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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Geschäftsführer zu sprechen; einen dicken, freundlich dreinblickenden Mann aus Newcastle. Er hatte am Freitag keinen Dienst gehabt, rief aber einen seiner Angestellten herbei. Karl war ein drahtiger Typ in den Dreißigern mit dunklen Augen und länglichem Gesicht, das die Spuren eines Lebens an der Bartheke trug.
    Foster fragte, ob es einen ruhigen Ort gebe, wo sie reden könnten, woraufhin Karl sie nach draußen in den bis auf zwei unter einem Heizstrahler sitzende Raucher leeren Biergarten führte. Der vertraute Geruch stieg Foster in die Nase und erinnerte ihn, wie sehr er diese Gewohnheit vermisste.
    Foster wollte wissen, ob er Dammy Perry kannte. Er bejahte es.
    »War sie Freitagnachmittag hier?«, fragte er.
    »Sie kam so um drei oder vier, schätze ich.«

    »Allein?«
    »Erinnere mich nicht, dass noch jemand dabei war. Ein paar Leute, die sie kannte, tranken was. Also setzte sie sich zu ihnen. Nach ungefähr einer halben Stunde gingen die, und sie kam hier raus.«
    »Allein?«
    »Nein. Da war auch noch ein Kerl.«
    »Wo kam der her?«
    »Weiß ich nicht mehr. Ich glaub, er ist nach ihr gekommen. Alles, was ich noch weiß, ist, dass ich rausging, um ein paar Gläser einzusammeln, und sie an dem Tisch da sitzen sah. Beide rauchten. Daran erinnere ich mich, weil sie nur rauchte, wenn sie abgefüllt war. Ist alles in Ordnung mit ihr?«
    Heather kritzelte wie eine Weltmeisterin.
    »Wir haben letzte Nacht ihre Leiche gefunden. Sie wurde ermordet. Wir denken, dass man sie zuletzt am Freitag hier gesehen hat.«
    »Um Gottes willen«, sagte er entsetzt. »Ermordet? Wer ermordet denn eine so tolle Frau?«
    »Genau das wollen wir herausfinden«, antwortete Foster. »Kannten Sie den Mann, der bei ihr saß?«
    »Den hab ich noch nie gesehen.«
    »Wann gingen sie?«
    »Keine Ahnung. Ich kam so’ne Stunde später wieder raus, um noch Gläser abzuräumen, so gegen fünf. Da waren sie weg.«
    »Kann sie denn sonst jemand gesehen haben?«
    »Sonia hatte Dienst, aber sie stand meist hinter der Theke.« Er kratzte sich gedankenverloren am Hinterkopf. »Kann trotzdem nicht glauben, dass sie ermordet wurde. Grauenhaft.«

    »Können Sie sich noch genauer an den Mann erinnern?«
    Er überlegte eine Weile, unterdrückte ein Gähnen und sagte dann: »An was Besonderes erinnere ich mich nicht. Er trug’ne Sonnenbrille und hatte ein rundes Gesicht, Topfschnitt und dunkle Haare. Er war untersetzt, da er aber saß … Er hat Virgin Marys getrunken, das weiß ich. An das Gesicht erinnere ich mich nicht, aber Bestellungen vergesse ich nie.«
    »Gibt es noch jemanden im Pub, der mit ihnen zusammen hier war?«
    »Glaub ich nicht. Sonntags kommen andere her als unter der Woche.«
    »Sie müssen uns schnellstmöglich helfen, ein Phantombild anzufertigen.«
    »Klar, wenn mein Boss nichts dagegen hat.«
    Er ging rein, um nachzufragen.
    »Darbyshire ist verschwunden, nachdem er das Pub verlassen hat, um eine zu rauchen«, sagte Foster zu Heather. »Ellis und Perry wurden zuletzt in einem Pub gesehen. Ich denke, langsam wird klar, wie er seine Opfer aufreißt.«
    »Für so was ist es ein ziemlich öffentlicher Ort.«
    »Betrachten Sie es doch mal von der Warte: Es ist ziemlich einfach, hier jemandem eine Droge in den Drink zu mischen.«
    »Rohypnol?«
    »So was in der Art. Wenn man wieder zur Besinnung kommt, ist es nicht mehr nachweisbar.«
    »Der Wagen wird in unmittelbarer Nähe abgestellt, man hilft dem Opfer ins Auto. Ist doch nichts dabei, wenn man jemandem vor einem Pub hilft, der fertig aussieht«, fügte Heather hinzu.

    Der Barkeeper kehrte zurück. »Ich wär dann so weit«, sagte er.
    »Wir müssen auch noch mit der Person sprechen, die an dem Abend hinter der Theke stand. Sonia hieß sie, oder?«, fragte Foster.
    »Der Boss sagt, er wird sie anrufen.«
    »Was trank Dammy denn? Können Sie sich daran erinnern?«
    »Das Gleiche wie immer. Wodka Soda mit Limonensaft.«
    Das schloss Rohypnol aus, denn die Hersteller hatten eine Blaufärbung hinzugefügt, um eine unbemerkte Beimischung zu verhindern. Sie hätte das mitbekommen. Obwohl es ein Generikum gewesen sein konnte. Und es gab jede Menge andere K.o.-Tropfen. Die Toxikologie würde ihnen mehr dazu sagen können.
     
    Ein paar Stunden später machten sie Feierabend. Foster freute sich darauf, zu Hause ein paar Gläser Rotwein zu trinken und dann in den Schlaf zu versinken. Jeder einzelne Knochen tat ihm weh. Hinter seinen müden Augen machten sich Kopfschmerzen breit.
    Sie

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