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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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bitte«, sagte Nigel zu den Detectives.
    Er folgte Duckworth zur Wand bei den Schließfächern und fragte sich, was er wohl von ihm wolle. Bestimmt ging es um Geld. Das war sein Fetisch. Daves gesamte Karriere, sein ganzes Leben, war nur darauf ausgerichtet, Geld zu machen. Jobs wurden nicht nach der Qualität der Arbeit, sondern der Höhe der Bezahlung beurteilt. Nigel hatte nie das Gefühl, dass Dave die Vergangenheit liebte oder sich begeistert auf die Suche begab und sich für die Geschichten der Toten interessierte, sondern nur, dass er so viel Arbeit wie möglich an sich riss, um damit möglichst viel Geld zu verdienen. Niemand wusste, was er damit anstellte. Seine Kleidung sah billig aus, er hatte keinerlei nennenswerte soziale Kontakte und war ein notorischer Geizkragen. Nigel stellte sich vor, wie er in seinem übelriechenden Appartement saß und Kleingeld zählte.
    »Ich bin wirklich gerade mitten in einer Sache, Dave«, sagte Nigel angenervt.
    »Weiß ich. Du bist mitten in einer Morduntersuchung.«
    Einen Moment lang verschlug es Nigel die Sprache. »Woher weißt du denn das?«
    Dave tippte sich verärgert an die Nase. »Das ist meine Sache, Nigel. Du und deine Freunde, ihr müsst das schon selbst herausfinden.Viel wichtiger ist doch: Was machen wir als Nächstes?«
    »Was meinst du damit?«
    Dave kam ihm immer näher, sein Atem roch nach abgestandenem Kaffee. Nigel gefiel das gar nicht.
    »Wie wär’s, wenn wir einen meiner Kontaktleute bei der Presse kurz darüber informieren, was hier abläuft, und uns das dann bezahlen lassen?«, sagte er flüsternd.

    »Was weißt du alles, Dave?«
    »Dass es um den Mord vor ein paar Nächten in Notting Hill geht.«
    »Mir ist immer noch nicht klar, woher du das weißt.«
    »Das tut nichts zur Sache. Wie schon gesagt: Die Frage lautet, was passiert als Nächstes.«
    Nigel sah zu Heather hinüber, die die beiden anstarrte.
    »Als Nächstes passiert Folgendes: Ich sage dir, zieh Leine, Dave! Ich hab zu arbeiten.« Er ließ Dave stehen und ging wieder zum Tisch zurück.
    Heather sah ihn besorgt an. »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    Nigel atmete tief ein. »Ja. Ist nur ein alter Kollege.«
    »Sie scheinen nicht die besten Freunde zu sein.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ist’ne kleine Welt, wenn man professionell Ahnenforschung betreibt. Sind alle hinter ein und demselben Geld her, da macht man sich gegenseitig schon mal Konkurrenz.«
    Er verschwieg Heather, dass Duckworth mittlerweile das meiste Geld verdiente, indem er tat, was die überregionale Presse von ihm verlangte. Immer wenn jemand in die Schlagzeilen geriet, hingen die Revolverblätter bei ihm an der Strippe und baten ihn, etwas über die Familiengeschichte herauszufinden; er sollte auskundschaften, ob die jeweilige Person eine Leiche im Keller hatte oder ihnen helfen, anderer Familienmitglieder habhaft zu werden, die sie interviewen konnten. Bevor er zur Universität gewechselt war, hatte Nigel einige Male - wenn auch widerwillig - für die Presse gearbeitet. Das Geld hatte ihn dafür entschädigt.
    »Woher wusste er, dass wir Polizisten sind?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht von jemandem im GRO oder hier im Centre.«

    Sie schüttelte den Kopf. »Niemand weiß von dem Hinweis, abgesehen vom Team. Und Ihnen.«
    Heather hatte nicht lange gebraucht, um Nigel zu verunsichern. Und als hätte sie das bemerkt, wurden ihre Züge weicher, und sie schenkte ihm ein warmes Lächeln.
    »Keine Sorge, Nigel. Wir glauben nicht, dass Sie ihm davon erzählt haben. Aber vielleicht könnten Sie ja Ihre Überredungskünste einsetzen, um seine Quelle herauszufinden?«
    »Schon so gut wie erledigt«, antwortete er mit ernster Stimme. »Ich glaube nicht, dass er den Hinweis kennt, sonst hätte er mir das gesagt. Er ist ein Angeber, der mit nichts hinterm Berg hält.«
    »Was wollte er denn?«
    »Ein bisschen fachsimpeln.«
    Jetzt mischte sich Khan ein. »Wir sollten Foster darüber informieren. Ihn warnen, dass die Presse Wind davon bekommen haben könnte.«
    »Von was?«, wollte Heather wissen. »Alles, was er erzählen kann, ist, dass Detectives im Family Records Centre waren. Das hat nichts zu bedeuten. Wir könnten unseren Stammbaum zurückverfolgen, so eine Art Wunsch nach einem Polizeistammbaum. Lassen Sie den kleinen Arschkriecher ruhig gewähren.«
    DC Khan erhob sich und ging zur Toilette. Heather sah Nigel an.
    »Was hatte es denn mit der ›akademischen Welt‹ auf sich?«
    Er freute sich, dass sie Interesse an ihm

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