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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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geworden, weil sie einen Vertrag für eine Idee bekommen hat, die sie auf die Rückseite einer Zigarettenschachtel gekritzelt hatte, während ich ein Atelier voller Bilder habe, die niemand kaufen will. Ich sagte was von wegen Fortuna meine es gut mit ihr, und da ist sie auf mich losgegangen.«
    »Wie darf man sich das vorstellen?«

    »Sie hat mich einen Verschwender, einen Loser genannt. Sie sagte, ich sei faul und würde erwarten, dass ich keinen Finger krumm machen muss, um was an den Mann zu bringen. Da hab ich ihr gesagt, sie soll sich verpissen. Sie nahm ihre Tasche, stand auf und ging raus. Hat kein Wort mehr zu mir gesagt, mich nicht mal mehr angeschaut.«
    »Sind Sie ihr denn nicht gefolgt?«, wollte Heather wissen.
    In Fosters Ohren hörte sich das verdächtig nach Kritik an, aber Garvey trug es mit Fassung.
    »Nein. Wir haben uns öfter mal gestritten, dann aber immer wieder versöhnt. Sie ist zickig … war zickig. Das Beste, was man in so einer Situation tun konnte, war, es dabei zu belassen und sich später zu entschuldigen.«
    Die Tatsache, dass er dazu keine Gelegenheit mehr bekommen würde, blieb offen im Raum stehen.
    »Haben Sie eine Ahnung, wo sie danach hingegangen ist?«
    »Ich nahm an, sie sei nach Hause gegangen. Wir wohnten erst seit Kurzem zusammen. Als ich zurückkam, war sie aber nicht da. Ich dachte, sie sei bei Freunden. Das hatte sie schon mal gemacht. Hat mich für ein paar Tage kaltgestellt.«
    »Aber als sie am Samstag immer noch nicht wieder aufgetaucht ist, haben Sie sich doch sicherlich Sorgen gemacht, oder?«
    »Ehrlich gesagt bin ich Freitagnacht so betrunken gewesen, dass der Samstag einfach so an mir vorbeigerauscht ist. Ich hab immer wieder versucht, sie auf dem Handy anzurufen, aber es war aus. Wir sollten am Samstagabend bei ihrem Bruder vorbeischauen, aber sie kam nicht zurück. Ich ging raus und hab mir wieder einen hinter die Binde gekippt.«
    »Lassen Sie mich da mal was klarstellen«, unterbrach Foster
ihn. »Sie streiten sich, sie lässt Sie sitzen, und Sie sehen sie zwei Tage nicht, und da hinterlassen Sie nichts weiter als ein paar Nachrichten auf ihrem Handy? Sie kontaktieren nicht ihre Freunde, den Bruder oder sonst irgendjemanden?«
    Garveys Blick wanderte zwischen Heather und Foster hin und her. »Mit Verlaub, aber Sie kannten Dammy nicht. Sie war eine unabhängige Frau und hätte es nicht gern gesehen, wenn ich ihr nachgerannt wäre.«
    Vielleicht doch, angesichts der Tatsache, dass man sie gekidnappt und dann umgebracht hat, dachte Foster, hielt aber den Mund.
    »Tut mir leid, aber ich muss Ihnen ein paar schwierige Fragen stellen«, nahm Heather den Faden wieder auf und wartete, bis Garvey ihr signalisierte, dass er dazu bereit sei. »Wenn Sie sich früher gestritten haben, hat Dammy sich dann mal mit jemand anderem getröstet?«
    »Nein, bestimmt nicht. Sie hatte früher jede Menge Freunde, aber soweit ich weiß, ist sie nicht fremdgegangen. Einmal sagte sie mir, sie würde mir die Eier abschneiden, wenn sie jemals rausfände, dass ich sie betrügen würde. Ich weiß, wo sie hingegangen ist. In den Prince of Wales beim Holland Park. Das war ihr Lieblingspub. Da kannte sie Leute, die Angestellten und die Stammgäste. Deshalb hab ich mich von dort ferngehalten. Wollte mich in der Konfliktsituation nicht auf feindliches Territorium begeben.« Sein angedeutetes Lächeln verschwand gleich wieder. »Natürlich wünschte ich jetzt, ich hätte es getan.« Garvey ließ den Kopf hängen und sah zu Boden.
    Jetzt und für alle Zeiten wirst du das tun, dachte Foster.
    Er erinnerte sich daran, dass das Prince of Wales in der Princedale Road lag; eine Altherrenkneipe voller fleckiger
Teppiche und greller Leuchten. Jetzt waren offene Holzbalken, belgische Biere und Kerzen auf den Tischen angesagt. Es gab nur noch wenige alteingesessene Pubs in der Gegend. Foster fragte sich, was aus den Stammgästen der mondän aufgepeppten Pubs wurde.Verhaftete und erschoss sie die Brauerei?
    Es war überprüft worden, wo Dammy Perry sich aufgehalten hatte. Garvey war aus der Familie und von ihren engen Freunden der Letzte, der sie gesehen hatte. Ein Blick auf die Buchungen von Kreditkarte und Konto zeigte, dass sie seit Freitagmorgen nicht mehr benutzt worden waren.
     
    Es war früher Abend und das Pub noch immer voll mit sonntäglicher Mittagskundschaft, die smarten jungen Dinger vom Holland Park und aus Notting Hill kurierten ihren Kater vom Wochenende aus. Heather bat darum, den

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