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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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der Verletzung deuteten nicht auf sorgfältige Präzisionsarbeit hin, sondern auf einen Besessenen.
    Bei den fehlenden Augen sah die Sache anders aus.
    Er bekam langsam ein Gefühl dafür, wie der Killer vorging. Zuerst wurde das Opfer auf irgendeine Weise ruhiggestellt. Dann trennte er, wie bei Darbyshire und dieser jungen Frau, Körperteile ab oder entfernte sie, bevor er den Hinweis in die Haut ritzte. Ob sie zu dem Zeitpunkt noch ruhiggestellt waren, blieb unklar, aber er musste sie in Schach gehalten haben. Dann stach er ihnen ein Messer ins Herz. Dieses Mal hatte ihn etwas gestört oder aus der Fassung gebracht. Das würde diesen blutigen Schlamassel erklären.
    »Könnte sein, dass er mit dem Einritzen des Hinweises angefangen hat und einen Schock bekam, als die Implantate platzten«, sagte Foster zu Carlisle. »Dann ist er wütend geworden.« Er hielt inne. »Aber ich vermute mal, dass wir alle unsere Brust lieber so haben wollen, wie Gott sie geschaffen hat«, fügte er düster hinzu.
    Auf Carlisles Gesicht war einen kurzen Moment lang Erheiterung abzulesen.
    Sie drehten sich um und verließen die Garage. Carlisle streifte seine Handschuhe ab.

    »Sind Sie schon dazugekommen, sich den nicht identifizierten Obdachlosen in der Leichenhalle anzusehen?«
    »Noch nicht. Die Leiche wartet noch auf mich. So wie’s aussieht, habe ich einen erfreulichen Sonntag vor mir«, meinte Carlisle.
    »Geht uns nicht anders.«
    Mittlerweile war es fast drei Uhr morgens. Trotzdem hielten sich an der Absperrung, einem Band, das sie um den gesamten Straßenteil gespannt hatten, immer noch ein paar Gaffer auf. Andy Drinkwater stand seitlich neben dem Tatort und unterhielt sich mit einem der Polizisten.
    Foster informierte Drinkwater über das Ergebnis von Carlisles vorläufiger Untersuchung.
    »Wenn sie nachmittags so gegen vier gestorben ist, dann hat er die Leiche heute Nacht dort abgelegt. Oder vielmehr letzte Nacht«, fügte Drinkwater nach einem Blick auf die Uhr hinzu.
    »Sieht so aus.«
    »Aber was wäre passiert, wenn wir an der richtigen U-Bahn-Station gewesen wären?«
    »Er hat damit gerechnet, dass wir an der falschen Station warten.« Er hielt inne. »Und damit hat er richtig gelegen«, fügte Foster hinzu. »Wie geht’s Barnes?«
    »Der ist mit Jenkins in Notting Hill. Sie geht mit ihm durch, was genau passiert ist. Dem ist der Schreck ganz schön in die Glieder gefahren.«
    Wem nicht, dachte Foster. Erst sieht der Typ sich durch seine dicke Brille Geschichtsbücher an, und im nächsten Moment hat er den aufgeschlitzten Leichnam einer jungen Frau vor Augen.
    »Haben sich schon Augenzeugen gemeldet?«, wollte er von Drinkwater wissen.

    »Nur die Frau, die die Leiche entdeckt hat. Sie kam um zweiundzwanzig Uhr dreißig von einem Dinner zurück. Wir haben das überprüft. Entspricht den Tatsachen. Das Garagentor stand offen. Sie dachte, sie hätte vergessen abzuschließen. Sie hat das Tor geöffnet und … da lag sie.«
    »Das Schloss war aufgebrochen, oder?«
    »Ja, befand sich aber zuvor in keinem guten Zustand.Viel Kraft brauchte man dafür nicht.«
    »Gehörte ihr die Garage, oder hat sie die gemietet?«
    »War gemietet von einem Typen in Acton. Wir sind dran. Den Namen kennen wir.«
    »Das ist schon mal mehr, als wir vom Opfer haben. Schaffen Sie mir jemanden her, wer, ist mir egal, der Japanisch spricht oder, besser noch, es lesen kann. Von mir aus auch ein verdammter Sushikoch, wenn er nur so schnell wie möglich herkommt.«
     
    Weniger als eine Stunde später stand am Rand des Tatorts neben Drinkwater eine junge, für die Polizei arbeitende Übersetzerin mit verschlafenem Blick und wartete auf Foster. Sie war Japanerin oder hatte zumindest japanische Eltern. Sie sprach akzentfreies Englisch.
    »Danke, dass Sie so schnell kommen konnten«, sagte Foster und brachte ein Lächeln zustande. Ihr Handschlag war weich und schlaff. Sie versuchte ebenfalls zu lächeln, aber er konnte sehen, dass sie verängstigt war. Für gewöhnlich saß sie in Verhören und erklärte die Vorgehensweise der Polizei. Hier befand sie sich am Tatort eines Mordes.
    »Wie heißen Sie?«
    »Akiko«, antwortete sie im Flüsterton.
    Foster erklärte ihr, was sie von ihr wollten. »Ich möchte, dass Sie sich ihre Schulter ansehen und versuchen herauszufinden,
was das da drauf bedeutet. Aber ich muss Sie warnen: Ihr Körper ist übel zugerichtet. Es tut mir wirklich leid, dass Sie das tun müssen, Akiko.«
    Er ging zur Garage voraus und sorgte

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