich fürchte, daß ich ihm die Nase gebrochen habe. Doch er murmelt weiter vor sich hin, während ich die Aderpresse festziehe. Nachdem ich ihm gut einen halben Liter Blut entnommen habe – denn ich weiß, daß Kalika die Menge nachmessen wird –, döst er ein, vermutlich aus Schwäche wegen des erneuten Blutverlusts. Ich küsse ihn sanft auf die Stirn, bevor ich den Raum verlasse.
»Du wirst nach Hause zurückkehren, Eric«, flüstere ich. »Denn ich bin kein Monster.«
Während Kalika ihr Frühstück einnimmt, ziehe ich mich in meinem Schlafzimmer an. Eine schwarze Lederjeans, ein knapper Ledermantel. Ray hockt auf dem Bett. Ich brauche mich nicht zu ihm umzudrehen, um zu wissen, daß er mich ansieht.
»Gehst du aus?« fragt

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