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Das Erbe des Blutes - Roman

Titel: Das Erbe des Blutes - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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sich ineinanderschoben.
    »Ich werde die Leitung übernehmen«, verkündete Harris. »Und meine erste Entscheidung wird Ihnen nicht gefallen.«
    Foster schwieg. Er spürte, wie sein Körper sich versteifte.
    »DCI Williams’ Team und die meisten aus Ihrem Team werden zurück auf die Straße gehen und nach Augenzeugen suchen, um alles über die Opfer herauszufinden: über ihr Leben, ihre Feinde, über jede noch so kleine Sache. Sie werden das Phantombild, das Sie haben, jedem zeigen, der irgendwann mal etwas mit diesen Opfern zu tun hatte. Ich werde es auch über die Medien veröffentlichen. Und wir werden jeden einzelnen Exknacki ausquetschen, der jemals ein Messer in der Hand gehalten hat. Williams wird die Ermittlung vor Ort koordinieren und mir Bericht erstatten. Sie konzentrieren sich ab jetzt auf die Vergangenheit. Finden Sie heraus, was zum Henker 1879 passiert ist.«
    »Sir …«
    »Grant, da draußen gibt es einen Mann, der nach Belieben Menschen ermordet«, sagte er und deutete mit seinem Finger zum Fenster. »Die Presse hat sich auf den Fall gestürzt.
Man sagt, das sei die größte Jagd seit dem Yorkshire Ripper.«
    »Also wollen Sie aus dem Ganzen eine Jagd machen?«
    »Ja, wenn wir so den Mörder fassen können«, blaffte er zurück.
    »Wir waren bei der Ermittlung die ganze Zeit über auf den Zufall angewiesen, und jetzt, wo wir zwar noch nicht Fuß gefasst, aber doch wenigstens ein wenig Halt gefunden haben, pfeifen Sie mich zurück?«
    »Ich pfeife Sie nicht zurück, Grant. Ich bitte Sie nur, einen anderen Teil der Ermittlungsarbeit zu übernehmen.«
    Den Teil, bei dem man in dunklen Räumen weggeschlossen wird, um Dokumente, Bücher und Stadtpläne zu studieren, ging es Foster durch den Sinn.
    »Wir müssen verstehen, was genau alles damals geschehen ist. Wie hat das jemand noch mal formuliert: ›Die Vergangenheit ist ein anderes Land‹?«
    »Genau wie Frankreich. Da wollte ich auch noch nie hin.«
    Harris schüttelte lediglich den Kopf. »Meine Entscheidung ist gefallen.«
    In einer Hinsicht hatte Harris recht, das wusste Foster. Um das gegenwärtige Verbrechen aufzuklären, war es unabdingbar, zunächst Licht in die Vergangenheit zu bringen. Der Killer lebte jedoch im Hier und Jetzt: Er musste geschnappt werden, und das wollte er selbst schaffen. Stattdessen würde er Barnes in irgendeinem Archiv am Hals haben, wenn sie diesen Widerling endlich dingfest machten.
    »Die Exfrau von Graham Ellis kommt heute, um die Leiche zu identifizieren. Ich habe das schon arrangiert.«
    »Ich mache das schon«, entgegnete Harris umgehend und erhob sich. Er nahm seine Papiere vom Schreibtisch, streckte
sich und verließ den Raum, ohne Foster noch einmal anzusehen.
    Foster griff sich einen Kugelschreiber und schleuderte ihn an die Wand.
     
    Nigel stand vor dem Zeitungsarchiv und paffte gerade eine Selbstgedrehte, als Foster sein Auto quietschend zum Stehen brachte. Dann fuhr er mit Tempo rückwärts in eine Parklücke. Er und Heather stiegen aus, Foster ging drei Meter vor ihr her. An der Eingangstür angekommen, würdigte er Nigel keines Blicks, grüßte ihn noch nicht einmal, sondern rauschte einfach an ihm vorbei zum kleinen Empfangsbereich.
    »Fragen Sie lieber nicht«, murmelte Heather Nigel zu, der seinen Zigarettenstummel mit Zeigefinger und Daumen zur Seite schnippte und ihr dann folgte.
    Der beim Empfang wartende Wachmann brachte sie in ihren Raum. Sie gingen durch Schwingtüren in eine kleine Caféecke - nichts weiter als eine Ansammlung von Stühlen, Tischen und Automaten -, bogen nach links und liefen durch weitere Schwingtüren in einen Bereich, der, das wusste Nigel, dem Personal vorbehalten war, dann quer durch die Kantine in ein kleines Zimmer, in dem es roch, als wäre es schon lange nicht mehr benutzt worden. An den Wänden sah man noch die Ränder von Bildern und Kalendern aus längst vergangenen Tagen. Fenster gab es nicht, und als Nigel geistesabwesend mit dem Finger über den einzigen Tisch im Raum fuhr, konnte man eine dicke Staubschicht erkennen. Man hatte ihnen zwei Drehstühle und einen ramponierten Holzstuhl reingestellt.
    Foster schloss die Tür. »Wir arbeiten hier drin«, blaffte er Nigel und Heather an.

    Nigel wusste nicht, weshalb, aber er spürte, dass es nicht klug war nachzufragen. Foster blieb seine Verwirrung nicht verborgen.
    »Wenn wir oben arbeiten oder wo auch immer sich das meiste befindet, wer kann uns dann garantieren, dass sich nicht irgendjemand dafür interessiert

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